Wlan für Brunnengucker auf der Ludwigsbrücke
Autor: Benedikt Borst
Bad Kissingen, Montag, 26. Sept. 2016
Bad Kissingen will zwei öffentliche Hotspots über das Förderprogramm Bayern Wlan verwirklichen.
Öffentliches, kostenfreies Wlan wird es künftig am Marktplatz und an der Ludwigsbrücke geben. Der Stadtrat hat in seiner jüngsten Sitzung beschlossen, am Förderprogramm Bayern Wlan teilzunehmen und will je einen Internetzugang, sogenannte Hotspots, an den beiden zentralen Orten einrichten lassen. Der Freistaat will mit dem Programm den Wlan Ausbau vorantreiben und plant, in den nächsten vier Jahren 20 000 Hotspots neu einzurichten. Zwei Zugänge pro Kommune werden vom Freistaat übernommen.
Wie Wirtschaftsförderer Michael Wieden dem Stadtrat berichtete, decken bislang T-Mobile und Vodafone mit zehn öffentlichen Hotspots etwa 70 Prozent der Innenstadt mit Wlan ab, wobei die Nutzung mehrheitlich kostenpflichtig ist. Er schlug dem Gremium mit dem Rathausplatz, dem Marktplatz, der Ludwigsbrücke sowie dem Kurpark vier mögliche Standorte vor, an denen die Stadt kostenfreies Internet für Smartphone-, Tablet und Laptopnutzer anbieten könne. Maßgabe ist, die "Aufenthaltsqualität zu verbessern und gestiegenen touristischen Ansprüchen gerecht zu werden".
Stadt unterstützt Staatsbad
Wieden favorisierte Markt- und Rathausplatz. "Grundsätzlich ist der Marktplatz zwar bereits abgedeckt, hat aber eine so herausragende Bedeutung, dass es notwendig ist, auch dort 24 Stunden kostenloses Wlan anzubieten", begründete er. Der Rathausplatz hingegen sei nicht optimal versorgt, sondern liege im Randgebiet. Von einem Hotspot dort, so Wieden, würde außerdem der Klieglplatz profitieren. Für die bislang unterversorgte Ludwigsbrücke spricht unter anderem die geringe Bebauung, so dass ein Hotspot eine große Fläche abdeckt. Nutzen würde das Rosengarten, Vinothek, Stadtstrand und Teilen des Kurparks. Einziges Manko: Die Stadt kümmert sich um ein Gebiet, für das primär die Staatsbad GmbH und damit der Freistaat zuständig ist. Der fördert eigens 2000 touristische Standorte. So sind beispielsweise Hotspots am Schloss Neuschwanstein, im Englischen Garten und an der Residenz in München, an der Walhalla sowie an diversen Anlegestellen der staatlichen Seenschifffahrt vorgesehen.
Brunnen schlägt Rathausplatz
Der Standort Ludwigsbrücke fand bei den Stadträten großen Anklang. "Ich sehe den Rathausplatz nicht als notwendig an", kommentierte beispielsweise Steffen Hörtler (CSU) die Diskussion. Die Ludwigsbrücke sei besser, weil am Stadtstrand ein jüngeres Klientel bedient werde und weil der Rosengarten für den Tourismus zentrale Bedeutung habe. "Wir haben dort jetzt so einen tollen Brunnen, den die Leute filmen und mit dem Hotspot gleich ins Netz stellen können", sagte er. Klaus Werner (Grüne) merkte an, dass auch Tagungsgäste und Touristen im Regentenbau profitieren.Die Entscheidung für die Standorte Marktplatz und Ludwigsbrücke fiel einstimmig. Laut Wirtschaftsförderer Wieden ist mit einer Realisierung der Hotspots im ersten Quartal 2017 zu rechnen. Das hänge vom Provider Vodafone ab und vom Umfang der notwendigen Vorarbeiten.
Infos zu Bayern Wlan
Ausbau Bayern soll das erste Bundesland mit eigenem Wlan-Netz werden. Deshalb hat der Freistaat das Förderprogramm Bayern Wlan aufgelegt. Bis 2020 soll an 20 000 Hotspots kostenfreies Wlan verfügbar sein. Kosten Der Freistaat unterstützt die Kommunen bei der Ersteinrichtung zweier Hotspots mit bis zu 5000 Euro. Der Betrieb wird von den Kommunen bezahlt. Die monatlichen Kosten liegen für beide Hotspots bei bis zu 55,72 Euro, zuzüglich den Kosten für den Internetanschluss von bis zu 34,47 Euro.