"Wir sind verschwitzt und glücklich"
Autor: Nicole Oppelt
Rottershausen, Dienstag, 18. Juni 2019
"Betamensch aus Nürnberg" holen sich den Titel "Beste Newcomerband Bayerns" und ziehen nun ins local heroes Bundesfinale 2019 ein.
Vier Landesfinalisten spielten auf dem "ab geht die Lutzi" um den Einzug ins Bundesfinale von "local heroes". Die Premiere von "local heroes Bayern" auf dem beliebten Festival in Rottershausen war ein voller Erfolg. Am Ende konnten "Betamensch" aus Nürnberg Publikum und Fachjury gleichermaßen von sich überzeugen. Im November treten sie nun im Bundesfinale gegen die Landessieger aus ganz Deutschland an.
Ein gutes halbes Jahr Vorbereitungszeit lag hinter dem ehrenamtlichen Team von "local heroes Bayern". Nach fünf Jahren Pause hatten Lisa Fuchs, Dani Straßner und Nicole Oppelt auf dem "ab geht die Lutzi" eine neue musikalische Heimat gefunden. Voller Vorfreude waren sie am 14. Juni mit "Savanna Skean" aus Würzburg, "Machete Dance Club" aus München, "Lonely Spring" aus Passau und "Betamensch" aus Nürnberg angetreten, um Rottershausen zu zeigen, wie viel Potenzial Bayerns Newcomer-Szene zu bieten hat.
In der Zeltbühne des Festivals herrschte von Anfang an ausgelassene Stimmung. In jeweils 40 Minuten Spielzeit hatten die vier Landesfinalisten Gelegenheit, von ihrem Talent zu überzeugen. Gefragt war am Ende nicht nur das Urteil des Publikums, sondern auch die Meinung einer Fachjury. Eigens angereist waren an diesem Abend Jojo Schulz (Initiator und Betreiber des Projektes Posthalle Würzburg), David Schäfer (A&R Sony, Endzeit Booking, Business-Coach bei Artistpool e. V.), Patrick Christ (Manager, Booker und Promoter, Management Unantastbar), Martin Dorn (Radiomoderator bei Primaton und Musiker) und Alessa Patzner (Feierwerk Fachstelle Pop München), die den Darbietungen der Teilnehmer gespannt entgegenfieberten.
Preis-Regen
Leer sollte an diesem Abend keine der Bands ausgehen. Neben dem Einzug ins Bundesfinale wurden zahlreiche Sachpreise vergeben, die die jungen Künstler zum Beispiel in Bandbanner oder Merchandise investieren konnten.
Als Andenken gab es zunächst für alle Landesfinalisten einen mit dem Bandnamen versehenen und natürlich gefüllten Bierträger, der die jungen Leute auch künftig an ihre Landesfinal-Teilnahme erinnern soll. "Machete Dance Club" sowie "Savanna Skean" konnten sich außerdem über ein neues Bandbanner in stattlicher Bauzaungröße freuen. Obendrein sahnten die Würzburger noch einen Sonderpreis ab. "Savanna Skean" können ein ganzes Jahr lang von der Mitgliedschaft bei Artistpool e.V. profitieren, die unter anderem das Bandcamp zur Förderung von Nachwuchsmusikern veranstalten. Die Emo-Rocker "Lonely Spring" schafften es auf den zweiten Platz. Für ganze 350 Euro dürfen sie sich ihr Band-Equipment individuell gestalten lassen. Die Gewinnerband des "local heroes Bayern"-Landesfinales sahnten ein Merchandise-Paket im Wert von 500 Euro ab. Obendrein gab es ein Zubrot von 200 Euro, das sie zweckgebunden für ihre Band einsetzen dürfen.
Nach schweißtreibenden vier Stunden Landesfinale blieb der Gewinnerband "Betamensch" letztlich nur noch eines zu sagen: "Wir sind verschwitzt und glücklich". Die ganze Veranstaltung sei in ihren Augen "richtig geil gewesen", angefangen von der Organisation im Hintergrund, über das Publikum in der Zeltbühne bis hin zu den beteiligten Menschen, die "mega offen" wären. "Das hat einfach Spaß gemacht." Obendrein sei das "Lutzi"-Gelände einfach "wunderschön" und erinnere das Trio an das bekannte "Taubertal"-Festival. Insgesamt herrsche ein "sehr familiäres Umfeld", das absolut entspannt sei. "Das hat man auch bei den Leuten und der Crew gemerkt. Alle hatten Bock das gemeinsam aufzuziehen." Den Netzwerk-Gedanken von "local heroes" Deutschland haben die drei noch in der Nacht tatkräftig umgesetzt. Kontakt zu "Lonely Spring" habe schon im Vorfeld bestanden. Mit "Savanna Skean" aus Würzburg wolle man ebenfalls etwas auf die Beine stellen. Auch "Machete Dance Club" sei ja eigentlich "gleich ums Eck". "Wir freuen uns, dass wir das Glück hatten, uns mit ihnen allen die Bühne zu teilen." Der Wettbewerbsgedanke, das wurden sie nicht müde zu betonen, habe keine Rolle gespielt. Allesamt hätten sie das eigentlich völlig vergessen.
Ihr Landesfinal-Sieg sei gerade noch nicht wirklich greifbar. Weit mehr Gedanken hatten sich die Musiker im Vorfeld über ihr Set gemacht, das sie beim Landesfinale präsentieren wollten. Das erklärte Ziel: "Wir hauen nur die Banger raus!", haben sie letztlich mit Bravour umgesetzt. Diese Ambitionen gelten natürlich auch für das Bundesfinale, schließlich gehe es "um die Ehre". Bis dahin sei jedoch noch viel zu tun. "Wir wollen im Sommer ein Album schreiben. Das ist zumindest der Plan." Die ersten Grundlagen stünden bereits.