Wildpark Klaushof und Uni Würzburg Hand in Hand
Autor: Edgar Bartl
Bad Kissingen, Sonntag, 20. Oktober 2013
Der Klaushof in Bad Kissingen und Würzburger Experten kooperieren künftig noch enger. Davon profitieren die Schulen im Landkreis.
Der Wildpark Klaushof liefert die "Hardware" - Botanik und Tiere - die Universität Würzburg die "Software", den wissenschaftlichen Überbau. Darauf haben Wildpark-Chef Axel Maunz und Thomas Heyne von der Fachgruppe Didaktik Biologie seit 2009 Schritt für Schritt hingearbeitet. Jetzt wurde ein vierseitiger Kooperationsvertrag unterzeichnet. Mit im Boot sind die Grund- und Hauptschulen.
Maunz ist begeistert: "Das ist super für uns und bringt uns weiter. Wir bekommen eine zuverlässige, nachhaltige und für uns kostenlose Unterstützung."
Das Vorhaben hat den leicht sperrigen Namen "Lehren und Lernen am außerschulischen Lernort Wildpark Klaushof. Vielfalt erleben und verstehen."
Studenten sammeln Erfahrung
Der neudeutsche Fachausdruck dafür heißt Win-Win-Sitation. So funktioniert es: 20 Pädagogik-Studenten erstellen vor Ort jeweils etwa zweieinhalbstüdige Lehr- und Lerneinheiten. Sie sollen praktische Erfahrungen sammeln. Auf dieser Basis geben sie heimischen Schulklassen im Tierpark Unterricht. Später sollen Realschulen und Gymnasien noch dazu kommen. Feste Ansprechpartner bei Stadt, Uni und Schulamt werden das alles koordinieren.
Der Vertrag tritt am 1. Januar in Kraft und hat eine Laufzeit von zunächst drei Jahren.
Die Uni verspricht sich davon unter anderm eine bessere Verzahnung von Forschung und Schulpraxis. Der Klaushof, sagt Axel Maunz, erhofft sich eine zeitgemäße Präsentation von Pflanzen und Tieren, wissenschaftliche Unterstützung bei Konzeption und Umsetzung der Lehrpfade, einen Imagegewinn und - nicht ganz unwichtig bei einer defizitären Einrichtung - auch etwas mehr Einnahmen. Die Stadt soll sich mit 5000 Euro pro Jahr daran beteiligen.
Baumlehrpfad eröffnet
Damit nicht genug: Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD) hat zusammen mit Nadia Dürr den von ihr erstellten Baumlehrpfad eröffnet. Er führt durch den ganzen Park. Die Studentin hat im Rahmen einer Bachelor-Arbeit didaktisch moderne Informationstafeln - für acht Laub- und vier Nadelbäume erarbeitet. Die Texte sind so konzipiert, dass auch Grundschüler sie verstehen. Für Erwachsene gibt es weiterführende Angaben. Damit soll grundlegendes Wissen über die heimische Fauna vermittelt werden.
Denn, so Maunz, der Klaushof habe einen ganzheitlichen Ansatz: "Wir wollen nicht nur die Tiere, sondern auch auf die Botanik eingehen." Schließlich hätten die Menschen von je her sehr intensive Beziehungen zu den Bäumen gehabt.
Diplombiologin forscht vor Ort
Aller guten Dinge sind drei: Diplombiologin Sabine Glaab wird über das Umweltbildungskonzept Klaushof eine Promotionsarbeit erstellen. Sie soll, so Maunz, dazu mehr als drei Jahre vor Ort arbeiten und den Klaushof umweltdidaktisch erforschen. Mit diesem Wissen soll die Umweltbildung weiter verbessert werden. Die Fachgruppe an der Uni plant so die Entwicklung, Durchführung und Evaluierung eines zweitägigen Programms "Auf den Spuren der Wildkatze". Dafür werden von Mai bis Juli 2014 die entsprechenden Daten erhoben.
Zusammenarbeit zwischen Uni und Wildpark