Druckartikel: Wie modernste Technik hilft

Wie modernste Technik hilft


Autor: Klaus Werner

Garitz, Montag, 03. Dezember 2012

Adaptive Cruise Control oder Blind Spot Detection oder Emergency Brake Assistent - was so fremd klingt, erleichtert das Leben der Autofahrer. Damit die angehenden Kfz-Mechatroniker mit der Technik umgehen können, standen die "Fahrassistenz-Systeme" im Mittelpunkt einer Lehrer-Fortbildung.
Luxusfahrzeuge mit so genannten Fahrassistenz-Systemen in der Staatlichen Berufsschule: Was dem Fahrer Erleichterung bringt, wird für Kfz-Mechatroniker zur neuen Herausforderung. Jetzt bildeten sich zunächst die Lehrer fort.   Foto: Berufsschule/Kfz-Abteilung


Die Fachräume der Kraftfahrzeug-Mechatroniker in der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen waren für zwei Tage der Mittelpunkt für 30 unterfränkische Lehrkräfte, die an neun Berufsschulen in diesem hochtechnisierten Fachbereich unterrichten.
Seit 2005 sind Peter Dacho (BS Bad Kissingen) und Leo Geier (BS Schweinfurt) verantwortlich für die unterfränkische Fortbildung, die im Rahmen eines Multiplikatoren-Projekts organisiert ist. Dahinter steckt für die beiden richtige Arbeit, denn mit jeweils zwei Kollegen aus den übrigen Regierungsbezirken werden sie intensiv fortgebildet und müssen darüber hinaus die neuen Erkenntnisse für Fachpublikationen der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (Dillingen) aufbereiten.
Doch damit nicht genug.

Darüber hinaus sind Dacho und Geier für die Fortbildung der unterfränkischen Kfz-Lehrkräfte verantwortlich, damit die neuesten Erkenntnisse und Entwicklungen in den Unterricht einfließen können.
"Advanced Driver Assenstance Systems" - so war die Fortbildung betitelt, die in Schweinfurt begann und in Bad Kissingen ihren Abschluss fand. Gemeint waren damit die Fahrerassistenz-Systeme, die man nicht nur theoretisch aufarbeiten, sondern auch ganz praktisch "erfahren" wollte. Und dies geht natürlich nicht ohne die gute Zusammenarbeit mit den örtlichen Ausbildungsbetrieben, die für die Fortbildung entsprechend ausgestattete Fahrzeuge zur Verfügung stellten. So standen im Innenhof der Kfz-Abteilung ein A8, ein 3er BMW, ein Merc edes CLS und ein VW Sharan parat, um die Theorie von Spurhalte-/Spurwechselassistent, Einparkassistent, Müdigkeitserkennung, Verkehrszeichenerkennung, Reifendrucküberwachungssystem oder Notbremssystem mit Personenerkennung in der Praxis zu erleben.

Kontrolle bleibt beim Fahrer

"Die Fahrerassistenz-Systeme sind Komfortsysteme, die den Fahrer entlasten sollen", definiert Peter Dacho. Die Kontrolle habe letztlich immer noch der Fahrer und grenzt damit diese Systeme von den Sicherheitssystemen wie das bekannte Anti-Blockier-System (ABS) ab, das in jeder Situation "zu 100 Prozent" funktionieren müsse. Die vor einer Woche in Schweinfurt begonnen Themen wurden in Bad Kissingen fortgesetzt.
Auf der straffen Tagesordnung standen unter anderem die Radartechnik, die als "Adaptive Cruise Control" (ACC) den Tempomat unterstützt, indem die Geschwindigkeit Hindernissen oder vorausfahrenden Fahrzeugen angepasst wird. "Ich kann mich an einen Vordermann anhängen, der meine Geschwindigkeit mitsteuert", erklärt Dacho. Auch die Lasertechnik wird im PKW eingesetzt und durch diesen gebündelten Lichtstrahl werde das Vorfeld des Fahrzeugs eingescannt, wodurch eine Unterstützung des Notbrems-Assistenten erfolgen kann.
Neben der Theorie und der praktischen Erfahrungen stand noch ein dritter Punkt auf der Tagesordnung: die Diagnosemöglichkeiten in der Werkstatt. Im praktischen Versuchsanordnungen wurde den Lehrjkräften gezeigt, wie über entsprechende Diagnosegeräte die gespeicherten Werte ausgelesen werden und durch eine strukturierte Fehlersuche die "Fehlerquelle eingekreist wird".