In einem Container trainieren Atemschutzträger aus dem Landkreis, wie ein Feuer entsteht und wie sie reagieren müssen. Ihre Ausbildung: überlebenswichtig.
100 Grad sind es auf Helmhöhe. Direkt unter der Decke ist der Rauch 500 Grad Celsius heiß. Stefan Müller gibt ein Zeichen. Die Tür geht zu. Dunkel. Von der Sicht durchs Visier bleibt nichts. Überall Rauch. Jetzt bloß keine Panik. Die Feuerwehrleute sollen heute lernen, richtig zu reagieren, wenn es brennt.
Stiefel, Hose, Jacke, Helm, Handschuhe, Atemschutz - nach eineinhalb Stunden Theorie streifen die Feuerwehrleute ihre Ausrüstung über.
Auf ihren Rücken schnallen sie die 15 Kilogramm schwere Sauerstoffflasche. Maske - check - alles dicht. Vier Stufen führen in den roten Container. Bepackt folgen sie ihrem Ausbilder Stefan Müller, der gleich zum Brandstifter wird.
Realistische Bedingungen
Es ist ihr erstes Feuer. Bianca Oschmann von der Hammelburger Feuerwehr hat im Januar ihre Ausbildung zum Atemschutzträger gemacht.
Die 19-Jährige trainiert mit ihren Kollegen am Atemschutzzentrum
Oberthulba für den Ernstfall. Und das unter realistischen Bedingungen, meint Stefan Müller.
Im Container entzündet er eine Spanplatte als Beispiel für jedes beliebige Möbelstück. "Sie sollen sensibilisiert werden", sagt Ausbilder Stefan Müller.
Sie sollen verstehen, wie ein Feuer entsteht.
Dominik Reichert hat als Atemschutzträger schon so manchen Brand erlebt, dennoch: "Man muss immer wieder Übungen machen." Finanziert wird die vom Innenministerium in Kooperation mit dem Landesfeuerwehrverband.
"Man muss sich zu 100 Prozent auf seine Kollegen verlassen können", sagt Manuel Wurst.
Das gilt genauso für die Ausrüstung: "Wir haben großes Vertrauen in unsere Schutzkleidung", meint Johannes Fella. Gut so, sagt Stefan Müller: "Atemschutzträger brauchen einen gesunden Respekt vor Feuer. Ihre Ausbildung ist überlebenswichtig." Bianca Oschmann fühlt sich nach dem Training für einen Einsatz gewappnet.