Weniger Volumen, aber viele Projekte
Autor: Steffen Standke
Oerlenbach, Donnerstag, 26. März 2020
Der Oerlenbacher Haushalt schrumpft gegenüber den Vorjahren etwas. Das heißt aber nicht, dass nicht ordentlich investiert wird.
Es ist das Haushaltsjahr eins nach der Wilhelm-Hegler-Halle. Die wurde bekanntlich mit großem finanziellen Aufwand saniert und teilweise neu gebaut. Dementsprechend groß war das Volumen der Haushalte 2018 und 2019. Jetzt stehen nur noch Restzahlungen aus. Die Mitglieder des Oerlenbacher Finanzausschusses berieten nun über ein leicht abgespecktes Zahlenwerk. Ordentlich investiert werden soll trotzdem.
Der Gesamthaushalt für dieses Jahr umfasst 11,982 Millionen Euro. Damit liegt er etwas unter denen vom vergangenen Jahr mit 12,489 Millionen Euro und 2018 mit 13,533 Millionen Euro. Im Verwaltungshaushalt für laufende Geschäfte sind 8,250 Millionen Euro aufgeführt. Der Vermögenshaushalt, aus dem im wesentlichen die Investitionen getätigt werden, summiert sich auf 3,732 Millionen Euro. Auch das sind geringere Zahlen, als sie für die vergangenen beiden Jahre berechnet wurden.
Zwar sagt Kämmerer Steffen Borst, dass Oerlenbach mitsamt seinen Ortsteilen "zu den finanzschwächeren Gemeinden" gehört. Doch zumindest war die Finanzkraft der vergangenen zwei bis drei Jahre so gut, dass die Schlüsselzuweisungen vom Freistaat mit 1,757 Millionen Euro geringer ausfallen als vergangenes Jahr (1,789 Millionen Euro).
Den größten Posten bei den Einnahmen stellen die Zuweisungen aber nicht dar. Das sind die der Gemeinde zustehenden Anteile an der Einkommenssteuer mit rund drei Millionen Euro (2019: 3,075 Millionen Euro) sowie die Grundsteuern A und B mit 517 000 Euro.
Interessant: Der Kämmerer rechnet zunächst mit Einnahmen aus der Gewerbesteuer von 750 000 Euro, was dem Ansatz des vergangenen Jahres entspricht. Allerdings wird sich das bei den corona-bedingt zu erwartenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten wohl kaum einstellen. Schließlich steht die Stundung oder auch Ratenzahlung von Steuerbeiträgen im Raum.
Bei den Ausgaben schlägt die Kreisumlage mit 2,171 Millionen Euro am stärksten zu Buche. Zwar bleib der Umlagesatz der gleiche wie vergangenes Jahr. Doch die Steuerkraft der Gemeinde hat sich laut Borst verbessert; also muss sie rund 150 000 Euro mehr zahlen.
Kredite wird Oerlenbach laut Haushaltsplan dieses Jahr nicht aufnehmen. Im Gegenteil: Die Verschuldung soll von einer Million auf 800 000 Euro am Jahresende schrumpfen. "Wenn nichts Außergewöhnliches passiert, ist das machbar. Die Zahl ist sehr vorsichtig kalkuliert", so der Kämmerer.