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Welcher Weg für den Chefposten?


Autor: Gerd Schaar

Euerdorf, Freitag, 15. März 2013

Vor den Kommunalwahlen muss sich der Markt Euerdorf entscheiden, ob das Gemeindeoberhaupt auch künftig ehrenamtlich tätig sein soll oder sein Amt ein Fulltime-Job wird. Das könnte die Suche nach potenziellen Kandidaten erleichtern.
Blick in die Schweinfurter Straße, das Zentrum von Euerdorf. Der Gemeinderat muss beschließen, ob es im Markt künftig einen hauptamtlichen oder weiterhin einen nebenberuflichen Bürgermeister gibt. Foto: Gerd Schaar


Der momentan amtierende Bürgermeister Reinhard Hallhuber (CSU/FWG) wird nicht davon betroffen sein: "Ich kandidiere nicht mehr", bestätigt er. Zu einem Beschluss wird es erst nach der Sommerpause kommen, waren sich die Räte einig. "Spätestens 90 Tage vor der Nominierung von Kandidaten, also heuer noch im Oktober, muss diese Frage aber geklärt sein", wies Hallhuber auf die gesetzlichen Bestimmungen hin. So wurden in der Gemeinderatssitzung am Donnerstag lediglich die grundsätzlichen Argumente ausgetauscht.

Gegen einen hauptamtlichen Status des Bürgermeisteramtes sprach sich Guntram Gock (FWG) aus: "Es gibt in den kommenden Jahren immer weniger Einwohner, die der Bürgermeister zu betreuen hat." "Mein Vater schaffte es als nebenberuflicher Bürgermeister und in leitender Position bei einem Stromversorger ganz toll", erinnerte Jochen Huppmann (CSU/FWG). Auf die Mehrkosten von geschätzten 50 000 Euro für einen hauptberuflichen Bürgermeister wies Elmar Hofmann (Bürgerblock) hin. "Dann doch lieber ehrenamtlich mit einer Aufgabenverteilung durch Entlastung auf den Schultern der beiden stellvertretenden Bürgermeister", so Hofmann.

Professionelles Arbeiten

Für einen hauptamtlichen Bürgermeister ab 2014 machte sich Klaus Kaufmann (CSU/FWG) stark: "So wie in Fuchsstadt soll sich das Gemeindeoberhaupt professionell um die Belange des Marktes Euerdorf kümmern können und zeitliche Freiräume für Termine wahrnehmen." Dass er ohne Freistellung von seinem Hauptberuf als Soldat gar manche Termine nicht hätte wahrnehmen können, bestätigte Hallhuber. "Die Aufgaben werden nicht weniger", tendierte er in Richtung hauptberufliches Bürgermeisteramt für die kommende Amtsperiode. "Was ist mit der Sicherheit für den Job danach?", hinterfragte Dietmar Büchner (CSU/FWG). Das Dumme sei es, dass in der Frage von Haupt- oder Ehrenamt keine Zwitterlösung möglich sei.

Keine Lösung für Toilettenfrage

Ohne Ergebnis blieb auch die Diskussion um eine öffentliche Toilettenanlage, die der örtliche Vereinsring beantragt hatte. Die Räte folgten nämlich einem Antrag von Klaus Kaufmann auf Vertagung des Beschlusses. Dennoch gab es schon jetzt einige Wortmeldungen. "Für wen soll diese Toilette installiert werden?", hinterfragte stellvertretende Bürgermeisterin Patricia Schießer (CSU/FWG), ob die Anlage nur für Besucher von Festen gedacht sei und an welcher Stelle das öffentliche WC stehen soll. "So eine Anlage gehört zum Tourismus", meinte Kaufmann. Hofmann schätzte die Kosten auf mindestens 50 000 Euro. "Wir sollten vor einem Beschluss den Architekten befragen", empfahl Bernhard Herterich (FWG). Und Büchner schloss sich an: "Nichts übereilen."
Zustimmung erhielt auch heuer wieder der Saaletal-Marathon, den die Gemeinde Ramsthal am 23. März zum Teil auch durch Euerdorf lenken will. Der Bitte nach Verkehrsabsicherung durch die örtliche Feuerwehr wolle man nachkommen. Freilich erhielt auch das von der Verwaltungsgemeinschaft beantragte neue Heizungshaus samt Hackschnitzelheizung an der Einhard-Volksschule grünes Licht. Ebenso stimmten die Räte der neuen Dachgaube am Wohnhaus von Dirk Zirwick zu.