Wein, Kultur und Natur
Autor: Redaktion.
Bad Kissingen, Mittwoch, 03. Sept. 2014
Der Rhönklub Zweigverein Bad Kissingen unternahm eine Tagesfahrt in die Haßberge.
Eine mittlerweile nicht mehr aus dem Rhönklub-Zweigverein Bad Kissingen wegzudenkende und lieb gewordene Tradition wurde auch in diesem Jahr fortgesetzt. Eberhard Gräf hatte sich wieder eine abwechslungsreiche und genussvolle Fahrt unter dem Motto Wein - Kultur - Natur in die Haßberge ausgedacht. Rund 50 Interessierte starteten Richtung Zeil am Main.
Das erste Ziel des Tages war das Zeiler Käppele. Nach einem kurzen Anstieg erreichte die Gruppe die in Anlehnung an das französische Lourdes gestaltete Grotte und die monumental wirkende Bergkapelle, die 1883 bzw. 1897 auf Initiative von Pfarrer Karl-Josef Link erbaut wurde. Seitdem ist der Ort ein häufig und regelmäßig besuchter Wallfahrtsort im Osten des Fränkischen Marienweges.
Zur Burgruine Schmachtenberg
Bevor die Teilnehmer ihren Weg fortsetzten, gab es die erste Weinverkostung des Tages, ausgerichtet vom Winzer Bauerschmitt. Ein herrlicher Blick ins Maintal und der Genuss eines Dätschers rundeten den Frühschoppen ab.
Das nächste Ziel war ein Rundgang durch die Burgruine Schmachtenberg aus dem 15. Jahrhundert. Erhalten sind zwei Rundtürme, drei Seiten der Ring- bzw. Zwingermauer sowie ein Kellergewölbe. Winzer Martin Bauerschmitt hatte die Führung übernommen und begleitete die Wanderer über den Abt-Degen-Weg, benannt nach dem in Zeil am Main gebürtigen Abt Alberich Degen, zu seinem Weingut nach Ziegelanger. Bei einer mittäglichen Brotzeit und einem Schoppen konnten sie sich vom ersten Teil des Tages erholen. Eberhard Gräf lobte beim Abschied den jungen Winzer Martin Bauerschmitt für sein hervorragendes Engagement, mit dem er das Weingut so weit gebracht habe.
Der Nachmittag begann mit einer kurzen Fahrt mit dem Bus nach Steinbach. Dort begann eine Wanderung durch die Weinberge bis nach Zeil am Main. Die alte steile Winzertreppe, die nur zu einem Fotostopp diente, wäre eine Abkürzung gewesen, die Entscheidung fiel aber zugunsten des etwas längeren, aber dafür weniger beschwerlichen Wanderweges. Das mittelalterliche Fachwerkstädtchen Zeil am Main beeindruckte die Kissinger Gäste. Der geführte Rundgang durch Zeil begann mit der Geschichte der Stadtpfarrkirche St. Michael. Sie steht an der höchsten Stelle des leicht abschüssig angelegten Marktplatzes. Der Grundstein belegt den Baubeginn im Jahr 1713 und die Kirche hat seither zahlreiche Renovierungen erfahren. Die Zeit war viel zu kurz, um ausführlicher auf die Sehenswürdigkeiten der Stadt einzugehen. Erwähnenswert ist unter anderem das Historische Rathaus (1543) mit seinem Pranger und der "Bamberger Elle". Ein wichtiger Bestandteil der Zeiler Geschichte ist auch die bewegte Zeit der Hexenverfolgung im 17. Jahrhundert. Unter anderem erinnern der Hexenturm und eine Sonderausstellung noch heute daran. Der Ausklang des Tages - wie sollte es auch anders ein - fand in der Brauerei-Gaststätte Göller statt. Dort gab es noch eine Überraschung. Dorothee Bär, die Parlamentarische Staatssekretärin, empfing die Gäste aus Bad Kissingen und verbrachte die Zeit bis zu ihrer Rückfahrt nach Bad Kissingen mit ihnen.
Marita Albert