Weihnachtswunschbaum auf dem Kreuzberg
Autor: Marion Eckert
Bad Kissingen, Dienstag, 04. Dezember 2012
Auch in diesem Jahr gibt es wieder den Advents-Wunschbaum im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg. Die Besucher des Kreuzbergs haben in den Tagen der Adventszeit wieder die Möglichkeit ihre Sorgen und Anliegen, ihre Wünsche und Nöte auf die kleinen roten Kärtchen zu schreiben und an den Weihnachtsbaum zu hängen.
Pater Stanislaus Wentowski erläuterte die Hintergründe des Weihnachtswunschbaums: "Jahr für Jahr feiern wir Weihnachten. Allgemein wird dieses Fest als das Fest der Freude bezeichnet. Schon seit Wochen läuft das Weihnachtsgeschäft - jeder erhofft sich, an dem Tag der Geburt Christi, etwas besonderes zu bekommen, damit die Freude auch den einzelnen erfüllen kann.
Doch wir merken auch Jahr für Jahr, dass die materiellen Dinge, die wir unter dem Christbaum finden, nicht wirklich die erwünschte Freude schenken können - das Gewisse etwas fehlt." Durch die Geschäftigkeit der heutigen Zeit sei das Weihnachtsfest auf die Geschenke herabgestuft worden. Während das Weihnachtsgeschäft brummt, sei der ursprüngliche Sinn dieses Festes im allgemeinen Verständnis nicht mehr präsent.
Bewusst Freude woanders suchen
"Weihnachten hat jedoch vor allem mit dem Glauben zu tun. Die Heilige Nacht ist somit viel mehr, als nur Geschenke. Gott wird Mensch! Gott ist derjenige, der den Menschen auf diese Weise Freude und Hoffnung schenken möchte. Seine Menschwerdung ist ein Geschenk für uns. Seine Menschwerdung ermöglicht uns, selber Menschen zu werden und sie lädt uns ein, Mensch zu sein." Hier möchte Pater Stanislaus nun die Verbindung zum Wunschbaum herstellen. Während die Welt sich in den materiellen Geschenken ihr Freudenbedarf zu finden erhofft, möchte das Team vom Bruder-Franz-Haus ganz bewusst anderswo nach der Freude suchen - nicht wie gewohnt unter dem Christbaum, sondern an die Krippe selbst. "Bringen wir zum Christkind unsere Sorgen und Sehnsüchte. Schenken wir IHM alles, was uns belastet." Alle Besucher des Kreuzbergs sind eingeladen, ihre Wünsche bei einem Besuch der Franziskusausstellung im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg aufzuschreiben und auf dem Wunschbaum neben der Krippe aufzuhängen.
Einige dieser Wünsche werden in manchen Gottesdiensten bei den Fürbitten vorgelesen. "Dann werden auch wir an der Freude von Weihnachten teilhaben können." In diesem Jahr schmücken viele kleine Engelchen von Gitta Biedermann des Weihnachtswunschbaum. Seit vielen Jahren bastelt Gitta Biedermann aus Blätter alter Gebetbücher ihre kleinen Engel und verschenkt sie großzügig an ihre Mitmenschen. Im vorigen Jahr schenkte sie dem Team des Bruder-Franz-Haus einige ihrer Engel und Svea Horn hatte sofort die Idee, dass diese Gebetbuch-Engelchen am Weihnachtswunschbaum doch prachtvoll aussehen könnten. Gitta Biedermann war sofort einverstanden und begann zu Engelchen in allen Größen zu basteln. Die, die nicht am Weihnachtsbaum Platz fanden, werden zu Gunsten der Franziskaner Mission verkauft.
"Etwas schöneres kann einem nicht mehr genutzten Gebetbuch nicht passieren als ein Engel zu werden,", erklärte Biedermann. Ein altes Gebetbuch wegwerfen, das komme für sie nicht in Frage.