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Was wird aus dem 5-Tage-Markt in Bad Brückenau?


Autor: Ulrike Müller

Bad Brückenau, Mittwoch, 04. Sept. 2013

Nächstes Jahr entsteht in der Sinnaustraße in Bad Brückenau ein Einkaufszentrum - und zwar genau dort, wo Holger und Sven Porzelt ihr Obst und Gemüse verkaufen. Die beiden Brüder haben schon einen Plan...
Bevor Sven Porzelt den Lauch ins Regal legen kann, muss er ihn erst einmal holen. Und zwar vom Großhändler in Kitzingen oder Würzburg. Fotos: Ulrike Müller


Er sticht ins Auge, der große Berg Grünzeug, den Holger Porzelt in der Sinnaustraße gegenüber des 5-Tage Marktes aufgehäuft hat. Es wird aufgeräumt, denn Ende des Jahres ist der kleine Laden, in dem es vor allem Produkte aus der Region zu kaufen gibt, Geschichte. Zumindest in der Form, wie er heute ist. Denn das Haus, in dem die Brüder Holger und Sven Porzelt ihr Geschäft haben, wird abgerissen.

"Zuerst waren wir geschockt, dass wir raus müssen", erzählt Sven Porzelt. "Im vergangenen Jahr haben wir noch alles gestrichen, eine neue Heizung wurde installiert." Dass hier, direkt an der Sinn, ein Einkaufszentrum entstehen soll, war nicht neu. Aber dass es auch wirklich kommt, habe er nicht vermutet, wirft der ältere Bruder Holger ein. "Das war ja schon lange im Gespräch. Ich habe gedacht, da glaubt niemand mehr dran."

Eröffnung im Januar geplant

Ende Juni dann der Paukenschlag: Das Fachmarktzentrum kommt. Und zwar schon im nächsten Jahr. "Im ersten Moment wussten wir gar nichts", erzählt Holger Porzelt. Da haben sich die beiden Brüder aus Motten hingesetzt und einen Plan ausgeheckt. Im August kauften sie das Grundstück, dass ihrem Geschäft direkt gegenüber liegt. Das Gelände ist auf der Grafik gut zu erkennen. Es liegt genau dort, wo so viele Bäume stehen. Die müssen jetzt weg, denn noch in diesem Jahr wollen die Porzelts einen neuen Markt aufbauen. Lager und Geschäft vergrößern sich um etwa zehn Quadratmeter. Eigene Parkplätze direkt vor dem Laden sind geplant. "Wir hoffen, dass wir am 2. Januar eröffnen können", blicken die Inhaber voraus.

1984 starteten Arthur und Else Porzelt mit einem Sonderposten-Markt in der Kurstadt. Der jüngere Sohn Sven hilft in den 1990er Jahren oft in seiner Mittagspause aus. Später steigt er ins Geschäft mit ein, kurze Zeit später folgt ihm sein Bruder Holger. Im Januar 2011 übernehmen die beiden Brüder das Geschäft, das längst keine Sonderposten mehr verkauft.

Der Bauantrag ist in Arbeit

"Es begann mit einer Palette Salat", erinnert sich Holger Porzelt. Der Vater hatte die eines Tages mitgebracht. Nach und nach setzten die Porzelts auf Produkte aus der Region und lieferten Obst und Gemüse an Kliniken, Restaurants und Hotels im Altlandkreis. Heute bietet der 5-Tage-Markt Obst und Gemüse, Blumen und Produkte aus der Region an. "Mit Bio haben wir uns einen Namen gemacht", sagen die Brüder.

Laut Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) bereite der Investor derzeit den Bauantrag vor. "Die Planungsverfahren laufen", sagte Meyerdierks. Am Ende sind Holger und Sven Porzelt froh, dass es so gekommen ist. "Wenn das verwirklicht wird, ist das ja nicht schlecht für uns", stehen sie dem Fachmarktzentrum positiv gegenüber. Und selbst wenn das Projekt wenig Erfolg haben sollte, ist für die beiden klar: "Wir ziehen das jetzt durch".