Die Parkanlagen sind ein Aushängeschild von Bad Kissingen und Bad Bocklet. So plant die Gärtnerei der Staatsbad GmbH die Frühjahrs- und Sommerblüte.
11 400 Pflanzen in den Beeten der Bad Kissinger und Bad Bockleter Kuranlagen warten auf den Frühling. Sie wurden im Herbst vom Pflanzteam der Gärtnerei der Staatsbad GmbH in die Erde gebracht. Dank des milden Winters sind die ersten bereits aus dem Winterschlaf erwacht und treiben aus. Bleibt das vorfrühlingshafte Wetter, rechnen Gärtnereileiter Holger Pfaff und Andreas Munack (Teamleiter Zierpflanzenbau) mit den ersten blühenden Tulpen schon Anfang März.
Für die Frühjahrsblüte in den Parks haben die Gärtner also schon im Herbst die Grundlagen gelegt. Ausgespart sind lediglich die Hochwasserzonen. Dort macht es keinen Sinn, schon im Herbst Blümchen zu setzen. Winterüberschwemmungen könnten die Arbeit zunichte machen. Ende März, Anfang April werden dann auch diese Bereiche bepflanzt. Das ist zudem die Zeit, in der die Gärtner prüfen, wo es Ausfälle, beispielsweise durch Frost, gegeben hat und nachgepflanzt werden muss. Nochmals rund 3700 Pflanzen kalkuliert Andreas Munack für diese Arbeiten ein.
"Im Frühjahr wird es bunt", kündigt Andreas Munack an. Nach dem grauen Winter freuen sich die Menschen auf Farbe. "Es sind schöne Highlights dabei", meint er und weckt damit die Vorfreude auf die Blütensaison. Bei den Tulpen wird es einige Besonderheiten geben, neben Klassikern solche mit gefüllten oder lilienartigen Blüten und ausgefallenen Farbtönen. Bei den Tulpen sind die Sorten so gewählt, dass sie von Anfang März bis Anfang Mai blühen werden. Alleine 40 verschiedene Sorten soll es im Kissinger Kurgarten geben.
Ein Risiko bleibt aber: Das Wetter. Ist es schnell sehr warm, können Wärme und Hitze den Blütenplan schnell einmal durcheinander bringen. Dann öffnen selbst spätblühende Tulpen schon im April ihre Knospen. "Da kommt es sehr schnell zum Showdown", meint Holger Pfaff. Andreas Munack erinnert sich an das Jahr 2018. Damals war es so warm im Frühling, dass im Kurpark Bad Bocklet die spätblühenden Tulpen zusammen mit den frühen Sorten blühten.
Überhaupt sind es die Unbilden des Klimawandels und die Launen der Natur, die die Fachleute der Gärtnerei immer mit einkalkulieren müssen."Man kann sich darauf verlassen, dass auf nichts Verlass ist", sagt Holger Pfaff lachend. In den Beeten muss mittlerweile sogar im Winter Unkraut gejätet werden. Hitze und Trockenheit oder neue Pflanzenkrankheiten bereiten Sorgen.
Deshalb ist genaues Planen und Beobachten wichtig. "Wir schauen, was sich bewährt", so Holger Pfaff. Bei den Kübelpflanzen hat man die Engelstrompete deutlich reduziert. Sie sei einfach ein Schluckspecht, sagt Holger Pfaff. Auch die Oleanderbüsche wurden weniger, weil man der gelben Oleanderlaus kaum mehr Herr geworden ist. Die Fleißigen Lieschen sind anfälliger geworden. Auch bei ihnen sucht man nach Alternativen. Statt Stiefmütterchen werden fürs Frühjahr mehr Hornveilchen gesetzt. Sie halten im Frühjahr einfach länger.
Das ist ein wichtiges Kriterium, schließlich gibt es in der Staatsbadgärtnerei einen festen Pflanzrhythmus. Nach den Spätfrösten im Mai steht die Sommerbepflanzung an. Bis dahin sollen die Frühjahrsblüher möglichst in Blüte das Bild der Beete bestimmen."Wir achten sehr darauf, dass keine leeren Beete entstehen", sagt Holger Pfaff. Der Zeitplan sei so getaktet, dass es für die Besucher immer etwas zu sehen gibt.