Vor großen Aufgaben
Autor: Sigismund von Dobschütz
Bad Kissingen, Freitag, 22. April 2016
Beim TSV Bad Kissingen sieht man die Sanierung der Sporthalle und Pläne der Stadt mit Sorge. Im Vorstand blieben Posten unbesetzt.
Gerade einmal 20 Mitglieder, ausschließlich Vorstandsmitglieder, Abteilungsleiter und fünf Jubilare, waren zur ordentlichen Mitgliederversammlung des TSV Bad Kissingen 1876 unter Leitung seiner Vorsitzenden Hannelore Schön in den Saalbau gekommen. Dabei standen die im Zwei-Jahres-Rhythmus erforderlichen Neuwahlen zum Gesamtvorstand des Turn- und Sportvereins an.
Da sich unter den wenigen Anwesenden niemand bereit fand, den Posten des zweiten Vorsitzenden zu übernehmen, überdies auch ein Kandidat für die Beisitzer fehlte und auch der zweite Kassenprüfer unbesetzt blieb, müssen gemäß Vereinssatzung alle 1075 Mitglieder schon bald zu einer neuen Wahlversammlung eingeladen werden.
Zumindest die erste Hürde war genommen, als die Vorsitzende Hannelore Schön gleich zu Beginn des Wahlvorgangs ihre Bereitschaft erklärte, ihr Amt auch in den nächsten zwei Jahren fortzuführen. Doch für das frei gewordene Amt des zweiten Vorsitzenden fand sich kein Kandidat. Der bisherige Inhaber Peter Anliker hatte aus gesundheitlichen Gründen aufgeben müssen. Fast alle übrigen Vorstandsmitglieder traten erneut zur Wahl an. Lediglich die Beisitzer Manfred Klabouch und Peter Lamping sollten ersetzt werden, doch nur Edgar Feuchter erklärte sich zur Übernahme eines Beisitzer-Postens bereit. "Wir haben einen nicht funktionsfähigen Vorstand", lautete zusammenfassend das Ergebnis dieser lückenhaften Neuwahl.
Zu Beginn der Mitgliederversammlung hatte die Vorsitzende auf einige bemerkenswerte Punkte aus dem vergangenen Geschäftsjahr hingewiesen. Das Boxen, im Januar 2015 als neue Abteilung unter Leitung von Edgar Feuchter in den TSV aufgenommen, "hat gut eingeschlagen und uns neue Mitglieder gebracht". Die Zusammenarbeit mit den Schulen bei der sportlichen Nutzung des Saalbaues sei im Sommer aufgegeben worden. "Ich habe mich gern getrennt." Die Schulen hätten "unerfüllbare Forderungen" gestellt.
Dennoch muss die Sporthalle umfassend saniert werden. Heizung, Lüftung, Elektro- und Sanitäranlagen sollen modernisiert werden, da hier noch alles aus den Siebziger Jahren stammt. Schön: "Wir müssen Lösungen finden, sonst können wir zumachen." Die aktuelle Kostenschätzung liegt bei 180 000 Euro. Erneut bat die Vorsitzende um fachkundige Unterstützung und Beratung aus dem Mitgliederkreis.
Die "Nacht des Sports" war nach allgemeiner Auffassung "wieder ein toller Erfolg" und soll auch 2016 veranstaltet werden. Auch hierfür bat die Vorsitzende um tatkräftige Helfer für Auf- und Abbau.
Mit Bangen sieht Markus Wittek als Abteilungsleiter Leichtathletik in die Zukunft: "Wenn wir den Unterhalt der Sportplätze mitfinanzieren und auch unsere Kinder für den Sportbetrieb zahlen müssen, wird die Nachwuchswerbung immer schwieriger", wies er auf die Pläne der Stadt hin, die Vereine in die Unterhaltsfinanzierung mit einzubeziehen. Schon jetzt sei die Nachwuchswerbung mühsam, so Wittek. "Die Stadt ist als kommunaler Träger für die Jugendarbeit verantwortlich." Im Vereinsbeirat will man das weitere Vorgehen beraten. "Immer heißt es, die Stadt hat kein Geld, und dann werden Millionen in den Rosengarten gesteckt."
Auch die kürzlich veröffentlichten Pläne zum Neubau eines Hallenbades an der KissSalis-Therme sorgten unter den Sportfunktionären für Unbehagen. "Bisher geht es uns wirklich gut", gestand Schwimm-Abteilungsleiter Werner Seitz. "Aber wir müssen uns reinhängen, dass wir diese guten Bedingungen auch halten." Die Bedürfnisse der Vereine seien bei den Kalkulationen der Stadtwerke nicht berücksichtigt. Dort plane man eine Beckentiefe von nur 1,20 Metern, für Wettkämpfe würden aber zwei Meter Tiefe gebraucht. Nicht einmal an Startblöcke am Beckenrand hätten die Kalkulatoren gedacht. Seitz: "Wir müssen aufpassen, dass das neue Hallenbad wettkampftauglich wird."
Vorläufiger Vorstand
Hannelore Schön (1. Vorsitzende), Sylvia Pfister-Kleinhenz (1. Schatzmeister), Manfred Albert (2. Schatzmeister), Elisabeth Krampert (Schriftführer), Edgar Feuchter, Markus Wittek und Hiltrud Warmuth (alle Beisitzer)
Ehrung langjähriger Mitgliedder
25 Jahre: Gaby Böse, Christine Ebert-Booms, Markus Eckert, Friedrich Engelhard, Annette Fehr, Dietrich Försch, Steffen Karch, Brigitte Meys und Amanda Wurst40 Jahre: Gaby Keller, Gabriele Nürnberger, Winfried Reuter, Peter Rückel und Heinrich Seitz
50 Jahre: Peter Anliker, Manfred Böse, Renate Düstler, Robert Heusler, Josef Kiesel, Ingrid Klein und Georg Ruppert
70 Jahre: Nora Bartzen.