Vor dem Bier kommt das Formular
Autor: Marion Eckert
Bad Kissingen, Dienstag, 19. Mai 2020
Die Biergärten dürfen wieder öffnen - unter strengen Auflagen. Am Kreuzberg hat das am ersten Öffnungstag ganz gut funktioniert. Die Gäste zeigten viel Verständnis und dehnten ihren Besuch nicht zu sehr aus, so dass jeder die Chance auf einen Platz hatte.
Das Wetter hätte am Montag nicht schöner sein können. Eine perfekte Eröffnung der Biergartensaison am Kreuzberg. 60 Tische stehen für die Gäste zur Verfügung. "Es ging gleich am Morgen schon los. Um 10 Uhr haben wir eröffnet und da standen die ersten auch schon da", berichtet Giuseppe Cerasola, der Gastronomiedirektor am Kreuzberg. Trotz Maske strahlt er und ist sehr zufrieden mit dem ersten Tag. "Die Menschen freuen sich, dass wir endlich wieder öffnen können. Sie zeigen Verständnis für die Einschränkungen und Auflagen. Es ist alles sehr fröhlich und freundlich."
Um in den Biergarten am Kreuzberg und die direkte Klosteranlage zu kommen, gilt es derzeit einige Einschränkungen und Auflagen zu beachten. Zum Schutz der Gäste und Mitarbeiter haben sich die Verantwortlichen am Kreuzberg entschlossen, das Klostergelände zu begrenzen. So können die von der bayerischen Landesregierung angeordneten Maßnahmen eingehalten werden.
Absperrungen
Der Haupteingang befindet sich gegenüber vom Klosterladen. Die seitlichen Zugänge über den Weg zur Kirche, die Treppe und im hinteren Bereich der Eingang beim Spielplatz sind mit großflächigen Gittern abgesperrt. Diese Absperrungen seien notwendig und wichtig, um einen Überblick über die Anzahl der Gäste zu behalten, die Tische zuweisen zu können und um die Kontaktdaten der Biergartenbesucher erheben zu können. Denn das ist neu am Kreuzberg: Wer in den Biergarten möchte, muss am Eingang seine Kontaktdaten hinterlegen. Bei Familien oder Gruppen reicht eine Kontaktperson. Dies sei notwendig, um im Fall eine Infektion die Kontakte nachverfolgen zu können. Neben dem Namen und der Adresse werden die Tischnummer und Uhrzeit des Besuchs notiert. Giuseppe Cerasola versichert, dass die Daten dem Datenschutz entsprechend behandelt und nach vier Wochen sorgsam vernichtet werden. Ein Anmelde- beziehungsweise Eintrittsformular bekommen die Gäste am Eingang. Es ist aber auch möglich das entsprechende Formular schon vorab auf der Homepage des Kloster herunter laden und zu Hause ausfüllen (www.kloster-kreuzberg.de).
Je nach dem wie groß der Andrang ist, kann der Zugang zum Biergarten schon einen Moment dauern. Am Montag Nachmittag warteten zwei durstige Frauen. "Wenn ich nur nicht so einen Durst hätte. Die Rucksäcke sind leer." Doch sie zeigten Verständnis für die Maßnahmen. Dass sie Durst hatten war kein Wunder. Wie waren von Nüdlingen aus zum Kreuzberg gelaufen. "Eigentlich wären wir auf Wallfahrt nach Vierzehnheiligen. Nun sind wir eben zum Kreuzberg gelaufen."
Maskenpflicht
Wer das Eintrittsformular ausgefüllt hat, bekommt eine Tischnummer, einen Plan wo der Tisch zu finden ist und Anweisungen zu den Hygiene- und Abstandsregeln. Desinfektionsmittel steht natürlich auch zur Verfügung. Außerdem herrscht im gesamten Bereich des Biergartens Maskenpflicht. "Nur am Tisch muss niemand eine Maske tragen", betont Giuseppe Cerasola. Der Abstand zwischen den Tischen, gemessen von Bank zu Bank beträgt zwei Meter. "Das ist mehr als nötig wäre und ein recht lockerer Abstand." Wer allerdings Bier oder Getränke holen möchte, der muss die Maske wieder anlegen.
Markierungen am Boden
Zwei Bierausgabeschalter wurden eingerichtet, einer in der Schänke und einer im Antoniussaal. Bodenmarkierungen helfen den Abstand zum Vordermann einzuhalten. Ebenso bei der Essensausgabe. Hier wurde der Bereich der Abholung vom Wartebereich mit Plexiglasscheiben abgegrenzt. Neuerdings ist am Kreuzberg auch Kartenzahlung möglich. Die Pfandrückgabe findet im Innenhof statt. Hier gibt es keine Biertischgarnituren zumal der Bereich durch die derzeitige Sanierung des Sakristeidaches ohnehin nur eingeschränkt genutzt werden kann.
Besonders freut sich Cerasola, dass die Gäste den Aufenthalt im Biergarten nicht uferlos ausdehnen. "Die Leute haben gesehen, dass noch andere draußen warten und sind dann auch wieder aufgebrochen." So habe jeder, der am Montag einen Platz haben wollte, auch einen bekommen. "Unsere Gäste haben doch sehr viel Verständnis. Ich bin erstaunt, wie dankbar die Menschen sind." Keinesfalls habe Cerasola am Montag mit einem vollen Tag gerechnet. "Ich bin wirklich überrascht."