Von Aura bis Zeitlofs: Übersicht zur Bürgermeisterwahl
Autor: Ralf Ruppert, Arkadius Guzy, Thomas Malz
LKR Bad Kissingen, Donnerstag, 14. März 2019
Eine Umfrage ein Jahr vor der Kommunalwahl hat ergeben, dass sechs Bürgermeister 2020 sicher aufhören und zehn für eine weitere Amtszeit kandidieren wollen.
Während in anderen bayerischen Kommunen und Kreisen bereits die ersten Kandidaten nominiert wurden, ist es im Landkreis Bad Kissingen noch ruhig rund um die Kommunalwahl. "Nachfragen von Gruppierungen oder Kandidaten sind mir keine bekannt", sagt etwa Marina Härder, Leiterin des Münnerstädter Bürgerservices. Laut einer Umfrage der Redaktion gingen auch in den anderen Gemeinden oder Verwaltungsgemeinschaften bisher noch keine Anfragen ein. Die Stadt Bad Kissingen hat vorsorglich bereits Wahlunterlagen bestellt und Angebote für den Druck von Stimmzetteln eingeholt. "Intensiv wird es nach der Europawahl Richtung drittes Quartal losgehen", berichtet Rathaus-Sprecher Thomas Hack.
Hack ist gleichzeitig seit 2002 ehrenamtlicher Bürgermeister von Aura. "Ich würde das Amt gerne noch sechs Jahre machen", sagt der 56-Jährige auf Nachfrage. 2002 hatte er noch Jutta Hofmann als Gegen-Kandidatin, seitdem trat niemand mehr gegen ihn an. Hack hofft, dass es in der kleinen Gemeinde wieder nur eine Liste gibt: "Dann ist die Wahl am fairsten", verweist er darauf, dass in diesem Fall die acht Kandidaten mit den meisten Stimmen in den Gemeinderat einziehen.
"Ich trete wieder an", sagt auch der Oerlenbacher Bürgermeister Franz Kuhn, der im Januar seinen 60. Geburtstag feierte. Bei einer Wiederwahl wäre er also bis drei Monate über 67 Jahre im Amt. "Dann mache ich das halt ein halbes Jahr länger als mein eigentlicher Renten-Eintritt."
"Mir macht es nach wie vor Spaß, ich würde mich freuen, wenn mich die CSU wieder aufstellt", erklärt der Nüdlinger Bürgermeister Harald Hofmann. Der Wähler müsse dann entscheiden, ob er die beiden Mammut-Projekte Schul-Sanierung und Umgehungsstraße weiter begleiten kann. "Der Job macht Spaß, es ist viel angeschoben worden", kündigt auch der Wildfleckener Bürgermeister Gerd Kleinhenz eine erneute Kandidatur an.
Dagegen stehen 2020 in zwei Gemeinden im Landkreis keine Bürgermeisterwahlen an: In Bad Bocklet wurde nach dem Tod des langjährigen CSU-Bürgermeisters Wolfgang Back im Jahr 2017 Andreas Sandwall (ebenfalls CSU) gewählt. Seine Amtszeit endet erst im Jahr 2023, Bürgermeister und Gemeinderat werden also um drei Jahre versetzt gewählt. In Bad Brückenau ist das bereits seit den 1970er Jahren so, dort ist Brigitte Meyerdierks noch bis 2022 im Amt (siehe Seite 17).
Ihre einzige Bürgermeister-Kollegin Patricia Schießer (CSU) in Euerdorf hält sich mit einer Aussage noch zurück: Vor allem führt sie dabei "private Belange" an, allerdings dürfte auch das bevorstehende Ratsbegehren eine Rolle spielen: Auf Initiative der Wirmsthaler Gemeinderäte stimmen die Euerdorfer am 26. Mai darüber ab, ob sie einen hauptamtlichen Bürgermeister behalten oder zur ehrenamtlichen Lösung von vor dem Jahr 2014 zurück kehren. Schießer selbst will sich zu dieser Frage nicht äußern und verweist auf ihre Neutralitätspflicht. Über ihre Kandidatur will sie nach den Sommerferien entscheiden.
Zu den noch unentschiedenen Amtsinhabern gehört Egon Klöffel (CSU) aus Thundorf: "Ende März frage ich erst einmal im Gemeinderat, wer wieder kandidiert", sagt der 55-Jährige. Denn das Miteinander im Gemeinderat spiele eine wichtige Rolle. "Früher waren das ja kriegsähnliche Zustände, jetzt passt das Team", berichtet der Schreiner.