Druckartikel: Viele Details auf dem Weg zum Garitzer Kreisel zu klären

Viele Details auf dem Weg zum Garitzer Kreisel zu klären


Autor: Ralf Ruppert

Bad Kissingen, Mittwoch, 21. Oktober 2015

Das Staatliche Bauamt will noch heuer alle Pläne für den geplanten neuen Kreisverkehr einreichen. Die Kosten liegen mittlerweile bei zwei Millionen Euro.
Die Garitzer Kreuzung bei Nacht. Foto: Ralf Ruppert


Seit drei Jahren plant das Staatliche Bauamt den "Knotenpunkt Garitz": "Eigentlich hätten wir das Planfeststellungsverfahren gerne längst beantragt", sagt deshalb auch Abteilungsleiter Matthias Wacker. Allerdings stünden noch Stellungnahmen von Behörden aus, jede Menge Details seien zu klären, jedes einzelne Grundstück müsse betrachtet werden.

Trotzdem ist ein Ende absehbar: "Wenn es keine Überraschungen mehr gibt, geht der Antrag bis Jahresende raus." Dann würden sämtliche Pläne Anfang 2016 öffentlich ausgelegt und die Bürger könnten ihre Einwände gegen den geplanten Kreisverkehr vorbringen.
Zu den vielen Fragen, die bereits geklärt wurden, gehören auch die Kosten: "Wir sind insgesamt bei rund zwei Millionen Euro", berichtet Wacker. Darin enthalten sind nicht nur der Kreisverkehr selbst, sondern auch die vier Äste: Das Baufeld reicht bis 221 Meter in Richtung Südbrücke, bis 109 Meter in Richtung Oberthulba, 103 Meter in die Schönbornstraße und 76 Meter nach Garitz hinein. Enthalten ist in diesen Kosten auch eine Lösung für den Radweg: Neben die bestehende Brücke über die Straße "Steinmauer" kommt eine weitere: 18 Meter lang, 3,50 Meter breit und 180 000 Euro teuer wird das Bauwerk. "Die steht in der Böschung und da verlaufen jede Menge Leitungen", begründet Wacker die hohen Kosten. Zahlreiche Leitungen laufen auch durch das Baufeld: von Gas-Hoch- und Niederdruck, über Kanal, Wasser und Strom bis zu Telefon und Internet. Wacker: "Da sind etliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich."


Durchmesser beträgt 35 Meter

Der Kreisel soll einen Durchmesser von 35 Metern haben. Der Mittelpunkt ist laut Wacker gegenüber der aktuellen Kreuzung um einige Meter nach Süden verschoben. "Der Grunderwerb ist unabhängig davon, was wir bauen: Kreuzung oder Kreisel", stellt Wacker klar, und: "Das haben wir schon optimiert, wir brauchen zwar auch private Flächen, aber nur wenig." Lediglich der so genannte Bypass, also die Abbiegespur von Süden kommend in die Innenstadt, benötige zusätzlichen Platz, dafür müsse auch die Mauer in Richtung St.Elisabeth-Kindergarten versetzt werden.
Wann genau gebaut wird, weiß auch Wacker nicht. Das Planfeststellungsverfahren benötige "im besten Fall" neun Monate. Ob das Projekt für 2017 eingeplant wird, müssten die Haushaltsberatungen ergeben. Völlig offen seien auch noch die Zuschüsse: "Erst kommt die Planfeststellung, dann das Zuwendungsverfahren", sagt Wacker über den Ablauf.
"Da geht es schon ans Eingemachte", kommentiert Jürgen Dobler die Planungen in Garitz. Der Leiter der Tiefbauabteilung betreut die Baustelle im Auftrag des Landkreises. "Von unserer Seite wird es keine Widerstände geben", signalisiert er Zustimmung zu den aktuellen Plänen. Positiv sei vor allem, dass sich die Einfahrt der Steinmauer in die Kreisstraße verbessert. Die Ausbau-Vereinigung mit dem Staatlichen Bauamt wird laut Dobler am 7. Dezember im Kreisausschuss behandelt.

Zuständigkeit An der Garitzer Kreuzung treffen die Bundesstraße B 286, die Kreisstraße KG 13 und die Schönbornstraße aufeinander. Deshalb müssen sich die Stadt Bad Kissingen, der Landkreis Bad Kissingen und das Staatliche Bauamt auf eine Variante einigen und sich die Kosten teilen: Landkreis und Stadt übernehmen jeweils etwa 25 Prozent und der Bund die restlichen 50 Prozent. Für den Bau selbst wird das Staatliche Bauamt federführend sein.

Verkehrsaufkommen Pro Tag durchfahren rund 18 000 Fahrzeuge die Garitzer Kreuzung. Von der Südbrücke kommen laut Statistik täglich rund 6500 Pkw und 200 Lkw, aus der Schönbornstraße gut 4500 Pkw und 100 Lkw. Aus Richtung Poppenroth wurden knapp 5000 Pkw und 150 Lkw gezählt, aus Garitz 2300 Pkw und 55 Lkw.

Beratungen Das Staatliche Bauamt hatte sich 2013 zunächst für eine Kreuzung mit Ampel-Betrieb ausgesprochen. Allerdings legten sich der Landkreis Bad Kissingen und - nach mehrfacher Beratung - auch die Stadt auf einen Kreisverkehr fest. Die Stadträte überstimmten dabei unter anderem das eindeutige Abstimmungsergebnis für eine Kreuzung im Rahmen einer Bürgerversammlung in Garitz. Das staatliche Bauamt schwenkte daraufhin auf einen Kreisel ein, allerdings mit einem so genannten Bypass und Ampeln auf der Bundesstraße.