Viel Spaß beim Familientag der Stangenrother Feuerwehr
Autor: Kathrin Kupka-Hahn
Stangenroth, Donnerstag, 17. März 2016
Zusammenhalt und Improvisationstalent waren beim Familientag der Stangenrother Feuerwehr gefragt. Die Titelverteidiger hatten starke Konkurrenz.
           
Eisig pfeift der Wind ums Feuerwehrhaus. Doch Bernhard Kessler friert nicht. Im Gegenteil. Der Stangenrother kommt so richtig ins Schwitzen. Schließlich steht er an der Kübelspritze und pumpt, was das Zeug hält. 
Obwohl er sein Bestes gibt, reicht der Druck des Wasserstrahls nicht aus. Sämtliche Wasserflaschen, die seine Frau Martina und Sohn Janis damit umwerfen sollen, bleiben stehen. Oder ist vielleicht der Wind Schuld daran? Egal. 
"Wir machen doch nicht mit, um einen Preis zu gewinnen", kommentiert Martina Kessler das Geschehen. Es ginge vielmehr darum, die Feuerwehr zu unterstützen und Spaß zu haben. Ähnlich denken auch die zehn anderen Familien, die sich dem Wettbewerb am Stangenrother Feuerwehrhaus stellen. 
  
  Acht Stationen
 
Acht Stationen haben Kommandant Sebastian Metz und rund 20 Floriansjünger für den diesjährigen Familientag 
vorbereitet. Alle Aufgaben müssen als vierköpfiges Team bewältigt werden. "Natürlich haben wir alles zuvor ausprobiert", erzählt Metz, der die Station "Lego-Auto zusammenbauen" betreut und sich dabei köstlich amüsiert. Denn die Aufgabe hört sich einfach an, ist es aber nicht.Die Familien müssen sich dafür trennen: Ein Teil sitzt mit der Bauanleitung im Feuerwehrhaus, der andere mit den Legosteinen im Mannschaftswagen der Feuerwehr. Über Funk müssen sich die beiden Parteien miteinander verständigen, um das Lego-Auto zusammenzubauen. Doch häufig kommt am einen Ende nicht an, was der andere sagt, nicht nur wegen technischer Unkenntnis.
  
  Improvisationstalent gefragt
 
Gerade eben stellt sich Peter Kleinhenz mit Sohn Anton dieser Disziplin. 
Im vergangenen Jahr hat er mit seiner Familie den Wettbewerb gewonnen, kämpft heuer somit um die Titelverteidigung. Vor Kleinhenz liegen die Legosteine, in der Hand hält er das Funkgerät. Darüber gibt seine Frau Jutta Anweisungen. "Stopp, sag das nochmal", funkt der Zimmermann zurück. Geduldig erklärt seine Frau die nächsten Schritte, jedoch kommt bei ihm nur "Bahnhof" an. 
Deshalb versucht der Vater, die Steine schließlich auf gut Glück und mit eigener Logik zusammenzusetzen. 19 von über 30 sitzen richtig.   
  Koordinieren
 
An der nächsten Station ergattert die Familie wieder die volle Punktzahl. Da muss sie ein Männchen aus verschiedenen Kupplungen und Schlauchstücken zusammenbauen. 
Peter Kleinhenz, seine Frau Jutta und die beiden Söhne Anton und August schaffen das in Rekordzeit. Sechs Minuten hätten sie Zeit dafür gehabt, sie brauchen aber nur 3,14 Minuten. Kritisch für das Punktekonto wird es dann nochmal beim Laufen mit dem Brett. "Links, rechts, links, rechts", gibt Peter Kleinhenz den Takt vor. Doch nicht immer funktioniert die Umsetzung, der achtfüßige Familientross verharrt auf der Stelle - und kann sich vor Lachen kaum auf den Brettern halten.
Ehrgeizig geht es am Sägebock zu. Dort sollen Holzscheiben abgetrennt werden, wahlweise per Hand oder mit der Motorsäge. Die Herausforderung dabei ist, eine Scheibe mit genau 300 Gramm Gewicht abzusägen. Vier Versuche haben die Familien, meistens übernehmen die Väter das. So auch Peter Kleinhenz, der als Zimmermann sofort zur Handsäge greift. Doch die 300-Gramm-Scheibe erwischt er nicht. Andreas Fuchs hingegen hat mehr Glück. Schon beim ersten Versuch schafft er es, mit der Motorsäge eine 299-Gramm-Scheibe abzutrennen. Es wird das beste Sägeergebnis des Tages.
  
  Siegerfamilie Fuchs
 
Doch damit ist es nicht genug. Andreas Fuchs und seine Familie gewinnen den gesamten Wettbewerb. "Alle Stationen waren eine Herausforderung für uns", sagt er. Manches sei leichter gefallen, anderes schwerer. Sohn Jona fand das Laufen auf den Brettern am besten. 
Für den Sieg bekommt Familie Fuchs einen großen Pokal überreicht. Den zweiten Platz des Familienduells belegte Marco Scheuring mit Frau Karina und den beiden Kindern. "Wir waren das erste Mal dabei und es hat riesigen Spaß gemacht", so der Vater. Sohn Maximilian ist sogar derart begeistert, dass er am liebsten sofort der Kinderfeuerwehr beitreten würde. "Weil man da anderen Leuten hilft", erklärt der Achtjährige. Den dritten Pokal bekommt die Familie von Peter Kleinhenz überreicht. "Da waren wir doch gar nicht so schlecht", freut sich dessen Frau Jutta.
Zum Abschluss des Familientages wurde es noch einmal so richtig aufregend. Denn die Feuerwehrmänner und -frauen zeigten nicht nur eine kurze Abschlussübung, sondern sämtliche Kinder durften eine Runde durchs Dorf mit dem Feuerwehrauto fahren.