"Viel Schnee, großes Wasser, wenig Schnee, kleines Wasser"

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Nur noch eine Seenlandschaft ist der Rosengarten vor dem Regentenbau, vorne links die Anlegestelle fürs "Dampferle". Foto: Benedikt Borst
Nur noch eine Seenlandschaft ist der Rosengarten vor dem Regentenbau, vorne links die Anlegestelle fürs "Dampferle". Foto: Benedikt Borst
Die Verbindungsstraße zwischen Bad Bocklet und dem Ortsteil Aschach ist seit Tagen für jeden Verkehr gesperrt. Doch das interessiert viele Autofahrer überhaupt nicht. Sie befuhren die in beiden Richtungen die über mehrere 100 Meter gesperrte Straße. Foto: Dieter Britz
Die Verbindungsstraße zwischen Bad Bocklet  und dem Ortsteil Aschach ist seit Tagen für jeden Verkehr gesperrt. Doch das interessiert viele Autofahrer überhaupt nicht. Sie befuhren die in  beiden Richtungen die über mehrere 100 Meter gesperrte Straße. Foto: Dieter Britz
 
Blick am Sonntag von der Ludwigsbrücke auf den Rosengarten. Foto: Monika Leonhardt
Blick am Sonntag von der Ludwigsbrücke auf den Rosengarten. Foto: Monika Leonhardt
 
Das Sonntags-Hochwasser in Bad Kissingen bei Nacht. Foto: Maximilian Menz
Das Sonntags-Hochwasser in Bad Kissingen bei Nacht. Foto: Maximilian Menz
 
Der Regentenbau beim Sonntags-Hochwasser bei Nacht. Foto: Maximilian Menz
Der Regentenbau beim Sonntags-Hochwasser bei Nacht. Foto: Maximilian Menz
 
Seenplatte bei Salz. Foto: Hanns Friedrich
Seenplatte bei Salz. Foto: Hanns Friedrich
 
Nur noch die Lampen und die durch Plastik geschützten Rosenstöcke ragen aus dem Wasser. Foto: Benedikt Borst
Nur noch die Lampen und die durch Plastik geschützten Rosenstöcke ragen aus dem Wasser. Foto: Benedikt Borst
 
Blick von der Saale zum Flugplatz. Auch von der Landebahn ist nichts mehr zu sehen. Foto: Benedikt Borst.
Blick von der Saale zum Flugplatz. Auch von der Landebahn ist nichts mehr zu sehen. Foto: Benedikt Borst.
 
Eng wird es unter der Ludwigsbrücke. Foto: Benedikt Borst
Eng wird es unter der Ludwigsbrücke. Foto: Benedikt Borst
 

Wer gedacht hatte, mit dem vergangenen Wochenende ist das Thema Hochwasser erledigt, dem machte der Wettergott in den letzten Tagen einen Strich durch Rechnung. Doch nun sollen die Pegel in Bad Kissingen und im Landkreis fallen.

In der Nacht auf Freitag hatte der Hochwasserscheitel der Saale Bad Kissingen passiert. Die Messstelle am Golfplatz verzeichnete um 2 Uhr mit 4,30 Metern den höchsten Pegel. Damit wurde die Hochwassermeldestufe drei (vereinzelt bebaute Grundstücke überflutet) deutlich überschritten, die insgesamt höchste Meldestufe vier jedoch nicht erreicht. Sie beginnt an der Stelle bei 4,45 Metern.

"Die Meldestufe drei hatten wir an den meisten Pegelmessstellen", berichtet Leonhard Rosentritt, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Bad Kissingen. Das Hochwasser laufe jedoch auch schnell wieder ab. Am Freitagmittag war der Pegel mit 4,10 Metern bereits wieder unter die Meldestufe drei gesunken. Der Experte rechnet damit, dass sich die Hochwasserlage weiter entspannt. "Daran wird der Niederschlag, so wie er gemeldet ist, nichts ändern", sagt er. Die Gewässer werden zwar vollgefüllt bleiben, und es wird Wasser stehen, aber die Pegel werden in den nächsten Tagen voraussichtlich nur noch über die Meldestufe eins (stellenweise Ausuferungen) hinaussteigen.

Unbelehrbare Autofahrer suchen das Risiko

Wegen des Saale-Hochwassers ist die Verbindungsstraße zwischen Bad Bocklet und dem Ortsteil Aschach seit Tagen für jeden Verkehr gesperrt. Eindeutige Verbotsschilder, die nicht zu übersehen sind, weisen auf beiden Seiten darauf hin. Doch das interessiert viele Autofahrer überhaupt nicht. Am Donnerstagnachmittag befuhren, während unser Fotograf mit seiner Kamera eine knappe Viertelstunde lang auf der Lauer lag, mehr als ein Dutzend Fahrzeuge in beiden Richtungen die über mehrere 100 Meter gesperrte Straße. Das Wasser spritzte hoch, und die zahlreichen Zuschauer warteten gespannt darauf, ob eines der Autos stecken blieb, und manche hielten auch alles mit dem Smartphone als Bild oder Video fest. Alle Fahrzeuge kamen zum Glück durch, und so war kein Einsatz der Feuerwehr nötig. Es gab aber auch vernünftige Autofahrer, die angesichts der Seenlandschaft vor dem Kurgarten und in den Saalewiesen lieber umdrehten und einen Umweg fuhren.

Rhöner Schnee schmilzt langsam

Gerald Söder, Katastrophenschutzbeauftragter im Landkreis Rhön-Grabfeld blickte in diesen Tagen immer öfter auf die Hochwasserlagemeldung Bayern, konkret natürlich auf die Pegelstände in Rhön-Grabfeld. Dies macht auch Markus Schneyer, Kommandant der Bad Neustädter Feuerwehr. Bei starken Regenfällen, wie am Mittwochabend, machte er sich auch einmal auf einen Kontrollgang entlang der Brend und der Saale. Vor allem weil das Wasser des letzten Hochwassers vor wenigen Tagen noch nicht abgelaufen ist. Gerald Söder erinnert sich dazu an eine Aussage von Kreisbrandrat Stephan Schmöger: "Viel Schnee, großes Wasser, wenig Schnee, kleines Wasser." Genau das zeige sich in diesen Tagen, wenn der Schnee in der Rhön nur langsam abschmilzt und sich nicht mit dem Regen vermischt. Sollte sich die Situation zuspitzen wäre man, wie auch die Rettungsdienste vorbereitet. Dazu gibt es im Krisenfall entsprechende Vorgaben.