Viel Lob für Bad Kissinger Stadtstrand
Autor: Benedikt Borst
Bad Kissingen, Freitag, 04. Sept. 2015
Der dritte Stadtstrand hat geschlossen. Die neuen Betreiber sind mit ihrer ersten Saison zufrieden, Stadtmarketing und Stadträte ebenfalls. Beschwerden gibt es hingegen aus der Innenstadt.
Die Stadtstrandsaison 2015 ist gelaufen, das Nordseeküstenflair hat sich verabschiedet: Die Liegestühle, Tische und Strandkörbe im Außenbereich sind verräumt, der weiße Quarzsand ist abtransportiert. In den nächsten Tagen soll auf der ehemaligen Sandfläche bereits neuer Rasen angesät werde, erklärt Joachim Krohn, einer der verantwortlichen Betreiber.
"Es ist im Interesse der Stadt und auch in unserem Interesse, dass die Fläche wieder ordentlich ausschaut", sagt er. Die Strandhütte mit Terrasse steht noch bis Ende September. Sie wird aktuell zur Almhütte umfunktioniert, ab 17 September wird dort eineinhalb Wochen lang Oktoberfest gefeiert. Dann verschwindet auch sie. "Im Laufe der ersten Oktoberwoche ist der Rückbau abgeschlossen", kündigt Krohn an.
Hitze auch für
Strand zu extrem
Die Veranstalter sind mit ihrer ersten Saison zufrieden. "Wir wurden von den Gästen gut angenommen, da sind wir froh", sagt er. Das Geschäft war auskömmlich, wenngleich es hätte besser laufen können. Die extreme Hitze hat sich hier negativ bemerkbar gemacht. "Es war teilweise zu heiß. Uns ist das Tagesgeschäft an vielen Wochenenden im Juli und August weggebrochen", berichtet Krohn.
Die Gäste haben sich tagsüber eine andere Abkühlung gesucht und sind dann erst abends zum Stadtstrand gekommen. Dennoch: "Wir bereuen es in keiner Weise, in Bad Kissingen diesen großen Aufwand betrieben zu haben", sagt er mit Blick auf die hohen Investitionen, die anfangs nötig waren.Den Stadtstrand Bad Kissingen gab es bereits zum dritten Mal. Jedes Jahr aber hat sich der Stadtrat bei der Vergabe für einen neuen Betreiber entschieden. Ob die eigens für den Stadtstrand 2015 neu gegründete Gesellschaft Kissevents um Joachim Krohn und Manfred Griebel auch nächstes Jahr den Stadtstrand veranstaltet, steht bislang noch nicht fest. Eine Entscheidung wird erst im Nachgang an das Oktoberfest getroffen werden, heißt es aus dem Rathaus.
Allerdings stehen die Zeichen für Krohn und Griebel gut. Stadträte quer durch alle Fraktionen loben das diesjährige Konzept. "Der Stadtstrand hat sich etabliert. Er hat gegenüber vom Regentenbau einen guten Platz gefunden", meint beispielsweise Alexander Koller (DBK). "Der Stadtstrand passt zu Bad Kissingen. Er ist ein Highlight gewesen", findet Thomas Menz (SPD). Er habe viel positives Feedback bekommen. Wolfgang Lutz (CSU) schließt sich an. "Es war ein gutes Konzept und es wurde gut angenommen", sagt er. Der Stadtrat habe sich für die richtigen Bewerber entschieden. Es müsse zwar diskutiert werden, inwiefern noch Verbesserungsbedarf besteht, aber grundsätzlich sieht er keinen Grund, sich für 2016 nach einem neuen Betreiber umzusehen.
Klagen von Wirten aus Innenstadt
"Warum etwas ändern, wenn es gut funktioniert hat?", fragt Thomas Lutz vom Stadtmarketing. Aus seiner Sicht gab es keine Probleme.
Es wurden weder Konzerte des Kissinger Sommers im nur wenige Meter entfernten Regentenbau gestört, noch wurde das Abschlussfeuerwerk des Rakoczyfestes beeinträchtigt. Weil das Stadtstrandgelände in der Sicherheitszone des Feuerwerks liegt, müssen die Besucher vor dem Abschießen das Gelände verlassen. Die Räumung habe gut geklappt. "Generell sind die Betreiber sehr zuverlässig, was Absprachen angeht", lobt Thomas Lutz.
Kritik am Stadtstrand kommt laut Aussagen der Stadträte aus der Innenstadt. Ansässige Gastronomen beklagen sich über die Konkurrenz, die ihrer Meinung nach Gäste aus der Fußgängerzone zieht. Das sehen die gefragten Stadträte anders. Der Tenor: Der Stadtstrand bringe der Stadt ein neues Publikum von außerhalb. "Der Stadtstrand ist eine erfolgreiche Werbung für den Standort Bad Kissingen. Er ist ein Magnet für die Stadt, der in die ganze Region wirkt", sagt Bürgermeister Toni Schick. Es profitieren davon auch Einzelhandel und Gastronomie in der Innenstadt, wenn gleich das schwer messbar ist. Schick zieht ein positives Fazit: "Die Betreiber haben sich sicherlich für einen künftigen Stadtstrand empfohlen.