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Viel Aufwand hinter den Wahlbriefen


Autor: Benedikt Borst

Bad Kissingen, Mittwoch, 26. Februar 2014

In Bad Kissingen könnte jeder zweite Wähler sein Kreuz zuhause machen. Die Stadt hat deshalb aufgestockt: Jedes dritte Wahllokal zählt Briefwahlscheine aus. Trotzdem ballt sich dort für die Helfer die Belastung.
Die roten Wahlumschläge stapeln sich im Posteingang des Bad Kissinger Wahlamts. Foto: Benedikt Borst


Die Briefwahl wird immer beliebter. Seit gut einer Woche geben die Wahlämter die nötigen Unterlagen aus und sind sich einig: Es wird in diesem Jahr mehr Briefwähler als 2008 geben. Was für den Bürger bequem und praktisch ist, bedeutet für die Wahlämter bei der Organisation und für die Wahlhelfer beim Auszählen viel Zusatzarbeit. "Briefwahlen sind grundsätzlich anstrengend", sagt Ludwig Büchner vom Bad Kissinger Wahlamt.


Problematisch ist die Aufteilung der Wahlbezirke. Für Bad Kissingen gibt es beispielsweise 24 Urnenwahlbezirke, in denen die Leute in der Wahlkabine ihre Stimmen abgeben. ansonsten gibt es zwölf Briefwahlbezirke, in denen die Unterlagen gesammelt und am Wahlabend geöffnet und ausgezählt werden.

Büchner schätzt, dass etwa 6000 Anträge für die Briefwahl gestellt werden. "Davon werden aber nicht alle wählen", sagt er. Manchmal sind die Unterlagen ungültig, weil die Unterschrift auf dem Wahlschein fehlt, manchmal werden sie gar nicht oder zu spät zurückgeschickt. Büttner rechnet mit knapp über 5000 Briefwählern.

Liegt die Wahlbeteiligung dieses Jahr wie 2008 bei insgesamt 60 Prozent der Wahlberechtigten, bedeuten 5000 Briefwähler: Jeder zweite macht sein Kreuz zuhause. Für die Wahlhelfer wiederum heißt das: Ein Drittel der Wahllokal zählt die Hälfte der Stimmen aus.

Die Stadt hat bei Einteilung der Wahllokale reagiert, sonst würden die Briefwahlbezirke beim Auszählen überfordert. "Wir haben die Urnenwahlbezirke von 31 auf 24 gesenkt und die Briefwahlbezirke von zehn auf zwölf erhöht", erklärt Büchner. Für den Fall, dass es bis zur Wahl deutlich mehr Briefwähler werden, bleibt Büttner noch ein kleiner Spielraum, um zu reagieren. "Ein zusätzliches Briefwahllokal können wir dann nicht mehr einrichten", sagt er. Aber er könne kurzfristige zusätzliche Wahlhelfer abstellen.

Damit sieht Büttner die Wahlhelfer gut gerüstet. Auch weil die Stimmen mit Barcode-Lesegeräten gescannt werden. Das bedeutet eine Zeitersparnis von mehreren Stunden. Dennoch: Der Wahlabend wird für die Helfer lang und anstrengend.