Viel Aufwand für den Atemschutz
Autor: Thomas Dill
Wernarz, Freitag, 22. Februar 2013
Florian Geis und Thorsten Aull haben die anstrengende Ausbildung absolviert und sind mit Spaß bei der Sache.
"Stell dir vor, es brennt und keiner löscht", ist eines der Themen der andauernden Imagekampagne der Feuerwehren zur Nachwuchswerbung. Es mahnt die Bereitschaft der Allgemeinheit zum ehrenamtlichen Dienst in den örtlichen Wehren an. Wenig Probleme diesbezüglich hat die kleine Ortsteilwehr von Wernarz mit ihrem Kommandanten Sven Gerhard. 28 Aktive hat die Wehr, darunter sechs Maschinisten, sechs Atemschutzgeräteträger und fünf Gruppenführer. Zwei der Atemschutzgeräteträger sind der 19-jährige Florian Geis und sein 18-jähriger Freund Thorsten Aull. Beide traten 2009 als Jungfeuerwehrmänner in die Wehr ein.
Seit ein paar Wochen sind sie ausgebildete Atemschutzgeräteträger.
Auf die Frage, warum sie die umfangreiche und anstrengende Ausbildung auf sich genommen haben, antworten sie: "Weil es Spaß macht und hochinteressant ist." Thorsten Aull ist kurz nach dem Beitritt zur Feuerwehr auch noch zum Roten Kreuz gegangen. Er macht seit 2009 regelmäßigen Dienst bei der Schnelleingreifgruppe und ist ab und zu dritter Mann im Rettungseinsatz. "Ich bringe beide Ehrenämter terminlich gut unter einen Hut. Weitere Hobbys habe ich keine", sagt er. Warum die beiden jungen Männer so engagiert bei der Sache sind, versteht man noch besser, wenn man die Feuerwehr Wernarz einmal kennengelernt hat. Hier wird lieber zugepackt, statt lange geredet, man hilft den umliegenden Wehren aus, wenn Not am Mann ist.
Angesichts der aufwändigen Ausbildung der beiden jungen Wernarzer Kameraden als Atemschutzgeräteträger entwickelte sich in der Jahresverhauptsammlung der Wernarzer Wehr eine Diskussionen über die Problematik der ärztlichen Überwachung der Geräteträger. Die Untersuchung ist alle drei Jahre fällig, bei über 50-Jährigen jährlich, und sie muss regelmäßig wiederholt werden. Dabei wird getestet, ob die Person die nötige körperliche Verfassung zum Tragen von schwerem Atemschutz mitbringt.Neben Lungenfunktionstest gibt's ein Belastungs-EKG und Thoraxröntgen, was für jeden Aspiranten einen Hindernislauf zu verschiedenen Fachärzten verlangt. Der Grund: Die nötigen Untersuchungen werden nicht mehr von einem Amtsarzt durchgeführt.
Dieser Missstand ist laut Kreisbrandmeister Wolfgang Kenner bis in höchste Feuerwehrführungsebenen bekannt. Eine Lösung ist allerdings nicht absehbar.
Aus der Jahreshauptversammlung der Wernarzer Wehr
Ruck-zuck waren alle Formalien, Jahresberichte und Grußworte abgewickelt - und der wesentlichste Punkt, die Geselligkeit, konnte umso ausgiebiger behandelt werden. Kommandant Sven Gerhard, der seit drei Jahren im Amt ist, listete drei Einsätze auf: Brände in Rupboden, Züntersbach und in der Stadtmitte. Dem Roten Kreuz wurde Hilfe gewährt, bei Verkehrsunfällen wurde gesichert und gereinigt, Unwetterschäden wurden beseitigt und außerdem bei mehreren Veranstaltungen der Verkehr abgesichert. Um die hohe Einsatzbereitschaft zu gewährleisten, wurden mit guter Beteiligung zehn reguläre Übungen durchgeführt, die Atemschutzträger absolvierten fünf weitere Übungen. Bei der Hauptübung, bei der ein Brand des Pfarrheims in Bad Brückenau simuliert wurde, sicherte die Wernarzer Wehr mit Erfolg die Wasserversorgung von der Sinn aus. Mit der Drehleiter wurde innerhalb von Wernarz an Gebäuden der reale Einsatz geprobt.
Kreisbandmeister Wolfgang Kenner lobte die gute Zusammenarbeit der kleinen Ortsteilwehr mit der Brückenauer Feuerwehr. "Dies ist besonders im Tagbetrieb wichtig, um trotz Berufstätigkeit bei Alarm die Fahrzeuge ausreichend bemannen zu können." "Immer öfter können keine kompletten Trupps ausrücken und es müssen vor Ort aus mehreren Wehren funktionierende Löschgruppen zusammengestellt werden", dies funktioniere zwischen Stadt und Ortsteilwehr hervorragend, insbesondere beim Atemschutz, sagte der Brückenauer Kommandant Michael Krug.
Termine
4. Mai: Florianstag in Bad Brückenau mit geplanter Weihe des neuen TLF; 7. September: Übung am Tunnelrettungszug Fulda; 6. April: Gastgeber für eine Delegation der Feuerwehr Fulda