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Vertretung der Älteren


Autor: Sigismund von Dobschütz

Bad Kissingen, Donnerstag, 26. Februar 2015

In seiner konstituierenden Sitzung hat das Gremium seinen Vorstand bestimmt. Helmut Beck steht an der Spitze.
Der neue Vorstand des Bad Kissinger Seniorenbeirats mit (von links) Leopoldine Wiesner (79, stellvertretende Vorsitzende), Helmut Beck (62, Vorsitzender) und Roland Fenn (68, Schriftführer). Foto: Sigismund von Dobschütz


Der neu gewählte Seniorenbeirat der Stadt Bad Kissingen hat seit Donnerstag auch einen Vorstand. Jeweils einstimmig bei Enthaltung des jeweils Betroffenen wählten die stimmberechtigten Beiräte Neumitglied Helmut Beck (62) zu ihrem Vorsitzenden, bestätigten Leopoldine Wiesner (79) in ihrem Amt als Stellvertreterin und übertrugen Roland Fenn (68) das Amt des Schriftführers.
In seiner Begrüßung der acht schon im alten Seniorenbeirat aktiven und der drei neugewählten Beiräte (Helmut Beck, Dieter Jonas und Dieter Andreas Simon) wünschte Oberbürgermeister Kay Blankenburg sich für die künftige Zusammenarbeit, dass Verwaltung und Beirat "immer über das Ziel einig sein sollten, auch wenn wir im Einzelfall über den Weg dorthin vielleicht uneinig sein können".
Sozialreferent David Rybak sicherte dem Beirat seine volle Unterstützung zu. Er verstehe es als seine Aufgabe, sich "für die Menschen in dieser Stadt einzusetzen". Deshalb sehe er auch keine strikte Trennung zwischen den verschiedenen Beiräten, als sei der Seniorenbeirat nur für Senioren und der Jugendbeirat nur für die Jugend verantwortlich. Er jedenfalls bemühe sich immer darum, die Interessen aller Gruppen zusammenzuführen.
In der persönlichen Vorstellungsrunde aller Beiratsmitglieder kündigte Christa Nürnberger (87) an, "wohl nicht mehr die ganze Amtszeit" bis 2020 im Beirat aktiv sein zu wollen. "Aber ich helfe, wo ich kann." Neumitglied Dieter Jonas (69) will durch seine Mitarbeit dazu beitragen, "Bad Kissingen zu einer wirklich seniorenfreundlichen Stadt zu machen". Er müsse immer wieder beobachten, "wie ältere Menschen Streitigkeiten aus dem Weg gehen und sich zurückziehen". Dem wolle er entgegenwirken "und sie aus ihren Wohnungen holen". Karin Renner sieht ihre Aufgabe als Beauftragte des Stadtrats darin, "den Senioren das Leben in Bad Kissingen leichter zu machen". Durch jahrzehntelange Tätigkeit in der Kommunalpolitik und als Behindertenbeauftragte des Bezirks Unterfranken sei sie entsprechend motiviert. Sie versteht ihre Aufgabe als Verbindung zwischen Seniorenbeirat und Stadtverwaltung und möchte "den Stadtrat für die Belange der Senioren sensibilisieren".
Der Vorstellung des neuen Beiratsmitglieds Dieter Andreas Simon (81), sich mit Anliegen direkt an die Verwaltung wenden zu wollen, widersprach der neue Vorsitzende nach kurzer Diskussion. Wie bisher sollen auch künftig alle Anträge im Gremium zunächst gemeinsam besprochen und erst der dann gefasste Beiratsbeschluss allein vom Vorsitzenden als Antrag im städtischen Sozialreferat eingereicht werden. Auch die Idee von Neumitglied Dieter Jonas, Anträge des Seniorenbeirats in den Ausschüssen oder im Stadtrat von einem Mitglied persönlich vorbringen oder erläutern zu können, wurde verworfen, da es der Geschäftsordnung des Stadtrates widerspricht. Dies sei Aufgabe der Stadtratsbeauftragten Karin Renner, die dazu vom Stadtrat ermächtigt sei und in den Gremien das Rederecht habe.
Deutliche Kritik übte Helmut Beck als neuer Vorsitzender an der vom Stadtrat verabschiedeten Beiratssatzung. "Einiges muss geändert werden", zeigte er dem Gremium einen Ausdruck mit von ihm gelb markierten Passagen. "Da sind ein paar Sachen drin, die mir überhaupt nicht passen", pflichtete ihm Karin Renner spontan bei. Schon der alte Beirat habe Änderungswünsche formuliert, berichtete auch Christa Nürnberger, "doch alles, was wir erarbeitet hatten, wurde von der Stadtverwaltung nicht berücksichtigt". Eine nächste Aufgabe sei auch die Neubildung der Arbeitsgruppen Öffentlichkeitsarbeit und Presse, Soziales, Bau und Verkehr sowie Veranstaltungen. Doch dies und mehr soll auf der nächsten Beiratssitzung am 12. März behandelt werden.


Der neue Seniorenbeirat


Stimmberechtigte Mitglieder sind Vorsitzender Helmut Beck (62), Stellvertreterin Leopoldine Wiesner (79), Schriftführer Roland Fenn (68), Rosalinde Heider (71), Dieter Jonas (69), Christa Nürnberger (87), Steffica Schön (68), Bernhilde Sebald-Roth (73), Dieter Andreas Simon (81), Hans Sternberg (89) und Olga Straub (79), nicht stimmberechtigt sind Stadtratsbeauftragte und zweite stellvertretende Vorsitzende Karin Renner, Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Sozialreferent David Rybak.