Verkehrslärm stört die Untereschenbacher
Autor: Arkadius Guzy
Untereschenbach, Freitag, 09. November 2012
Wolfgang Schmucker will in Untereschenbach Schallschutz an der Bundesstraße 27. Ob die Forderung erfüllt wird, hängt von einer Berechnung ab.
Der Lärm, der von der Bundesstraße 27 zu seinem Haus zieht, hat in der jüngsten Vergangenheit zugenommen, ist Wolfgang Schmucker überzeugt. Er vermutet, dass die Fernstraße verstärkt als Mautumgehung genutzt wird. Es sind auch insbesondere die Laster, die ihn stören. "Es ist kaum möglich, nachts die Fenster geöffnet zu haben", sagt Wolfgang Schmucker. Und wenn man im Garten sitze, verstehe man das eigene Wort nicht.
Wie Wolfgang Schmucker geht es auch anderen Anwohnern der Julius-Bayer-Straße, der Kreuzbergstraße und der Untereschenbacher Straße. Sie unterstützen seine Forderung nach Schallschutzmaßnahmen. Bei einer Unterschriftensammlung im Sommer haben 106 Untereschenbacher unterzeichnet. Jetzt hofft Wolfgang Schmucker, dass sich etwas tut.
Das Staatliche Bauamt hat auf die Initiative der Anwohner reagiert und eine Lärmberechnung in Auftrag gegeben, wie Matthias Wacker auf Nachfrage bestätigt. In den kommenden Tagen sollen die Ergebnisse vorliegen. Die Verkehrsmenge, die Abstände zu den Häusern und die Topografie werden bei der Analyse berücksichtigt. Sie soll zeigen, ob nachträgliche Lärmschutzmaßnahmen erforderlich sind. Laut Wacker zählte die Behörde im Jahr 1975 auf der Bundesstraße 4000 Pkw und 320 Lkw pro Tag, 2010 waren es 6500 Pkw und 622 Lkw am Tag.
Gleichwohl erklärt Wacker: "In den vergangenen 20 Jahren ist die Gesamtverkehrsmenge gleich geblieben."
Das Ehepaar Schmucker wohnt seit 1982 in Untereschenbach. Ihr Haus steht knapp 70 Meter von der Fahrbahn entfernt. Gerade in letzter Zeit empfindet das Ehepaar den Lärm als nervig. Wolfgang Schmucker führt das auch darauf zurück, dass sich die Lastwagenfahrer nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 Stundenkilometern halten. Von einer ähnlichen Beobachtung spricht auch Ortssprecher Georg Schuler.
Die Siedlung in Untereschenbach wurde vor rund 40 Jahren ausgewiesen. Die Bundesstraße gab es damals schon längst. "Das muss man zugestehen", meint Schuler. Nur so konnte das Problem mit der Lärmbelästigung überhaupt entstehen. Wenn ein Fernverkehrsweg neu gebaut wird, ist Schallschutz leichter durchzusetzen. Nachträglich sei dies eine "freiwillige Leistung", wie Wacker sagt.
Ortssprecher Schuler räumt denn auch ein: "Es wissen auch alle, dass die Bundesstraße zuerst da war." Das Dilemma sieht auch Wacker. "Es ist eine dumme Situation."