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Vera Hauck ist die neue Bad Kissinger Rosenkönigin


Autor: Dieter Britz

Bad Kissingen, Sonntag, 26. Juni 2016

Die Nachfolgerin von Franziska Dees erhielt 257 Stimmen beim Bad Kissinger Rosenball. Der überzeugte auch durch üppige Dekoration mit tausenden von Blumen.
"Gute Zusammenarbeit" mit der neuen Rosenkönigin wünschte sich Oberbürgermeister Kay Blankenburg (links). Rechts von Vera Hauck Kurdirektor Frank Oette und Moderatoren Marten Krebs.  Foto: Dieter Britz


"Ich fühle mich einfach total überwältigt"- mehr brachte die neue Bad Kissinger Rosenkönigin Vera Hauck in den ersten Sekunden nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses nicht heraus. Sie musste sich erst einmal ein paar Freudentränen aus dem Gesicht wischen.

Für sie hatten die Teilnehmer am Rosenball am Samstag im Großen Saal 257 Rosen abgegeben. Damit entschied sich rund die Hälfte aller Ball-Besucher für sie. Vera Hauck ist 20 Jahre alt, nach dem Abitur begann sie eine Ausbildung als Sozialversicherungsfachangestellte. Ihre beiden Mitbewerberinnen, die 18 Jahre alte Luisa Hurrlein aus Elfershausen und die 26-jährige Marie-Elaine Kramer aus Bad Bocklet sind nun für ein Jahr Rosenprinzessinnen. "Die Entscheidung fiel mir sehr schwer. Alle drei jungen Damen hätten es verdient, Rosenkönigin zu werden", meinte eine Besucherin, als sie ihre Rose abgab.

Schon das Foyer des Saales stimmte die Ballbesucher auf das große Ereignis ein, dass dieses Jahr ganz unter dem Motto "Wasser" stand. Hier plätscherten symbolisch die sieben Heilquellen, die mit tausenden von roten Rosen prächtig geschmückt waren. Die Mitarbeiter der Kurgärtnerei hatten am Samstag bereits gegen 4 Uhr begonnen, die fast märchenhafte Kulisse aufzubauen. Auch auf der Bühne des Saals wurde das Motto "Wasser" deutlich, denn an der Decke schwebten eine Qualle, ein Fisch, ein Seestern, einen Seeigel und manches andere, was man sonst noch im Meer entdecken könnte.


Ein musikalischer Mix

Nach einer Begrüßung der Gäste durch Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Kurdirektor Frank Oette war die Würzburger Band Sunny Side an der Reihe und bot ein Programm von Walzer über Foxtrott bis Tango, mit Evergreens und Klassikern. Offenbar traf die Band voll den Geschmack der Ballbesucher, das zeigten Stimmen aus dem Publikum ebenso wie die stets volle Tanzfläche.

Im Mittelpunkt des Rosenballs stand natürlich die Wahl der Rosenkönigin 2016. Dazu war als Moderator Marten Krebs verpflichtet worden. Der 34-jährige Schauspieler und Entertainer, der aus Stendal stammt, machte seine Sache ausgezeichnet. Drei junge Damen waren in die engere Auswahl gekommen und wurden von Krebs vorgestellt: Die 26-jährige Marie-Elaine Kramer hat nach dem Abitur eine Ausbildung als Gesundheits- und Krankenpflegerin gemacht und arbeitet in Bad Bocklet. "Die kulturelle Vielfalt des bekanntesten Kurortes Deutschlands hat es mir angetan", machte sie in ihrer Vorstellung deutlich.


"Wie in einer anderen Welt"

Die 20-jährige Vera Hauck aus Poppenlauer, die nach dem Abitur eine Ausbildung als Sozialversicherungsfachangestellte begonnen hat, will die Quellen ins Bewusstsein rücken und die Jugend vom Freizeitwert der Stadt überzeugen. Viel Beifall bekam sie, als sie sagte: "Wenn man nach Bad Kissingen hineinfährt, ist man wie in einer anderen Welt. Ich habe schon als Kind davon geträumt, die Stadt einmal als Rosenkönigin vertreten zu dürfen."
Luisa Hurrlein erklärte: "Ich will junge und alte Menschen für Bad Kissingen begeistern." Die 18-Jährige macht in ihrer Heimatgemeinde Elfershausen eine Ausbildung als Verwaltungsfachangestellte. Für sie wäre die Wahl zur Rosenkönigin die Erfüllung eines Kindheitstraumes.

Mit dieser Vorstellungsrunde war es natürlich nicht getan. Die Kandidatinnen mussten Fragen über Bad Kissingen und seine Kur beantworten, zum Beispiel nach der Zahl der Heilquellen und nach der Wirkung des Heilwassers. Sie mussten Pandur-, Luitpold- und Rákóczi-Wasser verkosten und erraten, was in den farbigen Gläsern ist. Gefragt wurde auch nach dem Programm des Kissinger Sommers und Winterzaubers.

Die Damen zeigten sich bestens informiert. Alle drei schilderten die Vorbereitungszeit auf die Wahl mit Tanzkurs, Fotoshooting, Friseurterminen und anderem als "schönen Lebensabschnitt" oder "eine ganz tolle Erfahrung." Auch in freier Rede mussten sie die Ballbesucher überzeugen. "Diejenige, die am besten reden kann, bekommt meine Rose,", sagte ein Gast.

Während auf der Bühne die Fragerunden zu Ende gingen, füllten sich im Weißen Saal bereits die drei Vasen. Nach einiger Zeit zeichnete sich ab, dass Vera Hauck die Nase vorn hat und Rosenkönigin wird. Bis zur offiziellen Verkündigung musste sie sich allerdings noch gedulden. Zuvor wurde auf der Bühne die bisherige Rosenkönigin Franziska Dees von Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Kurdirektor Frank Oette verabschiedet. "Es war ein ergreifendes Jahr und sehr schön", sagte sie.


Die "Neue" spielt Saxophon

Endlich, eine Viertelstunde nach Mitternacht am Sonntag, betraten alle drei Kandidatinnen nochmals die Bühne. Moderator Marten Krebs verkündete, dass 257 Rosen für Vera Hauck ausgezählt worden waren, das war die Mehrheit. Kay Blankenburg überreichte ihr den obligatorischen Strauß mit roten Roten und hofft auf "gute Zusammenarbeit." Die neue Rosenkönigin spielt übrigens Saxophon. Der Kurdirektor sagte gerne zu, dass sie ein Konzert im Kurgarten geben darf.

Im Gespräch mit dieser Zeitung betonte Vera Hauck nochmals, dass sie einfach überwältigt ist von ihrem Erfolg und sich riesig darauf freut. Wann sie ihren ersten Einsatz als Rosenkönigin hat? Vermutlich beim Konzert am Sonntagabend, meinte sie.