Druckartikel: Urlaubsfeeling daheim

Urlaubsfeeling daheim


Autor: Werner Vogel

Bad Kissingen, Mittwoch, 18. Juni 2014

Das Großereignis für Kinder in Bad Kissingen ist vom Luitpoldpark in die Au umgezogen. Hier ist viel mehr Platz und es wird wieder allerhand geboten.
Pusten was das Zeug hält: Viel geboten wird bei der Zelttheaterwoche für Kinder in der Au in Bad Kissingen. Fotos: Werner Vogel


von unserem Mitarbeiter Werner Vogel

Bad Kissingen — Für das rot weiße Sportflugzeug, das über der Szenerie kreist, mag es wie eine überdimensionale Playmobil Landschaft aussehen, was da in der Au steht. Bunte Zelte, Sonnenschirme, Budenstraßen, Tische, Bänke, Palmen, Sanddünen. Urlaubsfeeling! Aber im Gegensatz zum Spiel ist hier nichts statisch. Was auch aufgebaut ist, es lädt ein zum Mitmachen.

Der Mix aus Spiel- und Spaßangeboten, aus Anregen, Mitmachen und kreativem Gestalten zieht auch in diesem Jahr und lässt den Stadtrand in der Au zu einem großen Familienfest werden, das Tausenden Kissingern Ferien zuhause beschert. Gut, die Bäume des Luitpoldparks hatten dem Familienfest einen idyllischen Rahmen gegeben, der alternative Standort am Flugplatz in der Au konnte dafür mit einer großzügigen Anordnung der Zelte, mit weitem Wiesenblick über die Stadt punkten und die gestuften Zuschauerränge im Turniergebäude ließen Theaterfeeling für Eltern und Kinder bei der Aufführung des Puppentheaters aufkommen. Es wäre aber auch gar nicht denkbar gewesen, wenn sich keine Alternative zum Luitpoldpark, der in diesem Jahr nicht zur Verfügung stand, gefunden hätte.
Pius aus Thüngen verbringt einen Teil der Pfingstferien in Bad Kissingen "weil bei der Zelttheaterwoche immer was los ist". Die Großeltern Titzi und Josef Schmitt mussten aber versprechen, nicht nur einmal in die Au zu kommen. Johanna Rohrer ist sechs und aus Griesheim in Hessen auf die Zelttheaterwoche gekommen. Am besten hat ihr gefallen, dass sie im MoKiKa, dem Kindercafe, selbst Pizza backen durfte. "Ich hab nur das draufgetan, was mir schmeckt" verriet sie und marschiert an der Hand ihrer Oma zur Aufführung der Puppenbühne Kleinsassen. Dort verspeist sie ihre Pizza Salami. Auch Claudia Lutz findet es toll, was die Stadt hier auf die Beine stellt. "Da sage einer, es wird nichts für Kinder gemacht." Ihre Olivia will vor allem auf die Hüpfburg und die kleine Nele schaut den großen schillernden Seifenblasen nach, die eine Gruppe von Mädchen in den strahlenden Sommerhimmel zaubern. Die Buben haben längst den großen Sandhaufen entdeckt, auf dem sie mit Minibaggern Sand schaufeln.

Strandkorb wie an der Nordsee

Ihre Mütter relaxen derweil in diversen Standkörben. Die Dünen auf Sylt lassen grüßen. Kaum ein Platz ist vor der Bühne zu kriegen, wo der Clown Wolfgang Schneller vom "Theater Tiefflieger" aus Berlin Kinder und Eltern in einem echten Mitmachtheater zusammenbringt. Mitmachen heißt es auch beim Tanz-Workshop und Fußballturnier, während im Soulcafe der Realschulband abhängen angesagt ist. Im kreisrunden Zelt wird kreativ mit Filz gebastelt. Der Kneippkindergarten aus Bad Bocklet nimmt den Kleinen die Scheu vor kaltem Wasser und lässt sie Kneippgüsse erleben.

Alle machen mit

David Ryback ist es auch in diesem Jahr gelungen, viele Organisationen, Vereine, Verbände zum Mitmachen zu bewegen. Ob Nüdlinger Werkstatt, oder Bockleter Singmäuse, der FC O6, die Kampfsportgruppe Garitz, oder JuKuZ- Dance, alle sind ehrenamtlich dabei, sagt der Leiter der Stadtjugendarbeit. " Ohne die vielen freiwilligen Helfer wäre das überhaupt nicht zu stemmen" versichert er. "Sie sind die Stütze der gesamten Veranstaltung". Nicht nur beim Programm, auch beim Aufbau, bei der Betreuung und der gesamten Logistik sind die 30 bis 50 Helfer, die täglich mitwirken, nicht mit Gold zu bezahlen. "Sie machen das alles für Gottes Lohn".
Wie die Auszubildende Laura, die sich seit 5 Jahren extra Urlaub nimmt oder Sandra Schuhmann, die das Kindercafe betreut. Sie meint: "Ich habe seit 10 Jahren Spaß dabei". Auch Lorenz hat ein Händchen für die Betreuung von Kindern, hilft dem achtjährigen Lukas geduldig, den Teig auf das Waffeleisen zu schöpfen und Sandra meint, "der Lorenz macht schon "ewig mit". Ewig, das könnten 18 Jahre sein. So lange gibt es die Zelttheaterwoche nämlich schon und sie ist nicht nur erwachsen geworden, sie ist längst das große Kissinger Familienfest.
Feuer - Erde - Wasser - Luft
So heißt das Motto in diesem Jahr und so sind auch die Feuerwehr, Bund Naturschutz, Tauchclub Nixe und der Fliegerklub dabei. Die Saale Zeitung veranstaltet zum Thema Luft ein Gewinnspiel mit Papierfliegern. Noch bis Sonntag ist auf der Wiese, in den Zelten und auf der Bühne wieder ein buntes, abwechslungsreiches Programm für Groß und Klein geboten. Die Stadtjugendarbeit weist darauf hin, dass auch an der Saline auf der anderen Saaleseite Parkplätze zur Verfügung stehen. Über die Brücke an der ehemaligen Kalk Klinik ist man schnell an der Äktschnwiese. Schöne Aussicht bis zur Burgruine Botenlauben und gemütlicher Spaziergang durch die Saale Au inclusive.