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Unwetter-Einsätze im Landkreis Bad Kissingen


Autor: Peter Rauch

Bad Kissingen, Mittwoch, 16. August 2017

Ein Akazienbaum ist am Mittwoch auf der B286 umgestürzt. Am Dienstag hatte alleine die Bad Brückenauer Wehr 20 Einsätze in drei Stunden.
Mit einem lauten Knall war der Baum auf die Straße gestürzt. Die Zweige waren schnell weggeräumt.  Foto: Peter Rauch


Ein umgestürzter Akazienbaum beschäftigte am Mittwochmittag die Feuerwehren aus Garitz und Bad Kissingen. Besorgte Autofahrer teilten der Rettungsleitstelle mit, dass ein Laubbaum gegen 11.30 Uhr plötzlich auf die Bundesstraße B 286 gefallen sei. Beim Eintreffen der ersten Wehr stellte sich heraus, dass nur die Krone des älteren und gut 15 Meter langen Baumes ein Stück in die Straße ragte, so dass ein Durchkommen auf dem vielbefahrenen Autobahnzubringer dennoch möglich war.
Das Fallgeräusch allerdings war so laut, dass sogar Bewohner des Seehofs darauf aufmerksam wurden und zum umgestürzten Baum eilten. Um die Gefahrenstelle zu beseitigen, wurden von Feuerwehrkräften mit der Handsäge die obersten Zweige gekappt, Stamm und Wurzelstock müssen noch vom Eigentümer, bzw. vom Straßenbauamt entfernt werden. Außer einem gehörigen Schrecken für die ersten Autofahrer, die den Baum fallen sahen, entstand keinerlei Sachschaden und so konnten Polizei und eingesetzte Feuerwehren nach einer knappen viertel Stunde wieder abrücken und die einseitige Straßensperre wurde aufgehoben.

Beim Unwetter am Dienstagnachmittag ist der Altlandkreis Bad Brückenau trotz zahlreicher Einsätze laut Polizei glimpflich davongekommen. Die Beamten lobten vor allem das Verhalten der Autofahrer. Die Freiwillige Feuerwehr Bad Brückenau rückte aufgrund des starken Unwetters an Mariä Himmelfahrt in gut drei Stunden zu insgesamt 20 Einsätzen aus. Zwischen 16.15 und 19.30 Uhr waren insgesamt 29 Einsatzkräfte der Feuerwehr Stadtmitte mit insgesamt sieben Fahrzeugen im Einsatz. Dies teilte Michael Krug von der Freiwilligen Feuerwehr mit.
Hauptsächlich handelte es sich bei den Einsätzen um Fahrbahnüberflutungen. Betroffen waren Obertor, Crailsheimstraße, Ernst-Putz-Straße, Rathausplatz, Bahnhofstraße, Düsseldorfer Straße, Kissinger Straße, Jahnstraße, Am Kleinen Steinbusch und Buchwaldstraße. Am Berliner Platz und im Gänsrain war außerdem Wasser in die Keller gelaufen.


"Land unter" in der Stadt

"Komplett unter Wasser stand in Bad Brückenau der Platz vor dem alten Rathaus", berichtete die Polizei. Auch in der Bahnhofstraße hieß es: "Land unter!" Die Kanäle konnten den Starkregen nicht mehr fassen und liefen über. Vermutlich aus dem Ölabscheider einer Firma lief Öl über einen Bach in die Sinn. Durch eine Ölsperre im Bereich der evangelischen Friedenskirche wurde das Öl wieder aufgefangen ohne größere Schäden anzurichten. Laut Feuerwehr waren alleine 20 Feuerwehrleute mehr als zwei Stunden beschäftigt. Angespülter Kies und Sand wurde in Römershag von der Straßenmeisterei beseitigt. In der Buchwaldstraße musste nach der Überflutung die Fahrbahnverschmutzung gesäubert werden. Auch das übernahmen die Ehrenamtlichen von der Feuerwehr. Gegen 18.30 Uhr war dort außerdem auf der St 2790 ein Ast auf die Fahrbahn gestürzt. Dort war das HLF-Fahrzeug mit elf Mann Besatzung im Einsatz.
In Riedenberg wurde ein Hausdach teilweise abgedeckt. Zwischen Wildflecken und Oberbach schlug der Blitz in einen Baum ein. Mitteilungen über einen dadurch ausgelösten Brand erwiesen sich als vorschnell. Die Polizei konnte nur durch den Sturm herabgerissene Äste feststellen. In mehreren Ortschaften fiel vorübergehend der Strom aus.


Warten, bis Straße wieder frei

Zufrieden zeigte sich die Polizei mit den Autofahrern. Trotz hohen Verkehrsaufkommens durch Feiertagsausflügler kam es nicht zu Unfällen oder Verkehrsbehinderungen. Vielerorts hielten die Autofahrer an sicheren Stellen an und warteten ab, bis das Wetter wieder ein sicheres Fahren zuließ. Mitglieder der Bad Brückenauer Feuerwehr führten zudem im Stadtgebiet und im Staatsbad Unwetterkontrollen durch.