Unterhaltsame Lyrik im Aschacher Schloss

1 Min
Wenn Peter Hub Gedichte auf seine ganz spezielle Art interpretiert, muss sogar seine Partnerin Barbara Hennerfeind schmunzeln. Foto: Peter Klopf
Wenn Peter Hub Gedichte auf seine ganz spezielle Art interpretiert, muss sogar seine Partnerin Barbara Hennerfeind schmunzeln. Foto: Peter Klopf

Unter dem Titel "Es menschelt im Getier" rezitierte der Schauspieler Peter Hub in Aschach Gedichte und Balladen. Dabei haucht er den Texten mit vollem Körpereinsatz ein eigenes Leben ein.

Der Schweinfurter Schauspieler Peter Hub ist ein gern gesehener Gast auf Schloss Aschach. Denn was er interpretiert, das lebt, und vor allen Dingen nimmt man ihm ab, was er sagt und darstellt. Kurzum, er ist ein Allroundmann, der mit Sprache, Dialekt, Mimik und Gestik den Texten - ob Balladen oder Gedichten - Leben einhaucht und das Publikum damit begeistert. Was er rezitiert, bekommt durch seinen vollen Körpereinsatz und seine Sprache Leben und wird hautnah erfahrbar. Es ist, als nähme man an der Situation förmlich teil.

So war es auch dieses Mal bei der "Aschacher Spätlese", bei der die Zuhörer im Salon des kleinen Schlosses unter dem Titel "Es menschelt im Getier" eine literarisch-musikalische Revue genossen. Peter Hub und Barbara Hennerfeind an der klassischen Gitarre boten Gedichte und Balladen über tierisch-menschliche Befindlichkeiten von Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich Heine, Theodor Fontane über Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern, Erich Kästner bis zu Ernst Jandl und Heinz Erhardt dar.

Schlitzohrig dargestellt und gespielt von Hub, gewürzt mit Pantomime, Gesang und verschiedenen Dialekten, rundete Barbara Hennerfeinds virtuose Gitarrenmusik, mal fetzig, mal romantisch, die lyrischen Texte ab. "Ich habe mit Theater angefangen und bin auf Balladen und Gedichte gestoßen. Dabei habe ich mir gedacht: Gedichte lernt man in der Schule - warum sollen Schüler nicht erkennen, dass auch Balladen und Gedichte nicht langweilig sein müssen, sondern dass man sie sogar interessant darstellen kann", erklärte Hub. Deshalb gab es auch die Kurzfassung von "Die Glocke" von Friedrich Schiller, die jeden Schüler begeistert: "Loch in Erde, Bronze rin, Glocke fertig, bimm bimm bimm."

Der Schauspieler erzählte, dass er schon vor längerer Zeit ein Programm ausgearbeitet hat, in dem er Schülern in den Schulen Gedichte und Balladen näher brachte. Als er Barbara Hennerfeind kennenlernte, reifte der Gedanke, dieses Schulprogramm mit Musik zu umrahmen, und es entstand die literarisch-musikalische Revue "Es menschelt im Getier." "Ich spiele gerne Theater, aber mittlerweile liebe ich die Lyrik umso mehr", sagte Hub.

Die Liebe merkte man bei seinen Interpretationen. Ob "Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland" von Theodor Fontane, "Die Made" von Heinz Erhardt oder die sächsische Interpretation der "Loreley", immer drückte der Schweinfurter den Texten seinen persönlichen Stempel auf, was den Abend so liebenswert und erfrischend machte.