Druckartikel: Umgehung für Eltingshausen rückt in greifbare Nähe

Umgehung für Eltingshausen rückt in greifbare Nähe


Autor: Stefan Geiger

Eltingshausen, Freitag, 22. Februar 2013

"Wir wollen um eine für alle Seiten tragbare Lösung ringen", fasste Andreas Kukuk die Diskussion zur vom Landkreis geplanten Umgehungsstraße für Eltingshausen zusammen. Den aktuellen Stand für das Straßenkonzept stellte Bürgermeister Siegfried Erhard (CSU) in der bis auf den letzten Platz besetzten Bürgerversammlung vor.
An der Kreuzung der KG 43 von Eltingshausen nach Rottershausen mit der früheren B19 soll ein Kreisverkehr entstehen. Foto: Stefan Geiger


Seit mehr als drei Jahrzehnten stehe das Thema Umgehungsstraße mit verschiedenen Varianten im Focus. "Noch immer tut sich in Sachen B 286 neu nichts." Deshalb würde der Landkreis statt der Generalsanierung der KG 43 eine Umgehung auf der zuletzt angedachten Trasse der B 286 neu bauen, erklärte der Bürgermeister.
An einem Plan zeigte er die Route auf: Kreisverkehr an der jetzigen Kreuzung der KG 43 mit der "B 19", dann ein kurzes Stück auf der alten Straße und weiter über den Talgrund, dabei nördlich vorbei an einer Feldscheune und auf gerader Linie Richtung zur Wengert und in leichtem Bogen zu einem zweiten Kreisel nördlich des Umspannwerks, wo jetzt die Industriestraße von der Route nach Reiterswiesen in Richtung Höhrieth abzweigt. "Um Steigungen bzw. Gefälle gering zu halten, sind Aufschüttungen bzw. Eingrabungen vorgesehen. Der Kreisel an der "B 19" entschärft einen Unfallschwerpunkt.

Den Mühlweg durchquert die neue Linie per Röhre, die auf 350.000 Euro kommt. Brückenbauwerke, die sehr teuer kämen, gibt es nicht. Nach der Wengert ist ein Wall als Schallschutz für die Wohnbebauung vorgesehen.
Beim zweiten Kreisel sind Radwege eingeschlossen. Beim ersten zweigt ein eigener Radweg ab und mündet in die alte KG 43. Diese wird außerdem über höhengleiche Anbindungen mit der neuen Umgehung verknüpft.
Die KG 43 alt erhält eine neue Tragschicht, für die 100.000 Euro anfallen dürften. Die Umgehung ist auf zweieinhalb Millionen Euro zusätzlich Grunderwerb und Planung beziffert. Der Landkreis setzt auf Förderung von mindestens 50 Prozent, besser mehr", so Erhard. Generell sei Voraussetzung, dass der Landkreis Grund und Boden erwerben kann.

26 Eigentümer betroffen

Zum Verkauf hakte Claus-Peter Köth nach. "26 Grundstückseigentümer sind betroffen", informierte Erhard, "zehn sind verkaufsbereit, drei baten um Bedenkzeit, zwei möchten tauschen und vier sind mit den Bedingungen nicht einverstanden. Zu sieben besteht noch kein Kontakt." Mit fünf Eigentümern seien bereits Flächen verbrieft. Der Kaufpreis liege über dem üblichen landwirtschaftlichen Wert. Nur wenn der Kreis alle Grundstücke besitzt, könnte die Straße zügig und ohne Planfeststellungsverfahren gebaut werden.

Einige Bürger hatten Bedenken. Bruno Wetterich meinte, dass noch eine Straße mit beträchtlichen Eingriffen in die Natur dazu käme. Jonas Werner befürchtete mehr Lärm, vor allem bei Ostwind. Außerdem fragte er zur Breite der Straße nach. "Bei Aufdämmung und mit Abbiegespuren werden insgesamt 40 Meter zusammenkommen. Die reine Fahrbahnbreite wird etwa sieben Meter sein, exakt kenne ich sie nicht", erwiderte Erhard.
Stephan Matuschka hätte sich einen größeren Abstand zum Ort gewünscht, vor allem wenn die Route später vom Bund übernommen werde. "Die Übergabe strebt der Landkreis an", stimmte der Bürgermeister zu, "der Ausbaustandard passe." Jürgen Bock wünschte, dass die Strecke abgesteckt werden sollte, um die Veränderungen für jedermann zu verdeutlichen.

Andere Bewohner beklagten die Überfrequentierung der Ortsdurchfahrt. "Die Umgehung ist sehr wichtig, um das sichere Überqueren in Ortsmitte zu ermöglichen", betonte Silke Renninger. Richard Beck, der an der Hauptstraße wohnt und tagtäglich den Lärm vor der Haustür hat, untermauerte diesen Wunsch. Die Kritik, dass der Weg in Richtung Schwarze Pfütze erschwert sei, minderte er ab: "Der Umweg durch die Röhre im Mühlweg ist akzeptabel."