Umfrage zum Radweg von Euerdorf nach Bad Kissingen
Autor: Ralf Ruppert
Bad Kissingen, Dienstag, 07. Juli 2015
Das Staatliche Bauamt verschickt ab heute 15 000 Postkarten, um den Bedarf für einen Radweg von Euerdorf nach Bad Kissingen zu klären. Online läuft die Umfrage bereits.
Gute Nachrichten für Fahrradfahrer: Der Radweg nach Albertshausen soll in einigen Wochen, der nach Arnshausen spätestens zum Jahresende eröffnet werden. Damit sind zwei große Lücken rund um Bad Kissingen gestopft, eine jedoch klafft weiter: Durch das Saaletal in Richtung Euerdorf ist nach wie vor keine befriedigende Lösung für Pendler und Freizeit-Radler in Sicht. Das Staatliche Bauamt Schweinfurt will nun bis Ende Juli mit einer Haushaltsbefragung den Bedarf klären.
Der fehelnde Radweg zwischen Euerdorf und Bad Kissingen ist ein Dauerbrenner: Seit Jahren befasst sich Abteilungsleiter Matthais Wacker mit dem Thema, hat bereits mehrere Varianten vorgeschlagen. Selbst im Kreistag gab es mehrfach Unmutsbekundungen, weil die Lücke im Saaletal nicht endlich geschlossen wird. Nach der Kommunalwahl kündigte Wacker an, sich mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden zusammenzusetzen. "Die Haushaltsbefragung ist ein Ergebnis dieses Treffens", berichtet Wacker.
Bund baut nur entlang der Straße
Einen Radweg gibt es bereits: Südlich der Saale können Radler Feld- und Waldwege nutzen. Das Problem: Der Weg ist rund zwei Kilometer länger als die Bundesstraße, hat mehrere Steigungen und ist wegen aufgeschwemmten Schotters an einigen Stellen schwer befahrbar. Und: Der Bund baut und saniert ausschließlich Radwege, die unmittelbar neben Bundesstraßen verlaufen. Den bestehenden Radweg müssten also die beiden Kommunen Bad Kissingen und Euerdorf ausbauen. Dafür würden sie zwar einen Zuschuss von rund 50 Prozent bekommen, aber den straßenbegleitenden Radweg gäbe es eben kostenlos.
Fragen eher allgemein gehalten
Zuletzt diskutiert wurde ein hangseitiger Radweg nördlich der Bundesstraße, der jedoch mit erheblichen Eingriffen in die Landschaft verbunden wäre. Andererseits sind bei einer talseitigen Lösung Konflikte mit dem Hochwasserschutz vorprogrammiert. 6,3 Kilometer lang wäre ein solcher Weg, also knapp zwei Kilometer kürzer als der bestehende - und viel ebener. "Bislang gibt es bloß Linien in den Karten", fasst Wacker den Stand der Planung zusammen.
Wie und wie schnell es nun weitergeht, hängt auch von der laufenden Umfrage ab: "Es ist gut, wenn die Leute sagen, was sie gerne möchten", ruft Wacker zur Teilnahme auf. In den gerade einmal fünf Fragen wird allerdings nur der Bedarf abgefragt: In der ersten Frage beispielsweise geht es lediglich darum, ob die Befragten aktuell nach Bad Kissingen radeln - egal ob auf der Straße, durch die Saaleauen oder durch den Wald.
Pendler-Anteil ist entscheidend
Wichtig für die Kostenübernahme ist die fünfte Frage: Dort wird abgefragt, ob ein neuer Radweg eher auf dem Weg zu Arbeit und Schule oder für die Freizeit genutzt würde. "Für den Bund ist der Pendler-Anteil entscheidend", berichtet Wacker. Deshalb würden die Ergebnisse der Umfrage auch im Herbst an das Bundesverkehrsministerium zur Beurteilung weitergeleitet.
Der Bad Kissinger OB Kay Blankenburg hofft auf einen Radweg entlang der Bundesstraße: "Der bestehende Weg ist zwar wunderschön, aber von der Bodenbeschaffenheit nicht gut." Aus Blankenburgs Sicht wäre nur eine solche Variante ein Rad-Verkehrsweg, und eben nicht nur ein Rad-Wanderweg.
Postversand Die Postkarten sind nach Informationen des Staatlichen Bauamtes bereits bei den einzelnen Kommunen oder den Firmen, die mit der Verteilung beauftragt sind. Ab heute sollen sie an die ersten Haushalte in der Stadt Bad Kissingen sowie im Bereich der Verwaltungsgemeinschaften Euerdorf und Elfershausen verteilt werden.
Online Im Internet kann man die Umfrage - von jedem Rechner aus einmalig - unter https://app.lamapoll.de/Radweg/ ausfüllen.