Aufgewärmt wird mit der Moorhexe. "Kennt ihr die Moorhexe?", fragt Caroline Laux die sieben Kinder, die im Kreis um sie herumsitzen. Kurze Ratlosigkeit, macht aber nichts. Sie erklärt den Fünfjährigen das Spiel, dann geht es los.

Laux ist 20 Stunden pro Woche als hauptberufliche Trainerin bei der TV/DJK Hammelburg beschäftigt. Im September hat sie dort die Kindersportschule ins Leben gerufen. Sie leitet aktuell drei Kurse für die Altersgruppen von eineinhalb bis sechs Jahren. Unterstützt wird Laux von Nicole Weipert, die bei dem Sportverein ihr Soziales Jahr leistet. "Für die Kindersportschulen gibt es einen Rahmenlehrplan vom bayerischen Landessportverband", erklärt die Sportwissenschaftlerin. Es gehe darum, grundlegende sportmotorische Fähigkeiten zu vermitteln und die Kinder ohne Wettkampfdruck an verschiedene Sportarten heranzuführen. "Es geht um die Basics. Für die Kleinen ist eine einfache Bewegungslandschaft aufgebaut, auf der sie sich austoben können, bei den Größeren spielen wir auch schon mal Handball oder Basketball", sagt sie. Highlight bei den Fünf- bis Sechsjährigen ist die Kletterwand, die sie ohne Probleme bezwingen.

Laux hat Gesundheitsförderung studiert. In dem Studiengang sind Elemente aus den Sport- und Ernährungswissenschaften sowie der Psychologie enthalten. Um die Kindersportschule leiten zu können, hat sie dennoch eine weitere Zusatzqualifikation machen und 30 Stunden in Würzburg hospitieren müssen. Des Weiteren sind jährliche Fortbildungen nötig. "Der Verein schafft ein qualifiziertes Angebot", findet Laux.

Verein entlastet Ehrenamt

"Wir versuchen den Spagat, das dringend notwendige Ehrenamt im Verein durch Hauptamtlichkeit zu unterstützen", sagt Vorsitzender Michael Hannawacker. Das fing vor Jahren bei der Geschäftsstelle an und wurde vor zwei Jahren mit Laux auf den sportlichen Bereich ausgedehnt. Zeitaufwendiger, hoher Qualifikationsbedarf und Ehrenamt seien immer schwieriger zu vereinen. Laux bietet über den Verein auch Gesundheitstage an und leitet verschiedene Präventionskurse, etwa für Stressbewältigung und zur Sturzprävention für Senioren. Neu gestartet ist jetzt eine Reha-Herzsportgruppe in Kooperation mit Hammelburger Ärzten. Ein Mediziner muss bei den Trainingseinheiten in der Halle anwesend sein.

Von Krankenkassen zugelassen

"Die Kurse sind von Krankenkassen zugelassen", berichtet Hannawacker. Die Kassen übernehmen auch einen Teil der Kosten. Entsprechend hoch sind dafür wiederum die Anforderungen an die Trainerin. "Wir haben lange überlegt, ob wir mit spezialisierten Angeboten in Konkurrenz zu kommerziellen Anbietern treten", sagt Hannawacker. Letztlich ist der Verein mit der Entscheidung und mit der Entwicklung des Bereichs aber zufrieden. Während die Geschäftsstelle dem ganzen Verein zu Gute kommt und über die Beiträge finanziert wird, erhebt die TV/DJK für die Kurse von Laux Zusatzbeiträge. Hannawacker ist zuversichtlich, dass sich die Stelle langfristig allein trägt.