TSV Münnerstadt glänzt bei Sportlergala
Autor: Heike Beudert
Münnerstadt, Sonntag, 05. Mai 2013
Der TSV Münnerstadt wurde beim Festkommers mit Komplimenten überschüttet und ließ es bei der Sportgala am Tag darauf ordentlich krachen.
Der TSV Münnerstadt erlebte ein Wochenende, wie es nur alle paar Jahre oder vielleicht Jahrzehnte stattfindet. Bei einer Sportgala im Sportzentrum konnten sich die Gäste vom Zauber verschiedener Sportarten einfangen lassen - einmal ganz entspannt und ohne Zittern um den Sieg, denn es ging nicht ums Gewinnen, sondern um die Ästhetik des Sports.
Diese konnten die rund 400 Gäste in Reinform erleben.
Und sie staunten; Sportarten wie rhyhthmische Sportgymnastik, Kunstradfahren oder Hip-Hop live und nicht vor dem Fernsehen zu betrachten, ist ein himmelweiter Unterschied. So begeisterten die Mädchen des Bundesleistungszentrums für Sportgymnastik in Fellbach mit Grazie, Perfektion und Ausdrucksstärke. David Schnabel, mehrfache Weltmeister im Kunstradfahren, zeige sein Können sympathisch und volksnah.
Lust auf Tischtennis machten Kilian Ort und Christoph Schüller, die künftigen Spieler in der 2. Bundesliga aus Bad Königshofen. Die Stimmung im Saal war von der ersten Minute an blendend - die jungen Turner des TSV Münnerstadt und Bad Kissingen machten den Auftakt.
Vor 29 Jahren schon mal da
Zwei waren an diesem Abend dabei, die schon bei der Eröffnung der Mehrzweckhalle 1984 geturnt hatten: Die Trainerin der Schönauer Rhönradfahrer und der ehemalige Reckweltmeister Eberhard Gienger. Gienger konnte sich allerdings nicht mehr an seinen Auftritt vor fast 30 Jahre erinnern, gab er in der Kabine zu. Bei seinem Auftritt staunte das Publikum dann, wie der 61-jährige und sein Turnerkollege und Olympiateilnehmer von 1972, Bernd Effing (64 Jahre), noch immer das Reck beherrschen. Solche aktiven Auftritte wie in Münnerstadt seien aber selten geworden, sagt Gienger. Fünf-bis zehnmal im Jahr turnt er noch vor Publikum. "Ich mache heute mehr Verbalgymnastik", erklärt er in einem kurzen Gespräch. Fit hält er sich am Reck durch kontinuierliches Training. Am wichtigsten sei dabei der regelmäßige Muskelaufbau, betonte er.
Einen Tag zuvor ließ sich der TSV feiern. 150 Jahre besteht er und dazu hatte man sich Gäste geladen. Die Redner unterstrichen dabei die Bedeutung des Vereins für die gesamte Region.
Nicht nur Ehrenvorsitzender Karl Scharf strahlte, als der Vertreter des Bayerischen Fußballverbandes, Norbert Kröckel, den TSV als Aushängeschild, ja als "Leuchtturm" unter den Vereinen bezeichnete. Mit etwas weniger Pathos, aber auch mit großen Komplimenten warteten die anderen Redner des Abends auf. Alleine die Anwesenheit des Präsidenten des Bayerischen Landessportverbandes Günther Lommer war Lob genug. Und dieser würdigte gerade die Jugendarbeit des TSV und seine hohe Zahl an jugendlichen Mitgliedern. "Für die Zukunft ist gut vorgesorgt", stellte Lommer fest. Günther Dietz (Bezirksvorsitzender des Bayerischen Landessportverbandes) gefiel, was er an diesem Abend sah: Eine muntere Turnshow der jungen Vereinsturnerinnen.
Hallensanierung gemeinsam
Landrat Thomas Bold unterstrichen die Bedeutung des TSV. Bürgermeister Helmut Blank versicherte der Vereinsführung eine gute Zusammenarbeit. Dies geschah allerdings nicht ganz ohne Eigeninteresse, denn die Stadt will die Mehrzweckhalle sanieren und bei dieser Gelegenheit nahm Blank den Verein gleich mit ins Boot. "Wir werden die Sanierung der Halle gemeinsam angehen". So gab ein Redner dem anderen den Staffelstab in die Hand, den Moderator Paul Ziegler für den Reden-Marathon als Symbol der gemeinsamen Anstrengungen in der Vereinsarbeit mitgebracht hatte.