Trübenbrunn: Letzte Station für Klärschlamm
Autor: Julia Raab
Trübenbrunn, Mittwoch, 29. Sept. 2021
Wohin mit dem Abfallprodukt unseres Abwassers? Zukünftig streben die Rhönallianz-Gemeinden eine gemeinsame Entsorgung an. Nun gilt es, einen gemeinsamen Nenner zu finden.
Einer gemeinsamen Entsorgung des Klärschlammes im Altlandkreis Bad Brückenau steht nichts mehr im Weg. Fast nichts, muss es heißen, denn in den acht Kommunen gibt es ganz unterschiedliche Grundvoraussetzungen.
Mitte September trafen sich dazu die acht Bürgermeister der Rhönallianz. Dort wurde die Machbarkeitsstudie zur interkommunalen Klärschlammverwertung vorgestellt. Der Umsetzung des Projektes stimmten alle zu, heißt es in der gemeinsamen Pressemitteilung. Was bedeutet das für die einzelnen Gemeinden?
Gemeinsam stärker
Dass es für die jede Kommune immer schwieriger wird, den Klärschlamm selbst zu entsorgen, macht Schondras Bürgermeister Bernold Martin (CSU) deutlich: "Die Verbrennungskapazitäten sind sehr knapp und es wird immer schwieriger und teurer."
Für größere Mengen gebe es einfach bessere Konditionen. In der 2014/2015 sanierten Kläranlage von Schondra wird der Schlamm selbst gepresst, getrocknet und schließlich zum Verbrennen abtransportiert.
Neue Presse
Doch nicht alle Kommunen haben eine eigene Presse, um den Schlamm zu entwässern und für den Abtransport in eine Verbrennungsanlage vorzubereiten. Torsten Zwingmann, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Brückenau, hat eine eindeutige Meinung dazu: "Die Anlage in Trübenbrunn ist für die gemeinsame Aufbereitung des Klärschlammes der umliegenden Kommunen prädestiniert."
Es gebe ausreichend Platz auf dem Gelände, um den Klärschlamm zwischenzulagern und eine Presse aufzubauen. In vielen weiteren Allianzkommunen besteht sowieso seit einiger Zeit an den Kläranlagen dringend Handlungsbedarf. Sei es, weil die Teichanlagen eine Rechen- und Sandfanganlage benötigen (Motten, Geroda) oder die Kläranlage veraltet ist (Riedenberg, Wildflecken).
Zukunftsträchtig
Die Bürgermeisterin von Motten, Katja Habersack (parteilos), erklärt: "Für die Aufbereitung des Abwassers in den zwei Teichanlagen brauchen wir zukünftig die Rechen- und Sandfanganlagen." Dies sei auch unabhängig vom gemeinsamen Klärschlammkonzept nötig. Während in Motten der Klärschlamm nicht mehr auf die landwirtschaftlichen Flächen aufgebracht wird, geht das Abfallprodukt in Geroda noch direkt in die Erde.