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Troubadour und Musical


Autor: Stefan Geiger

Ebenhausen, Dienstag, 14. Juni 2016

Seit 30 Jahren gibt es die Fagoband. Die Musiker und Sänger treten bei kirchlichen und weltlichen Anlässen auf.
Ihr 30-jähriges Bestehen kann die Fagoband Schalom Ebenhausen feiern. Unser Foto zeigt die Gruppe bei einer Open-Air-Probe. An der Orgel Johannes Kessler, dahinter in der Mitte Ehefrau Ulrike, die beide die Band gründeten und bis heute erfolgreich leiten.  Foto: Stefan Geiger


Die Familiengottesdienstband Shalom, kurz Fagoband genannt, bereichert seit inzwischen 30 Jahren das kirchliche und kulturelle Leben im Ort und darüber hinaus. Mit einer Open-Air-Probe feierte die Gruppe ihr Jubiläum, um Lieder und Musikstücke für den nächsten Familiengottesdienst einzustudieren.
Von Beginn an leiten Ulrike und Johannes Keßler die Fagoband. Beiden wurde die Musik in die Wiege gelegt.

Ulrike Keßler brachte sich von klein auf in ihrem Heimatort Machtilshausen in das kirchliche Leben ein und wirkte in Musicals mit. Ihr Mann Johannes widmete sich von Jugend an der Orgel und trat damit in die Fußstapfen seines Vaters.
Beide lieben Musik und Gesang und initiierten 1986 eine Fagoband, um kirchliche Feiern mit modernen Liedern zu gestalten. In die Gruppe stiegen die eigenen Kinder und viele Musikinteressierte ein. "Im Schnitt sind wir 20 bis 30 Aktive. Generell proben wir alle zwei Wochen und vor Auftritten. Klar ist, dass nicht alle immer da sein können. Aber es klappt, um unser Bestes zu geben", betonen die Keßlers.


Breites Repertoire

Ihr Liedgut stammt zum größten Teil aus dem "Troubadour". Wer neu zur Band stößt, erhält als Willkommen dieses Liederbuch. Diesmal bekam es Christian Daller, der mit Gitarre und Bassgitarre die Gruppe verstärkt. Johannes Keßler an der Orgel und Ulrike Keßler mit Gitarre führen die Band, die inzwischen über breites Repertoire und hohes Leistungsniveau verfügt.


Besucherrekorde

Bereits 1987 befasste sich die Fagoband mit einem Musical und führte kurz vor Weihnachten das Stück "Vater Martin" nach einer Erzählung von Leo Tolstoi und vertont von Siegfried Fietz auf. Darbietung und Besucherresonanz waren überwältigend, so dass im Zwei-Jahres-Rhythmus weitere Musicals wie "Der Traum der drei Bäume", "Der König im Stall", "Der vierte König", "Vom Teilen und anderen Grundrechenarten", "Ichtys - ein Fisch ist mehr als ein Fisch", "Kein Zimmer frei in Bethlehem" und "Schuster Martin" folgten. "Ein besonderes Erlebnis hatten wir, als wir den "Kleinen Tag" auf der Trimburg aufführten und dabei den Komponisten Rolf Zuckowski persönlich kennen lernen konnten", erinnert sich Johannes Kessler. Die weiteren Werke stammten vorrangig von Siegfried Fietz, dessen Stücke stets Band und Zuhörer gleichermaßen erfassten und Anstöße für den Alltag gaben.
In Kürze beginnen die Vorbereitungen für das diesjähriges Musical "Das erste Weihnachtswunder", das am 4. Adventssonntag aufgeführt wird. Das Stück komponierte Oliver Fietz, der Sohn von Siegfried Fietz. Den Text entwarf dessen Ehefrau Irene. "Die Hauptrollen haben wir schon verteilt. Die weiteren Aufgaben dürften keine Probleme bringen", blickt Ulrike Keßler voraus. Dazu gehören Licht- und Tontechnik, Bühnenüberlegungen und Kostüme, so dass am Ende über 50 Personen mitmachen werden. Zur Ausstattung hat sich die Band selbst Mischpult, Boxen und Mikrofone beschafft.
Bange vor der Zukunft muss "Shalom" nicht sein. "Zu uns stoßen immer wieder neue Mitglieder, auch viele Kinder, um mitzusingen und zu musizieren. Auf der anderen Seite ist verständlich, dass berufliche oder familiäre Gründe zum Ausscheiden oder zum Unterbrechen bewegen. Aber jeder, der mitmachen möchte, ist stets willkommen, gerade auch, wenn ein Musical ansteht", versichern die Keßlers.


Auftritt beim Pfarrfest

Nächster Auftritt der Band ist beim Pfarrfest am 10. Juli im Staatsbad Bad Brückenau. Dann steigen Arbeit und Spannung für das Musical als Denkanstoß und Freude auf das Weihnachtsfest.