Druckartikel: Trommeln für die neue Chefin

Trommeln für die neue Chefin


Autor: Sigismund von Dobschütz

Bad Kissingen, Freitag, 13. Mai 2016

Karin Maywald wurde offiziell ins Amt der Berufsschulleiterin in Bad Kissingen eingeführt.
Regierungspräsident Paul Beinhofer (links) und Landrat Thomas Bold gratulierten Karin Maywald (50) zur offiziellen Amtseinführung.  Foto: Sigismund von Dobschütz


In Anwesenheit vieler Gäste aus Staats- und Schulwesen, Handwerk und Wirtschaft wurde Karin Maywald, schon seit Oktober Leiterin der Staatlichen Berufsschule Bad Kissingen, am Donnerstag nun auch offiziell ins Amt eingeführt. Für die musikalische Umrahmung sorgten die jungen Akteure der Musikschulgruppe KissPercussiva, "die mir zuliebe auf ihren Unterricht verzichtet haben", wie die neue Schulleiterin verriet.
Überraschend sei der Wechsel an der Berufsschule

gekommen, erinnerte Regierungspräsident Paul Beinhofer an das Jahr 2015. Der bisherige Schulleiter Rudolf Hoffmann hatte sich entschieden, als Geschäftsführer an die Caritas Schulen GmbH nach Würzburg zu wechseln, so dass außerplanmäßig und kurzfristig die Leitung der Bad Kissinger Berufsschule neu zu besetzen war. Deshalb konnte Karin Maywald auch erst einige Wochen nach Beginn des neuen Schuljahres ihren neuen Dienst antreten.


Hohe Mobilität

Maywald habe einen "geradezu idealtypischen Werdegang" vorzuweisen, würdigte Beinhofer die neue Schulleiterin. Ihr Lebensweg zeige eine "ausgeprägte Bereitschaft zur Mobilität". In Feuchtwangen geboren, in Obernbreit aufgewachsen und in Marktbreit das Abitur gemacht, begann Maywald 1986 ihr Studium der Ernährungs- und Hauswirtschaftswissenschaft in München mit dem Ziel des Lehrberufs. Ihre erste Anstellung als Lehrerin bekam die junge Referendarin nach erstem Staatsexamen 1993 an der Berufsschule Rothenburg-Dinkelsbühl. Allerdings wechselte sie schon ein Jahr später an die Berufsschule Kempten, wo sie 1995 das zweite Staatsexamen ablegte. Seitdem war sie bis 2002 Studienrätin an der Bad Kissinger Berufsschule.
Nach einem fünfjährigen Abstecher als Referentin bei der Regierung von Unterfranken kehrte Maywald 2007 in den aktiven Berufsschuldienst wieder zurück - mit Beförderung zur Studiendirektorin als stellvertretende Schulleiterin an das Berufsbildungszentrum in Münnerstadt. Im Herbst 2012 wurde sie schließlich als Schulleiterin an die Staatlichen Beruflichen Schulen in Miltenberg versetzt, wo sie 2013 zur Oberstudiendirektorin befördert wurde. Mit dem großen Erfahrungsschatz ihrer Berufskarriere kehrte Maywald im Herbst 2015 nach 13 Jahren an die Berufsschule Bad Kissingen zurück.
"Ihr offenes Wesen, ihre positive innere Haltung und Überzeugungskraft, ihr ausgeprägtes Gespür für das Machbare sowie ihre ausgeprägte Bereitschaft zur Netzwerkbildung" würden die neue Schulleiterin in Bad Kissingen schnell wieder heimisch werden lassen, vermutete Beinhofer.


Unterstützung des Bezirks

Mit seiner persönlichen Anwesenheit zur offiziellen Amtseinführung wollte er ein Signal setzen, "dass die Regierung von Unterfranken als Schulaufsichtsbehörde voll hinter Ihnen steht".
Auch Landrat Thomas Bold sagte der Schulleiterin die volle Unterstützung des Landkreises als Sachaufwandsträger zu. Die neue weibliche Doppelspitze mit Karin Maywald und Stellvertreterin Christine Götz habe ihn angenehm überrascht. Gegen den "geballten Charme beider Damen" komme man allerdings kaum an.
Bold verwies in seinem Grußwort auch auf die Bedeutung der Berufsschule und deren Ausbildungsarbeit: "Was hier stattfindet, ist ein Stück wirtschaftlicher Entwicklung." Denn nicht nur das viel gepriesene Abitur sei wichtig, sondern Industrie, Handwerk und Wirtschaft benötigten gleichermaßen gut ausgebildete Fachkräfte, so der Landrat. "Wir werden unseren Beitrag leisten, dass die Berufsschule ihren hohen Stellenwert behält."
Sowohl Maywalds Stellvertreterin Götz als auch Personalratsvorsitzender Gerhard Graap erinnerten in launigen Worten an "Ängste und Bedenken" in jener Zeit des Überganges, als der bisherige Schulleiter Hoffmann bereits gegangen, der Nachfolger aber noch nicht bestimmt war. Nach der Entscheidung des Kultusministeriums für Karin Maywald sei man dann ruhiger geworden: "Die war schon mal bei uns, das wird schon werden."
In ihren Dankesworten bestätigte Maywald das gute Miteinander im Kollegium und vergaß auch nicht, Amtsvorgänger Hoffmann für die "gut aufgestellte Schule" zu danken. "Es hat mir hier den Start sehr erleichtert." Im Herbst sei sie nach 13 Jahren das erste Mal wieder durch die Tür der Berufsschule gegangen, blickte sie auf ihren ersten Tag zurück. "Mittlerweile bin ich angekommen."