Trittbrettfahrer sorgen für Ärger
Autor: Klaus Werner
Bad Kissingen, Mittwoch, 08. Oktober 2014
Bei der Jahreshauptversammlung von Pro Bad Kissingen wurde bemängelt, dass sich nicht alle Geschäfte an den Kosten der Aktionen des Vereins beteiligen, die dem gesamten Standort zugute kommen.
Bad Kissingen — "Jede Aktion lebt davon, dass möglichst viele Geschäfte mitmachen!" - in dieser Feststellung waren sich die Anwesenden bei der Jahreshauptversammlung von Pro Bad Kissingen einig. Kritisiert wurden die "Trittbrettfahrer", die nichts in die gemeinsamen Aktionen investieren und trotzdem davon profitieren, so Michael Pal, stellvertretender Vorsitzender von Pro Bad Kissingen.
Fränkische Nacht kam an
Entzündet hatte sich die Diskussion bei der Bewertung des Fränkischen Markts mit der Fränkischen Nacht im Mai 2014, wobei der Fränkischen Nacht vom Vorsitzenden Heiko Grom eine sehr gute Resonanz bestätigt wurde: "Die Stadt war gerammelt voll!" Vor allem ein jüngeres Publikum als "Zielgruppe" wurde angesprochen und durch den Erfolg bleibe ein "Erinnerungswert", den man für 2015 nutzen sollte.
Unterschiedlicher Meinung war man über den Zeitpunkt des Feuerwerks und auch darüber, dass mit dem Feuerwerk die Gäste in den Rosengarten abwanderten. "Aktionen auf dem Marktplatz sind wichtig", lautete eine Meinung, damit die Gäste in der Innenstadt bleiben. Die Fränkische Nacht wurde intensiv beworben, so Grom, und davon hätten auch die Läden profitiert, die sich nicht an den Ausgaben beteiligt hätten. Man habe leider keine Handhabe gegen solches Gebaren, meinte Grom, und sprach die Filialisten an, deren Direktionen andere Geschäftsziele verfolgten.
In seinem weiteren Rückblick ging Grom auf die einzelnen Aktivitäten von Pro Bad Kissingen ein. So habe sich der längere Zeitraum für den Weihnachtsmarkt 2013 bewährt und man möchte auch 2014 über den 24. Dezember hinaus die Buden im Innenstadtbereich stehen lassen.
"Kein Fress- und Saufmarkt"
Den Vorwurf eines "Fress- und Saufmarktes" ließ Grom so nicht stehen, denn letztlich ist es ein "Treffpunkt der Kissinger", der mit Kunsthandwerk und Ähnlichem aufwarten kann. Wobei es immer schwerer werde, passende Geschäfte für die vier Wochen zu gewinnen und auch die tagesweise Vermietung der Hütten sei nicht einfach.
Mantelsonntag, Frühjahresmarkt, Sommermarkt oder Kissinger Mode-Party waren weitere Aktionen von Pro Bad Kissingen. "Ramadama", der Einzelhändler-Flohmarkt, sei eigentlich eine gute Aktion, aber auch wünschte sich Grom mehr Resonanz der Geschäfte. Beim Kinderstadtmarkt, der in Zusammenarbeit mit der Stadt organisiert wird, habe man stets eine "volle Stadt, aber die Leute wollen eher schauen und weniger kaufen".
Gutes gab es vom Gutschein-System zu berichten, mit dem im letzten Jahr fast 50 000 Euro umgesetzt wurden. Diese Aktion sollte intensiviert werden. Gleiches gilt für eine Werbeaktion für Neubürger, die mit einem "Willkommens-Gutschein" begrüßt werden könnten.
Werbetechnisch stehe man in Bad Kissingen immer mit anderen Veranstaltungen in Konkurrenz, meinte Michael Pal beim Thema "Werbung an den Ortseingängen". In Zusammenarbeit mit der Stadt solle ein neues Konzept für die Ortseingänge erstellt werden, damit man auch für mehrere Aktionen werben kann.
Beim Stichwort "Stadt" kritisierten die innerstädtischen Geschäftsinhaber erneut, dass das Leeren der Abfallbehälter am Samstag nicht vorgenommen wird - und dies kann gerade bei einer Aktion wie der Fränkischen Nacht mit zahlreichen Gästen zu unangenehmen Gerüchen führen. Teils haben die Geschäftsinhaber die Inhalte der Abfallbehälter selbst entsorgt.
Im Rahmen der Planung 2015 ging es um die Alternative Sommermarkt versus Adventssonntag, wobei sich die Mehrheit der 17 anwesenden Mitglieder für den Sommermarkt entschied - der Termin soll in der Vorstandschaft abgestimmt werden.
Beisitzer bestätigt
Im Rahmen des Kassenberichts wurde ein Überschuss registriert, aber auch ein Rückgang der Mitgliedsbetriebe von 91 Betrieben im Vorjahr auf 84 zum Ende des Vereinsjahres am 30. Juni. Turnusgemäß standen die Wahlen der Beisitzer an. Im Amt bestätigt wurden Klaus Bollwein, Torsten Adler, Manuel Papadopoluos, Thomas Betz, Petra Wehner, Michael Schmitt und Gerhard Moritz.