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Trio leitet den Sportverein Wildflecken


Autor: Sebastian Schmitt

Wildflecken, Sonntag, 25. März 2018

Im zweiten Anlauf gelingt dem SV Wildflecken die Wahl einer neuen Vereinsführung. Drei gleichberechtigte Vorsitzende übernehmen künftig die Verantwortung.
Die neue Führungsmannschaft beim SV Wildflecken: (von links) Ralf Benkert (stellvertretender Schriftführer), die neuen gleichberechtigten Vorsitzenden Reinhard Bramowski, Sebastian Hauke, Andreas Schmid sowie der bisherige Vorsitzende Wolfgang Illek.


Stürmische Zeiten liegen hinter dem SV Wildflecken, dem es zuletzt nicht auf Anhieb gelungen war, einen Nachfolger für den amtierenden Vorsitzenden Wolfgang Illek zu finden. So musste bei der regulären Jahreshauptversammlung im November die Wahl nahezu ergebnislos abgebrochen werden. In einer außerordentlichen Versammlung ging es nun darum, doch noch eine neue Führungsmannschaft für den Verein zu finden. Zudem waren einige Satzungsänderungen zu beschließen.
39 Mitglieder fanden den Weg ins Sportheim, um über die weitere Zukunft des Sportvereins zu beschließen. Das Interesse war besonders bei den jungen SVlern ausgesprochen hoch. "Ich freue mich, dass sich junge Mitglieder bereit erklärt haben, Verantwortung für unseren Sportverein und damit auch die damit verbundene Arbeit zu übernehmen", sagte Illek.
Bei den Satzungsänderungen ging es darum, dass künftig zwei oder drei gleichberechtigte Vorsitzende gewählt werden können. Zudem wird es zukünftig einen stellvertretenden Schriftführer geben. Auf eine Bekanntmachung der Mitgliederversammlung in der Presse verzichtet der Verein künftig aus Kostengründen. Auch dafür musste die bestehende Satzung geändert werden. Sämtliche Änderungen wurden einstimmig angenommen.
Nachdem die Satzung an die aktuellen Voraussetzungen im Verein angepasst war, leitete 3. Bürgermeister Herbert Nowak (OWII) die Wahl. Als neue gleichberechtigte Vorsitzende des SV Wildflecken stellten sich Andreas Schmid, Sebastian Hauke und Reinhard Bramowski zur Verfügung. Alle drei wurden einstimmig als gleichberechtigte Führungsmitglieder gewählt. Ralf Benkert wurde zum stellvertretenden Schriftführer gewählt. Dem Vergnügungsausschuss, für den sich viele junge SVler fanden, steht künftig Sebastian Hauke vor. "Es ist nicht selbstverständlich, dass sich so viele junge Mitglieder dieser Verantwortung stellen", sagte Herbert Nowak.
Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) zeigte sich sehr erleichtert: "Ein Stein ist mir vom Herzen gefallen. Es geht auf einem guten Weg weiter. Es wurde eine starke Truppe gefunden." Einen so großen Verein wie den SV Wildflecken mit seinem gesamten Spektrum zu führen, verlange von den Ehrenamtlichen beinahe Managementqualitäten ab.
Eine längere Diskussion entwickelte sich über die ungewisse Zukunft der Fußballmannschaft. Derzeit gibt es keine erste Mannschaft des SV Wildflecken im regulären Spielbetrieb. Etliche Wildfleckener Spieler sind über die umliegenden Vereine in Bad Brückenau, Römershag, Riedenberg oder auch in Schondra verteilt. Wann die erste Mannschaft wieder reaktiviert werden kann, steht derzeit nicht fest. Vereinsmitglied Thomas Helfrich kritisierte, dass teilweise Geld die Ursache dafür gewesen sei, dass Wildfleckener Spieler zu umliegenden Vereinen in der Region gewechselt sind. Man müsse daher an die Ehre der Spieler appellieren. Reinhard Bramowski widersprach dieser Argumentation. Es sei überhaupt nicht um Geld gegangen, sondern um die sportlichen Perspektiven der Spieler, die auch im Training mehr als nur "drei, vier Mann" haben wollen. "Es macht einfach mehr Spaß, wenn im Training und beim Spiel 15 Spieler dabei sind. Das war der Hauptgrund, warum Viele zu anderen Vereinen gewechselt sind", sagte Bramowski, der im Moment beim SV Riedenberg aktiv ist. Bramowski zeigte sich aber zuversichtlich, dass eines Tages auch wieder Wildfleckener Fußballer in ihre Heimat zurückkehren. Dann müsse man die Chance zusammen mit jungen Nachwuchsspielern ergreifen.
Der scheidende Vorsitzende Wolfgang Illek selbst wird weiterhin im Bereich Leichtathletik des SV Wildflecken als Abteilungsleiter fungieren. "Ich ziehe mich also nicht zurück", betonte Illek. "Ich wünsche den neuen Vorsitzenden viel Erfolg."