Trimburg & Co. bleiben dunkel
Autor: Steffen Standke
LKR Bad Kissingen, Mittwoch, 21. Sept. 2022
Die "Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen" hat vielen Kommunen auch im Landkreis den Stecker gezogen. Und immer wieder kommt das Wort Weihnachten ins Spiel
Die Trimburg oberhalb von Elfershausen - viele Autofahrer auf der Autobahn A 7 haben sie bei der Querung des Saaletals nicht nur tagsüber, sondern auch abends und nachts bestaunt. Nun nicht mehr. Die mittelalterliche Ruine wird nicht mehr angestrahlt, versinkt im nächtlichen Dunkel. So wie der Trimburg geht es vielen markanten Gebäuden im Landkreis.
Verantwortlich dafür ist die "Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirksame Maßnahmen", beschlossen von der Bundesregierung. Sie gilt für sechs Monate - vom 1. September 2022 bis 28. Februar 2023. Zusammen mit der Befüllung der Gasspeicher und der Senkung des Erdgasverbrauchs in der Stromerzeugung stellt sie (mit einer noch nicht beschlossenen weiteren Verordnung) die dritte Säule des Energiesicherungspakets dar, heißt es.
Laut der neuen Regelung ist "die Beleuchtung von öffentlichen Gebäuden und Baudenkmälern von außen mit Ausnahme von Sicherheits- und Notbeleuchtung untersagt". Ausgenommen sei das kurzfristige Illuminieren bei Kulturveranstaltungen und Volksfesten.
Auch Schloss in Elfershausen und Kirche Langendorf dunkel
In Elfershausen veranlasste die stellvertretende Bürgermeisterin Christine Neeb-Wittmann die Abschaltung der nächtlichen Trimburg-Beleuchtung schon um den 20. August herum, informiert Ortsoberhaupt Johannes Krumm auf Nachfrage. Er sei zu der Zeit im Urlaub gewesen. Auch das Schloss in Elfershausen (gleichzeitig Rathaus) und die Kirche Langendorf bleiben dunkel.
Im benachbarten Hammelburg wurde die Außenbeleuchtung bereits ab 19. August abgeschaltet - also ebenfalls vor Inkrafttreten der Bundesverordnung. Laut dem städtischen Klimamanager Philipp Spitzner betrifft das unter anderem den Marktbrunnen und das Rathaus, die katholische Kirche, das Rote Schloss und die Kreisel am Ortseingang, den Bereich am Amtsgericht, das Museum Herrenmühle, die Kreuzigungsgruppe - und natürlich das weithin sichtbare Schloss Saaleck.
"Diese Sofortmaßnahme war relativ schnell umsetzbar", begründet Spitzner diesen Schritt. Wie viel Kilowattstunden Strom das spare, kann der Klimamanager nicht beziffern. Aber bei Schloss Saaleck sei das sicher beträchtlich. Dort stehe eine ziemlich große Beleuchtungsanlage.
Nur Innenhof im Neuen Kissinger Rathaus beleuchtet
Die Stadt Bad Kissingen teilt auf Anfrage mit, dass sie, die Staatsbad GmbH und der Freistaat die Bundesverordnung umgesetzt hätten. Die Burg Botenlaube, das Alte Rathaus, der Regenten- und Arkadenbau sowie der Ludwigsturm seien nicht mehr angestrahlt. "Beim Neuen Rathaus ist nur der Innenhof aus Verkehrssicherungsgründen beleuchtet." Die Außenbeleuchtungen seien an das allgemeine Stromanschluss angeschlossen. Der einzelne Verbrauch könne nicht beziffert werden, da er nicht extra gemessen werde.