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Bad Kissingen: Thomas Bold wird neuer alter Landrat


Autor: Carmen Schmitt

LKR Bad Kissingen, Sonntag, 15. März 2020

Thomas Bold (CSU) wird in seine vierte Amtszeit als Landrat gewählt.
Hier kennt er sich aus - in "seinem" Landratsamt. Thomas Bold (CSU) wurde gestern in seine vierte Amtszeit gewählt. Neben dem neuen alten Landrat verfolgt Sandro Kirchner die Hochrechnungen der Wahlergebnisse im Großen Sitzungssaal im Bad Kissinger Landratsamt. Foto: Carmen Schmitt


Thomas Bold (CSU) ist alter und neuer Landrat im Landkreis Bad Kissingen. Gestern Abend hat er sich bei den Kommunalwahlen gegen seine beiden Konkurrenten um das Amt durchgesetzt. Thomas Menz war von den Sozialdemokraten gegen Thomas Bold angetreten, die Grünen hatten Manuela Rottmann ins Rennen geschickt. Thomas Bold (CSU) startet jetzt in seine vierte Amtszeit.

Der Landkreis bleibt in CSU-Hand. Wieder übernimmt der Christ-Soziale Thomas Bold die Führung im Landratsamt Bad Kissingen. Bisher hatten der Landkreis und seine Bewohner seit 1972 vier Landräte erlebt, alle vier aus der CSU.

Die Wähler haben sich gestern entschieden: Thomas Bold (CSU) wird seine vierte Amtszeit antreten und bleibt Landrat des Landkreises Bad Kissingen. "Das ist ein tolles Ergebnis für mich - in dieser Größenordnung bestätigt zu werden." Seit 18 Jahren ist Thomas Bold Amtsinhaber. "Das ist für mich ein klarer Wählerauftrag, über den ich mich sehr freue", sagte Thomas Bold. Er will jetzt "Projekte und Themen weiter anschieben und bearbeiten". Sein Herausforderer war der Sozialdemokrat Thomas Menz. Dessen Erwartungen wurden an diesem Wahlabend nicht erfüllt.

"Da gibt es nichts zu beschönigen", meint Thomas Menz (SPD). "Das ist für mich enttäuschend. Das Ziel, die Stichwahl, wurde nicht erreicht." Über 20 Prozent hätten es schon sein dürfen, meinte er. Mit welchem Gefühl er an diesem Abend zu Bett geht? "Ich will ehrlich sein", sagte er, "ich bin enttäuscht, ja, aber gerade im Moment ist die Wahl für mich zweitrangig. Ich glaube, uns stehen größere Herausforderungen bevor - in Zeiten von Corona."

Drei Kandidaten treten an

Vor sechs Jahren bei den letzten Wahlen hatten die Wähler quasi keine Wahl: Thomas Bold (CSU) musste sich gegen keinen weiteren Anwärter durchsetzen. Das Wahlergebnis war entsprechend eindeutig: Mit rund 90 Prozent der Stimmen ging Bold damals in seine dritte Amtszeit. Keine andere Partei hatte 2014 einen Kandidaten gestellt. Diesmal, sechs Jahre später, sah es anders aus: Die SPD schickte Thomas Menz an den Start, Manuela Rottmann trat für die Grünen an. Die sieht das Ergebnis ihrer Partei als "großen Erfolg".

"Das ist ein deutliches Zeichen, dass es den Leuten wichtig ist, mehr ökologische Themen anzugehen", sagte Manuela Rottmann am Wahlabend. Hätte sie "gegen den langjährigen Amtsinhaber" siegen können? "Dafür bin ich zu sehr Realist", sagte Manuela Rottmann und lacht. Dennoch, meint sie, "die Grünen können eingreifen in so einen Wahlkampf - nicht nur in der Stadt, auch auf dem Land. Das war ein guter Wahlkampf." Sie sei nun gespannt auf das Ergebnis des neuen Kreistags und die Verteilung der Sitze.

Vor dem Hintergrund der Corona-Epidemie lief die Veranstaltung wie vielerorts ruhiger als ursprünglich angedacht. Es wurde darum gebeten, darauf zu verzichten, dem Wahlergebnis vor Ort entgegenzufiebern. Ein paar Wahlhelfer hatten sich krank gemeldet, heißt es aus dem Amt, und seien mit gesunden Wahlhelfern nachbesetzt worden. Den Berechnungen liegen Schnellmeldungen zugrunde. Am Wahlsonntag müssen für das vorläufige Wahlergebnis die Unterlagen aus den einzelnen Stimmbezirken vorliegen.