Beim Dorffest des Heimatvereins bringt das Ritanswieser Burgtheater ein Dorfereignis aus dem Jahr 1796 als Lustspiel auf die Bühne.
Unter den Linden im idyllischen Rathausgarten am Dorfplatz in Reiterswiesen lässt sich's gut feiern. Alle zwei Jahre rückt der Heimatverein Botenlauben das Alte Rathaus von 1703 in den Mittelpunkt seines Dorffestes. Am kommenden Sonntag gibt es wieder Gelegenheit, im Museum Heimatstube tief in die Ortsgeschichte einzutauchen, dem Dorfbäcker beim Brotbacken über die Schulter zu schauen und die Brote noch ofenwarm zu erwerben. Dazu liest Kinderbuchautor Thomas Max Pfeifer aus seinen Büchern, es wird fränkisch getanzt und bei der Spieleolympiade sind auch die Kleinen gut aufgehoben.
Höhepunkt dürfte aber die historische Gerichtsszene vor der Fachwerkkulisse des Rathauses werden.
Ein handgeformter Dachziegel mit der eingebrannten Jahreszahl 1797 aus dem Anwesen gegenüber dem Reiterswiesener Rathaus und Aufzeichnungen aus den Kirchenmatrikeln im Museum Heimatstube berichten über Plünderung und Brandschatzung französischer Dragoner im Jahr 1796 in Reiterswiesen.
Dieses Ereignis ist Hintergrund für eine lustige Gerichtsverhandlung à la "Königlich Bayrisches Amtsgericht", in dem einige der damals handelnden Personen rund um den heldenhaften Schultheißen Weißensehl auftreten. Um "Luise von der Viehträ" - so der Titel des Einakters - wird zwar nicht mit Waffen gekämpft, aber heftig-deftige Wortgefechte im "Reitschwieser" Dialekt zwischen dem "Schmied's Joffer", dem "Kiesel's Fräle" und dem Richter sorgen für allerlei Turbulenzen, bis der ehrwürdige "Freiherr von Erthal" alles zu einem erträglichen Ende zusammenführt.
Programm: 11.30 Uhr Fränkische Volkstänze, 13.30 Uhr Der Dorfbackofen raucht, 14/16 Uhr Museumsführung, 14.30 Uhr "Spieleolympiade" für Kinder , 15.30 Uhr Lesung "Der Erdbeerfrosch" , 17 Uhr Historisches Dorfgericht anno 1796 .