Suche nach Jugendtreff gestaltet sich schwierig
Autor: Heike Beudert
, Donnerstag, 20. Sept. 2012
Die Stadt Münnerstadt bekommt einen Jugendbetreuer. Doch eine Herausforderung steht noch hervor: Die Suche nach einem geeigneten Jugendtreff.
Bislang gibt es nur vage Vorstellungen und keine konkrete Lösung für einen Münnerstädter Jugendtreff. Im Rathaus arbeitet die Verwaltung daran, verschiedene Möglichkeiten zu prüfen. Diese sollen später in einer Stadtratssitzung diskutiert werden.
Die Hausmeisterwohnung in der Volksschule ist weiterhin in der Diskussion. Allerdings sieht Bürgermeister Helmut Blank hier Widerstände: Schule und Elternbeirat wehren sich gegen diese Lösung. Auch von Seiten der Jugendlichen habe er mittlerweile Stimmen gehört, die wenig begeistert wären von einem Treff in dieser Umgebung.
Für die Jugendreferentin des Stadtrates, Britta Bildhauer (SPD) ist die Hausmeisterwohnung momentan allerdings erste Wahl. Sie liege noch halbwegs stadtnah, aber es gebe kaum direkte Anwohner. "Ich habe sie mir schon angeschaut", meint Bildhauer. Die Kelterhalle, ein weiterer Vorschlag, der gefallen ist, hält sie wegen der direkten Innenstadtlage für nicht geeignet. "Und Container gehen schon gar nicht", meint die Stadträtin. Vielleicht finde sich aber auch eine Lösung gemeinsam mit den Jugendlichen, die man derzeit noch gar nicht sehe.
Ein eigener Raum für den Jugendbetreuer?
Auch für Jugendpfleger Martin Pfeuffer ist derzeit die Hausmeisterwohnung der Schule die einzig realistische Option. Sie sei sicherlich nicht optimal, aber in städtischem Besitz und unrenoviert. Von einem Container als betreuten, städtischen Jugendtreff hält Pfeuffer gar nichts. "Das sieht nach Schildbürgerstreich aus und kostet viel Geld", so seine Meinung. Wichtig sei, dass ein Jugendtreff nicht nur aus einem Raum besteht, erläutert Pfeuffer. Denn der Jugendbetreuer sollte einen eigenen Raum haben. In der Hausmeisterwohnung sei das der Fall. Pfeuffer gibt zu Bedenken, dass man für die Containerkosten vielleicht auch ein altes Haus anmieten könne.
Helmut Blank lässt derzeit die Containerlösung durchrechnen. Es gebe beispielsweise eine Mietoption von zwei Jahren. Ein Doppelcontainer würde 8600 Euro Mietkosten verursachen. Allerdings kämen zusätzliche Aufwendungen für Wasser- und Kanalanschluss und für ein Fundament hinzu. Als Stellplätze seien bislang der ehemalige Maier-Garten in der Friedhofsstraße oder der Parkplatz am Oberen Tor genannt worden. Am Oberen Tor ließe sich ein Containertreff wegen der vorhandenen Toilettenanlage leicht verwirklichen. Im Maiergarten müsse das geprüft werden. Auch der Kauf eines Containers wird noch durchgerechnet. Blank geht davon aus, dass für Kauf, Aufbau und Installationen rund 30.000 Euro anfallen würden.
Mit Vermietern im Gespräch
Helmut Blank will zudem weiterhin das Gespräch mit möglichen Vermietern eines Jugendraumes suchen. Nachdem die Stadt ab 2013 sicher einen Jugendbetreuer an der Hand hat, lasse sich vielleicht leichter eine Unterkunft finden. Auf jeden Fall beabsichtigt Blank, auf die katholische Pfarrei zuzugehen. Denn eigentlich gibt es in Münnerstadt ja ein Jugendzentrum, doch wird es seit Jahren nicht mehr als solches genutzt. Das Gebäude ist Eigentum der katholischen Kirchenstiftung.
Helmut Blank macht deutlich, dass jegliche Raumlösung für einen Jugendtreff nur funktioniert, wenn Eltern und Jugendliche mitziehen. "Zum Nulltarif kommt der Raum nicht", macht Blank deutlich. Blank erwartet von den Kids, dass sie bei der Planung und beim Einrichten aktiv mithelfen Auch in den Stadtteilen hätten die jungen Leute selbst mit angepackt.
