Straßenunterhalt in Bad Kissingen: Kreis baut, Stadt flickt
Autor: Benedikt Borst
Bad Kissingen, Donnerstag, 20. Oktober 2016
Während Landkreis und Staat dieses Jahr kräftig in Straßen investiert haben, beschränkt sich die Stadt auf das Nötigste.
Anfang des Jahres wurden noch Bäume zwischen Garitz und Wittershausen gerodet, ein dreiviertel Jahr später nimmt die rundumerneuerte Kreisstraße KG 13 samt begleitendem Radweg langsam Gestalt an. "Von der Größe und Dauer her ist das dieses Jahr unsere intensivste Maßnahme", berichtet Jürgen Dobler, Leiter der Tiefbauabteilung am Landratsamt. 3,1 Millionen Euro werden hier auf einer Länge von mehr als vier Kilometern verbaut. Die notwendigen Sparten, also Telekommunikations-, Wasser- und Gasleitungen, sind bereits größtenteils unter der Erde. Im Moment werden die Bordsteine gesetzt und in der kommenden Woche wird damit begonnen, die Asphaltdecke für die Fahrbahn aufzubringen. "Den Winter über wollen wir die gesamte Tragschicht drinnen haben", sagt er. Die Arbeiten sollen im Frühjahr abgeschlossen sein.
Hohe Zuschüsse nutzen
Derzeit laufen bereits die Vorbereitungen für die mit 1,45 Millionen Euro größte Maßnahme in 2017: Die KG 30 und 31 von Rupboden in Richtung Weißenbach soll endlich ertüchtigt werden. "Das wollen wir in Angriff nehmen. Im Moment arbeiten wir am notwendigen Grunderwerb", sagt Dobler. Rund zehn Millionen Euro gibt der Landkreis dieses und kommendes Jahr für seine Verkehrsinfrastruktur aus. Grund für die vermehrte Bautätigkeit ist die Aussicht auf finanzielle Zuwendungen seitens der Regierung. "Wir müssen die Zeit der guten Förderung nutzen und große Brocken angehen", betont er.
Stadt schiebt größere Vorhaben
Schlaglochpisten gibt es nicht nur im Landkreis, sondern auch in der Stadt Bad Kissingen. Seit Jahren schiebt die Große Kreisstadt einen größer werdenden Investitionsberg vor sich her. Trotzdem wird sich im laufenden Jahr wegen der klammen Haushaltslage sowie aufgrund anderer Großprojekte beim Straßenunterhalt auf das Nötigste beschränkt. "2016 hatten wir ausschließlich kleinere Maßnahmen", sagt Pressesprecher Mario Selzer. Dafür stehen im nächsten Jahr zwei millionenschwere Kanal- und Straßenbaustellen in der Erhardstraße und im Maria-Ward-Weg an - zumindest wenn der Stadtrat die Mittel dafür bereitstellt. Das Tiefbaureferat hat einen Straßenzustandsbericht erstellt. Anhand dessen werde in den nächsten Monaten mit dem Stadtrat eine Prioritätenliste erarbeitet. Die legt fest, welche der maroden Gemeindestraßen am dringendsten zu ertüchtigen sind.
Fragezeichen bei der Planung
Am meisten Geld hat dieses Jahr das Staatliche Bauamt Schweinfurt für die Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis ausgegeben. Matthias Wacker nennt dabei die Saale-Brücke in Hammelburg und die Ortsdurchfahrt Aura als die größten Brocken. Für 2017 gibt es in der staatlichen Planung allerdings noch ein paar Fragezeichen. Zwar soll die B 286 im Bereich des Bad Kissinger Westrings saniert werden, ob allerdings mit dem Umbau der Garitzer Kreuzung zum Kreisverkehr begonnen wird, ist ungewiss. "Der Garitzer Kreisel befindet sich im Moment noch in der Planfeststellung", sagt Wacker. Das Vorhaben sei deshalb noch nicht konkret. Ebenfalls fraglich ist der Straßenausbau zwischen Sulzthal und Euerdorf samt Kreisverkehr. Die Pläne dafür gibt es schon seit zwei Jahren, die Umsetzung scheiterte bislang an schwierigen Grundstücksverhandlungen.
Straßenbaumaßnahmen im Landkreis und in der Großen Kreisstadt im Überblick
Staatliches Bauamt Hauptmaßnahmen 2016 sind die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Aura, der Umbau der Aschacher Kreuzung zum Kreisverkehr sowie der Ersatzneubau für die Saale-Brücke in Hammelburg. Die Straßenarbeiten an der Kissinger Straße in Bad Brückenau sollen die Tage starten. Für nächstes Jahr geplant ist der Umbau der Lauterer Kreuzung an der B286 zum Kreisverkehr, die Sanierung der B286 im Bereich des Westrings Richtung Albertshausen und die Erneuerung der Staatsstraße zwischen dem Lager Hammelburg und Gauaschach.Kreisbauamt Der Landkreis erneuert neben der KG 13 dieses Jahr die Ortsdurchfahrt Fuchsstadt, baut einen Radweg bei Weichtungen und verstärkt den Oberbau zweier Kreisstraßen bei Münnerstadt und Thundorf. Außerdem wurde die Ortseinfahrt nach Bad Bocklet ab dem Aschacher Kreisel ertüchtigt. Für 2017 als größten Maßnahmen sind geplant die Ortsdurchfahrten von Wermerichshausen sowie Seubrigshausen
Stadt Die Stadt hat für kleinere Straßenbaumaßnahmen dieses Jahr 208 000 Euro eingeplant, für den begleitenden Straßenunterhalt wie Mäharbeiten am Bankett und Straßenreinigung stehen 600 000 Euro zur Verfügung. Für 2017 sind vorbehaltlich der Genehmigung im Haushalt durch den Stadtrat zwei große Infrastrukturprojekte vorgesehen: Sowohl in der Erhardstraße, als auch im Maria-Ward-Weg werden Kanäle und Straßendecke erneuert, für insgesamt rund sechs Millionen Euro.