Druckartikel: Stille auf der Windradbaustelle auf dem Lerchenberg

Stille auf der Windradbaustelle auf dem Lerchenberg


Autor: Benedikt Borst

Nüdlingen, Mittwoch, 06. August 2014

Schon seit Wochen sind die beiden 90 Meter hohen Betontürme auf dem Lerchenberg zu sehen. Sonst scheint auf der Baustelle momentan nicht viel zu passieren. Warum der milde Winter Schuld hat, erklärt die Nüdlinger Energiegenossenschaft.
Die Betonmasten der Windräder auf dem Lerchenberg sind bereits 90 Meter hoch. Foto Benedikt Borst


Seit Wochen tut sich nichts auf der Windrad-Baustelle auf dem Lerchenberg. Zwei Betontürme ragen 90 Meter aus dem Wald. 52 Meter fehlen noch, dann hat der Mast seine volle Höhe erreicht, dann können die Kanzel und die Rotoren aufgebracht werden. Am Ende sollen die Windräder an den Rotorspitzen 200 Meter in den Himmel messen.

Sechs Wochen Bauvorsprung

Doch statt Baulärm herrscht auf dem Lerchenberg: Stille. Schuld an der Pause ist die Witterung. Nicht die aktuelle, sondern der milde Winter, erklärt Burkhard Schramm, Vorsitzender der Nüdlinger Energiegenossenschaft (NEG).

Die beiden Windkraftanlagen der NEG werden maßgeblich von zwei Firmen errichtet. Die Firma Max Bögl ist mit den Fundamenten sowie den 90 Meter hohen Betonmasten gut vorangekommen und sechs Wochen früher als geplant fertig geworden. Die Firma Nordex, die die Kanzel und die Rotorflügel aufsetzt, hält sich dagegen genau an den Zeitplan. "Die sind vollkommen ausgebucht. Es gibt keine Möglichkeit, dass sie nur eine Woche früher kommen", sagt Schramm.

Es gelingt der Energiegenossenschaft jedoch nicht mit der Zeitersparnis im ersten Bauabschnitt auch Baukosten zu senken. "Wir haben keinen finanziellen Vorteil dadurch, dass es schneller ging", erläutert der NEG-Vorsitzende. Im Gegensatz zum Bauunternehmen Bögl sei Nordex stärker auf Zulieferer angewiesen. Die 58 Meter langen Windradflügel beispielsweise werden termingenau hergestellt und nicht vorproduziert und gelagert. "Bei Nordex gibt es einen genauen Durchlaufplan. Da ist alles ,just in time'", erklärt Schramm. Nordex werde voraussichtlich im September oder Oktober die Arbeit an den Windkraftanlagen aufnehmen.

Im Hintergrund geht es weiter

Auch wenn aktuell nichts Sichtbares auf dem Lerchenberg passiert, laut Schramm gehen die Arbeiten im Hintergrund weiter. Derzeit läuft die Ausschreibung, welche Firma in den nächsten Wochen die Stromkabel verlegt und die Windräder ans Stromnetz anschließt. Noch dieses Jahr sollen die Anlagen in Betrieb genommen werden.