Druckartikel: Stil, Rhythmik und Perfektion

Stil, Rhythmik und Perfektion


Autor: Björn Hein

Bad Kissingen, Sonntag, 20. August 2017

Eine spannende Turnieratmosphäre mit internationalem Flair herrschte am Wochen- ende beim Tanzturnier in Bad Kissingen.
Die Profi-Tanzpaare sammelten beim Grand Prix in Bad Kissingen möglichst viele Punkte. Aber auch die Besucher kamen bei der Tanzveranstaltung im Max-Littmann-Saal auf ihre Kosten und konnten selbst das Tanzbein schwingen (oben). Foto: Björn Hein


Tanz auf sehr hohem Niveau wurde beim Turnier im Max-Littmann-Saal in Bad Kissingen geboten. Zum zweiten Mal war heuer die DTV-Professional Division zu Gast. Profi-Tanzpaare zeigten ihr unnachahmliches Talent und begeisterten damit das Publikum. Getanzt wurde in den Disziplinen Standard und Latein. An dem ganz besonderen Abend waren neben den deutschen Profitänzern auch Paare aus den benachbarten Nationalverbänden vor Ort, was für eine spannende Turnieratmosphäre mit internationalem Flair sorgte.

Beim Grand Prix in Bad Kissingen galt es, möglichst viele Ranglistenpunkte zu erreichen, da diese in Kombination mit dem Ergebnis der deutschen Meisterschaft darüber entscheiden, welche Tanzpaare Deutschland auf internationalen Meisterschaften vertreten. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Showband "Firebirds", die die passenden Lieder für klassische Standardtänze, aber auch heiße lateinamerikanische Rhythmen und Hits in petto hatte. Natürlich war auch das Publikum eingeladen, auf dem Parkett das Tanzbein zu schwingen.

Für den Zweiten Bürgermeister von Bad Kissingen, Anton Schick, war es "eine besondere Ehre, die DTV-Professional Divison im Regentenbau begrüßen zu dürfen". Der Max-Littmann-Saal eigne sich wie wohl kein zweiter Raum für ein solches Turnier. Im Mittelpunkt des Abends standen die Wettkämpfe. Durchs Programm führte Tassilo Lax, Eventdirektor der Professional Division. Er informierte, dass bei den Teilnehmern in den Standardtänzen insgesamt sechs Tänze zu absolvieren seien: zweimal Solo, drei Tänze in der Gruppe und das Highlight, die Kür, in der sich alle Tanzpaare eine eigene Choreographie ausdenken und diese auch mit besonders gestalteten Kostümen absolvierten.

Bei den Standardtänzen hatten am Ende Benedetto Ferruggia und Claudia Köhler vom TSC Astoria Stuttgart die Punkterichter überzeugt, so dass sie den ersten Preis erringen konnten. Platz zwei sicherten sich Adrian Flora und Alexandra Cordes aus Rumänien und den dritten Platz erreichten Sascha Wakup und Dr. Ann-Katrin Bechtold. Insgesamt tanzten sechs Paare in den Standardtänzen.

Fehlen durften natürlich auch die Lateinamerikanischen Tänze nicht, zu denen drei Paare angetreten waren. Das Publikum war von der Leistung begeistert, besonders die perfekte Körperbeherrschung und der aussagekräftige Tanzstil überzeugten auf ganzer Linie. Sehr gut gefallen hat der Abend Alexandra Hofbauer, die mit ihrem Mann und drei ihrer vier Kinder extra aus Ingolstadt angereist war. "Die Standard-Tänze haben mir sehr gut gefallen. Ich habe allerdings ein besonderes Faible für die lateinamerikanischen Tänze, weshalb ich mich auf diese besonders freue", so die gebürtige Albertshäuserin. Auch die Musik macht für sie in dieser Disziplin einen großen Reiz aus.

Alexandra Hofbauer selbst, tanzt "nur hobbymäßig". Ihre Kinder hingegen betreiben das Tanzen als Leistungssport. Sie haben sich den lateinamerikanischen Tänzen verschrieben. Somit war es für sie besonders interessant, Tanzsport auf so hohem Niveau zu genießen. "Ich finde nur schade, dass der Altersdurchschnitt des Publikums recht hoch ist. Dabei ist das Tanzen doch auch für jüngere Menschen etwas, das viel Freude macht", merkte Hofbauer an. Denn hier verbänden sich auf ideale Weise sportliche Kondition mit geistigem Anspruch. Es ist nicht leicht, alle Tanzschritte im Gedächtnis zu behalten, den Körper zu bewegen und dabei noch locker ins Publikum zu lächeln. "Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, nach Bad Kissingen zu kommen", sind sich Hofbauer und ihre Familie einig.