Steinach: Gedenken an Kriegsopfer vor 70 Jahren
Autor: Björn Hein
Steinach an der Saale, Sonntag, 19. April 2015
In Steinach erinnerten die Vereine an die Zerstörung und unschuldig Getötete während des Zweiten Weltkrieges. Die Gedenkfeier am Friedhof wurde von einigen musikalischen Beiträgen begleitet.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden in Steinach zahlreiche unbeteiligte Zivilisten getötet und große Schäden angerichtet. In einer Gedenkveranstaltung anlässlich der Zer störung Steinachs vom 5. bis zum 9. April 1945 wurde daran erinnert. Hierzu zogen die Vereine aus Steinach und Umge bung zu einer Gedenkfeier zum Friedhof.
"Es ist unsere Pflicht, die unfassbaren Geschehnisse der damaligen Zeit uns und auch der jungen und künftigen Generation in Erinnerung zu rufen - zur Mahnung dafür, dass sich solch schrecklichen Ereignisse nicht wiederholen mögen", lauteten die eindringlichen Worte von Bad Bocklets Bürgermeister Wolfgang Back (CSU).
"Unsägliches Leid" der letzten Kriegstage
Die Erinnerungen an die damalige Zeit verblassten langsam, die letzten Zeitzeugen seien bereits alt oder verstorben. Umso wichtiger sei es, diese dunkle Zeit nicht zu vergessen. "Dem Ortsteil Steinach ist gerade in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs vom 5. bis zum 9. April 1945, also vor nunmehr 70 Jahren, unsägliches Leid widerfahren, das wir heute nur schwerlich nachvollziehen können", so Back weiter.
Ein Glücksfall sei, dass der damalige Pfarrer und Ehrenbürger von Steinach, Johannes Schilling, Aufzeichnungen der Geschehnisse während der Kampfhandlungen in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges in seinem Buch "Kampf um Steinach" gemacht habe. "Ohne dieses Buch wäre es den künftigen Generationen gar nicht zu vermitteln, welche Schrecken und Zerstörungen das Dorf ertragen musste", so Back.
Erinnerung lebendig halten
Schilling sei es auch gewesen, der mit heimkehrenden Soldaten zum Dank für die glückliche Rückkehr auf dem Mehlberg nördlich von Steinach eine Gedächtniskapelle errichtet habe. Dort befänden sich rund 120 Grabhügel der Gefallenen aus der Pfarrgemeinde.
"Die Kapelle mit den Kriegsgräbern zählt zu den bestgepflegtesten Kriegergedächtnisstätten in unserem Land", befand Back. Dies sei den freiwilligen Helfern zu verdanken, die sich um den Erhalt und die Pflege der Anlage kümmerten. Anlässlich des Gedächtnistages trug Back einige Stellen aus den Aufzeichnungen von Pfarrer Johannes Schilling vor, um die Tragik der letzten Kriegstage in Steinach in Erinnerung zu rufen.
Der Chor des Gesangvereins Sängerlust 1921 Steinach e. V. sang unter anderem das Stück "Komm, Trost der Welt, du stille Nacht". Auch die Steinacher Musikanten begleiteten die Veranstaltung mit ihrer Musik.
Pfarrer Michael Kubatko gedachte der Opfer von Gewalt und Krieg. Ein "Vater unser" und einem "Ave Maria" schloss sich an. Die Glocke am Soldatenfriedhof läutete zum Gedenken. Anschließend bewegte sich der Zug feierlich zur Kirche, wo eine Messfeier gehalten wurde.