Steinach: Büttenabend im Mai
Autor: Dieter Britz
Bad Bocklet, Freitag, 15. April 2022
Bei der Hauptversammlung des Heimatvereins ging es auch um ernste Themen wie den Neubau des Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrhauses. Der Verein hat einige Änderungen angemerkt. Der dritte Bürgermeister bremst die Erwartungen.
Der Neubau des geplanten Dorfgemeinschafts- und Feuerwehrhauses stand im Mittelpunkt der Hauptversammlung des Heimatsvereins Steinach im Gasthaus Schneider. Der Verein hat einige Änderungswünsche zu den bisher vorgelegten Planungen, die der dritte Bürgermeister und Ortsreferent Uto-Paul Schmitt (Freie christliche Wähler) zur Kenntnis nahm. Er betonte: "Nicht jeder Wunsch wird erfüllt werden können, es muss Kompromisse geben".
Immer weniger, die sich engagieren
Vorsitzender Andreas Alles betonte, Festveranstaltungen seien überlebenswichtig für die Vereine, "die auch das gesellschaftliche Rückgrat einer Gemeinde sind". Sie müssen in Zukunft so praktisch und bequem wie möglich gestaltet werden, da nicht von einem zunehmendem Engagement für das Ehrenamt und die Allgemeinheit ausgegangen werden könne. Motto müsse sein: "Klappe auf und los geht‘s". Die Küche müsse für Vereinsfeste voll ausgerüstet werden mit Geräten wie Grill, Fritteuse und einem Dunstabzug, nicht nur als einfache Catering-Küche. Auch ein Kühlraum sollte vorgesehen werden. Der Lagerraum müsse verschoben und als Küchenfläche mitbenutzt werden können. Im Foyer werden unter anderem mobile Garderoben vorgeschlagen. Zentraler Raum ist natürlich der Feiersaal mit seinen 120 Sitzplätzen, abtrennbar in 40 plus 80 Plätze.
Viel Holz und warmes Licht
In dem Arbeitspapier, das in der Hauptversammlung die Runde machte, werden mindestens je zwei barrierefreie, breite Schiebetüren zum Außenbereich vorgeschlagen. Für die Gestaltung des Innenraums müssten natürliche Baustoffe wie Holz verwendet werden. Beachtet werden müsste die Raumakustik. "Warmlicht! Kein grelles, kaltes Weißlicht" heißt es weiter.
Auch zum Außenbereich enthält das Papier einige Umsetzungsideen. Nötig sei eine Zufahrtsmöglichkeit für Anlieferung und größere Fahrzeuge über den Hof zum Festplatz. Genannt wird auch ein befestigter Bühnenbereich mit Stromversorgung und Überdachung. Die sieben Stellplätze vor dem neuen Pfarrhaus könnten reduziert werden. Nötig seien Lagermöglichkeiten für Festausstattung, hier werden abschließbare Räumlichkeiten an der Nordseite des alten Pfarrhauses genannt. Vorgesehen werden sollte eine Beleuchtung für den ganzen Platz.
"Ich erwarte und wünsche mir, dass die Gemeinde sich mit uns Vereinen zusammensetzt, um die Umsetzungsideen durchzusprechen und wenn später an die Detailplanung geht, uns genauso mit einbezieht", hob der Vorsitzende hervor. Diese Themen müssten im Gespräch am Tisch und nicht online behandelt werden. Er fügte aber hinzu, "dies soll keinesfalls Kritik an der Online-Umfrage sein, sondern nur ein Angebot, dass wir uns persönlich zur sinnvollen Umsetzung anbieten".
Schmitt war sauer
Der dritte Bürgermeister Uto-Paul Schmitt hob die Wichtigkeit des Projektes hervor, zumal neue Feuerwehrfahrzeuge nicht in das alte Feuerwehrhaus passen. "Der Erwerb der Pfarrerhäuser ist so gut wie durch, der Kaufpreis steht auch" informierte er, die Kosten würden auf 3,8 Millionen Euro geschätzt. Dazu gibt es einen Zuschuss in Höhe von einer halben Million Euro. "Mir ist sauer aufgestoßen, dass nur von einer Catering-Küche die Rede war" kritisierte er. Man müsse Leute an den Tisch holen, "die eine Ahnung haben und nicht am Reißbrett planen". Er nahm auch indirekt zum Kauf des Geländes Stellung: Die Diözese verkaufe entweder alles oder gar nichts. Der Kaufpreis sei zwar höher als eigentlich gedacht, aber weit unter dem Schätzpreis von 380.000 Euro. Mehr verriet er nicht.
Helau im Frühsommer
In den letzten beiden Jahren gab es wegen der Corona-Pandemie kaum öffentliche Vereins-Aktivitäten. Immerhin gab es als kleines Lebenszeichen eine fünfminütige Online-Bütt über Youtube. Dies soll sich nun wieder ändern. Es geht los mit dem nachgeholten Büttenabend am 13. und 14. Mai, auf den sich insbesondere die Garden intensiv vorbereiten - "auch wenn dies vom Dachverband nicht so gern gesehen wird, wenn außerhalb der Faschingszeit Helau-Rufe erklingen oder Orden getragen werden". Karten gibt es am 23. April vormittags im Pfarrhaus und anschließend bei Fernseh-Voll. Alles teilte mit, dass die Gemeinde dem Verein bei der Hallenmiete entgegenkommt, "weil doch ein gewisses finanzielles Risiko besteht, da wir nicht wissen, wie es nach der Pandemie von den Leuten angenommen wird".