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Station ohne Barrieren - dauert noch


Autor: Carmen Schmitt

Ebenhausen, Freitag, 08. März 2019

Ende April soll es auf der Baustelle am Bahnhof in Ebenhausen weitergehen. Die Bahn wollte in ein paar Monaten fertig sein, aber der Termin wurde verschoben
Menschen mit Rollstuhl, Fahrrad oder Kinderwagen gucken in die Röhre: Sie warten doch noch länger auf eine Rampe am Bahnhof in Ebenhausen.Carmen Schmitt


Bis jeder vom Bahnhof Ebenhausen ohne fremde Hilfe verreisen kann, dauert es nun doch noch länger als die Deutsche Bahn (DB) zu Beginn der Bauarbeiten angedacht hatte. Vor Mitte 2020 braucht niemand auf die geplante Rampe zu hoffen, die einmal auf dem Bahnsteig in der Mitte zu finden sein soll. Die neue Unterführung und die Treppe sollen bis Ende des Jahres fertig werden. Auf Nachfrage hat die DB jetzt ihren neuen Zeitplan für die Baustelle an diesem wichtigsten Umsteigebahnhof im Landkreis bekanntgemacht.

Eigentlich sollte der Bahnhof schon bis Mitte des Jahres so fertig aus- und umgebaut sein, dass Rollstuhlfahrer und Familien mit Kinderwagen und Co. auf keine Hindernisse mehr stoßen. Eigentlich. Mehrere Bau-Stopps brachten den Zeitplan der Bahn immer wieder durcheinander. Grund für die Unterbrechungen: Mit der besonderen Technik, die im Stellwerk verbaut ist, kennen sich nur wenige Spezialisten aus. Auf der Baustelle fehlten die Fachleute.

Die Unterführung am Bahnhof Ebenhausen sollte ursprünglich bereits im Herbst 2018 fertig sein. Weil sich schon im vergangenen Sommer einiges verzögert hatte, verschob die Bahn den Termin zum ersten Mal nach hinten - Frühjahr 2019. Nun der nächste Aufschub. Anfang des Jahres sollte ein neuer Zeitplan ausgearbeitet werden, hieß es im Dezember. Der geht jetzt so: Mitte 2020 soll "nach derzeitigem Stand", wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilt, alles fertig sein. Die Treppe und die neue Unterführung sollen Bahnfahrer dann "voraussichtlich" Ende des Jahres benutzen können. Bis die Rampe angelegt ist, dauert es noch einmal ein halbes Jahr länger. Bis dahin: Stufen steigen und schleppen.

Nächsten Monat geht's weiter

Fünfeinhalb Millionen Euro hat die DB für den Umbau in Ebenhausen angesetzt. Parkplätze und Toiletten stehen nicht auf der Liste, was in der Gemeinde auf Unmut stößt. "Das wird allgemein bemängelt", betonte Franz Kuhn, Bürgermeister der Gemeinde Oerlenbach, in der Vergangenheit immer wieder. Für die Parkplätze seien die Kommunen verantwortlich, heißt es seitens der Bahn. Öffentliche Toiletten am Bahnhof zu stellen sei kein Muss für die DB. In den jeweiligen Zügen gebe es WCs, alles andere sei Verhandlungssache, wenn eine Ortschaft im Bahnhofsgebäude Toiletten betreiben will, so der Unternehmenssprecher.

In einem Monat, Anfang April, soll es auf der Baustelle am Bahnhof in Ebenhausen wieder weitergehen.