Druckartikel: Stark durch den Geist Gottes

Stark durch den Geist Gottes


Autor: Werner Vogel

Bad Kissingen, Montag, 04. Mai 2015

Als seine letzte offizielle Amtshandlung firmte Weihbischof em. Helmut Bauer Schüler und Schülerinnen der Franz-von-Prümmer-Schule in Bad Kissingen.
Weihbischof em. Helmut Bauer im Kreis der Firmlinge von der Bad Kissinger Franz-von-Prümmer-Schule und ihrer Paten. Foto: Vogel


Acht Schülerinnen und Schülern der Franz-von-Prümmer Schule spendete Weihbischof Helmut Bauer in der Marienkapelle das Sakrament der Firmung. Die ganze Schule feierte den Gottesdienst mit und der Oberhirte wurde von den Gläubigen warmherzig verabschiedet.
"Dies ist meine letzte bischöfliche Aufgabe", bekannte der emeritierte Weihbischof der Diözese Würzburg "und dabei gerade Euch die pfingstliche Botschaft zu bringen, ist mir eine besondere Herzensangelegenheit", bekannte der 83 jährige, der zu den Einrichtungen für Menschen mit Behinderung eine besondere Beziehung hat, wie er sagte. Mit dem Bischof waren Kai, Melanie, Alexandra, Sabrina, Bastian, Samira, Gloria und Julia in die Marienkapelle eingezogen und er begrüßte die Firmlinge mit ihren Paten sehr herzlich vor dem Altar. Da flossen erste Tränen der Rührung, der Freude und der Anteilnahme, als der Bischof jedes einzelne Kind in den Arm nahm.
"Wir lassen Kindern und Eltern die Wahl, die Firmung in ihrer Pfarrei zu feiern oder unsere Vorbereitung auf die Firmung zu wählen", erklärte Schulleiter Klaus Scheuring. Religionspädagoge Gerhard Flügel, den sie in der Von-Prümmer Schule nur den "Schulpfarrer" nennen, hatte die Kinder auf die Firmung vorbereitet und gestaltete den Gottesdienst mit. Eine Gruppenkerze mit christlichen Symbolen und den Anfangsbuchstaben der Vornahmen der Firmlinge leuchtete am Altartisch und auf den Stufen stand ein Mobile mit ihren Fotos. "Wie der Wind in das Mobile fährt und es bewegt, so bewegt uns der Heilige Geist", erklärte der Firmlehrer die Symbolik. So werde für alle der Inhalt des Pfingstwunders verstehbar.
Menschlich und bewegend
Bischof Bauer sprach in seiner einfühlsamen Predigt von der "Kraft, die vom Heiligen Geist ausgeht und die uns hilft, gut zu sein". Die Handauflegung sei nicht nur eine Geste. Sie bedeutet: "Habt keine Angst, der Geist Gottes ist bei Euch und die ganze Kirche steht hinter Euch". Er bedankte sich bei den Verantwortlichen der Schule für die Hinführung der Kinder zum Glauben und bei der Gemeinde für die schwungvolle Begrüßung, die in dem Lied "Einfach spitze, dass Du da bist" zum Ausdruck kam. Sebastian Fell begleitete die modernen Kirchenlieder und Tatjana Simon entließ die Gläubigen mit ihrem Schlusslied: "Gottes guter Segen sei mit Euch". Monika Fell, stellvertretende Vorsitzende der Lebenshilfe, meinte zu der besonderen Atmosphäre in der Kirche: " Die Marienkapelle hat sicher schon stillere und feierlichere Momente erlebt, aber wann ist ein Gottesdienst schon so menschlich und bewegend".

Meditieren und Radfahren

Eltern, Kinder Schulleitung und die große Lebenshilfefamilie scharten sich nach dem Festgottesdienst um den Bischof, der in seiner bekannt herzlichen Art für jeden ein freundliches Wort hatte und nicht müde wurde, sich mit den Kindern fotografieren zu lassen.
Nach seinen Plänen gefragt, meinte der scheidende Bischof: "Ich bin Gott dankbar, dass mein Geist noch so gut funktioniert. Nur ein bisschen vergesslich bin ich geworden", bekannte der Oberhirte schelmisch und fügte gut gelaunt hinzu. "Ich werde wie bisher jeden Tag eine Stunde meditieren und bei schönem Wetter nachmittags ein wenig Rad fahren. Und zum Lesen hab ich ja jetzt auch mehr Zeit".