Druckartikel: Ständchen zum Jubiläum der Bad Kissinger Feuerwache

Ständchen zum Jubiläum der Bad Kissinger Feuerwache


Autor: Peter Rauch

Bad Kissingen, Sonntag, 21. Mai 2017

Vor 20 Jahren wurde die neue Feuerwache in der Kapellenstraße eingeweiht.
Mit einem Tag der offenen Tür, Musik der Garitzer Jugendfeuerwehrkapelle und diversen Schauübungen wurde der 20. Geburtstag der "neuen Kissinger Feuerwache" gebührend gefeiert. Foto: Peter Rauch


Drei Mal ist die Freiwillige Feuerwehr Bad Kissingen während ihres inzwischen rund 150-jährigen Bestehens nun schon umgezogen. Ihre erste Bleibe hatte die Truppe von fast hundert Jahre lang ab 1868 direkt neben dem heute noch bestehenden "Feuertürmle". 1963 wurde dann das Feuerwehrgerätehaus in der Salinenstraße bezogen und an diesem Wochenende wurde der 20. "Geburtstag" der neuen Feuerwache in der Kapellenstraße mit einem Tag der offenen Tür begangen.

Schon in den frühen achtziger Jahren wurde der Ruf nach einem neuen Gerätehaus seitens der Wehrmänner immer lauter. "Die Unterkunft ist zu klein, zu eng und mit einer Holz- und Kohlenheizung für die dort wohnenden Kameraden einfach nicht mehr zeitgemäß", musste sich der damalige Oberbürgermeister Georg Straus sagen lassen. Aber auch unter seinem Nachfolger Christian Zoll sollte es noch mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis ein neuer Standort gefunden und von allen für gut befunden wurde.

Da wurden auf großen Stadtkarten farbige Nadeln gesetzt, wo es in der jüngeren Vergangenheit Feuerwehreinsätze gab, andersfarbige Nadeln wiederum zeigten an, wo aktive und abkömmliche Feuerwehrmänner wohnten (die Kissinger Wehr war zu diesem Zeitpunkt fast eine reine Männerdomäne). Daraus ergaben sich dann einige mögliche Standorte: So wurde über eine Erweiterung in der Salinenstraße nachgedacht, einige Zeit war auch das Gelände der Stadtwerke kurz vor der Bahnunterführung am Ring im Gespräch. Andere wollten die neue Feuerwache in der inzwischen geräumten ehemaligen US-Kaserne ansiedeln, bis dann im Januar 1994 der damalige Oberbürgermeister Christian Zoll bei der Feuerwehr-Generalversammlung die Katze aus dem Sack ließ und verkündete "Schluss mit der Diskussion, die neue Feuerwache kommt auf den ehemaligen Schweinemarkt".


Dienstmütze zurückgelassen

Nun ja, Schweine wurden dort in der Kapellenstraße schon Jahrzehnte keine mehr gehandelt, das Gelände gehörte der Stadt und böse Zungen behaupteten damals, "dort stinke und sähe es immer noch nach Schweinemarkt aus", denn das teilweise geschotterte Gelände diente in den 90-er Jahren als Parkplatz auch für Lkw. Und im vorderen Teil befanden sich Wertstoffcontainer, und deren Leerung hatte sich damals noch nicht so eingespielt.

Im September 1995 war es dann soweit, dass die Grundsteinlegung vollzogen werden konnte, nachdem Planer und Architekt Bernd Heinrich sowie der Bauausschuss der Feuerwehr mit Klaus Horch, Reinhold Hauer, Klaus Ströhlein und Harald Albert unzählige Stunden auf der Baustelle verbracht hatten. Der damalige Kommandant, Reinhold Hauer, ließ sogar seine Dienstmütze im Amtszimmer des Oberbürgermeisters und verkündete, sie erst wieder aufzusetzen, wenn der Bau fertig sei.

Zwei Jahre später, am 11. April 1997, war es dann soweit, und Christian Zoll übergab Stadtbrandinspektor Reinhold Hauer die Schlüssel für die "Neue Feuerwache Bad Kissingen". Mit insgesamt zwölf Fahrzeugboxen hat sich das Gerätehaus (wie auch schon einmal in den sechziger Jahren) verdoppelt. Mit eingeplant wurden Unterrichtsräume, zwei überdachte Wasch- und Wartungsplätze für die Fahrzeuge, ein modernes Wohnhaus, Schlauchtrockenturm und Leitstand für größere Einsätze.

Auch wenn inzwischen alle zwölf Boxen mit Fahrzeugen besetzt sind, blieb doch noch etwas Raum für eines der ältesten Kissinger Löschfahrzeuge, das bis vor wenigen Jahren sogar noch mit historischer Mannschaft beim Rakoczy-Festumzug mit dabei war.

415 mal rückten allein im vergangen Jahr die Kameraden und inzwischen auch Kameradinnen der Freiwilligen Feuerwehr unter Leitung von Stadtbrandinspektor, Harald Albert, und seinem Stellvertreter, Stadtbrandmeister, Michael Wolf, von der inzwischen 20 Jahre alten "Neuen Feuerwache" aus. Entweder über die Kapellenstraße in die Kernstadt, oder über den Ring bzw. Münnerstädter Straße, werden Einsatzorte durch die Stützpunktwehr im gesamten Landkreis und bei Großschadenslagen sogar überregional angefahren.