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Staatsehrenpreis für Bad Kissinger Bäcker


Autor: Sabine Memmel

Bad Kissingen, Donnerstag, 06. Dezember 2012

Heribert Hedrich und Walter Emmert zählen zu Bayerns 20 besten Bäckern. Gestern erhielten sie den Staatsehrenpreis.
Sein Beruf und seine Leidenschaft: Heribert Hedrich in seiner Backstube in Winkels  Foto: Sabine Herteux


Jeden Tag steht Heribert Hedrich in seiner Backstube. Hier ist er zuhause, hier ist er in seinem Element. Jeden Winkel, jedes Gerät kennt er wie seine Westentasche. Sein bevorzugter Aufenthaltsort ist direkt neben dem Ofen. Ob Roggenmischbrot, Kornkrustenbrot oder ein Nassgelaibtes - jeden Morgen entstehen darin neue Köstlichkeiten.

Seit über 30 Jahren macht er das. Und das anscheinend gut. Denn zum vierten Mal hat er es unter die 20 besten Bäcker Bayerns geschafft und damit den Staatsehrenpreis für das Bayerische Bäckerhandwerk verliehen bekommen. Der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner überreichte ihm gestern bei einem Festakt in der Münchner Residenz die Staatsmedaille und Urkunde.

"Der Preis ist die verdiente Anerkennung für langjährige Spitzenleistungen bei Qualität und handwerklichem Können", sagte Brunner den Bäckern in seiner Laudatio.

Hedrich freut sich: "Ich bin sehr stolz. Das ist für mich wirklich eine Auszeichnung."

Telefonisch erfuhr der Bäcker vom Landesinnungsverband von der Auszeichnung. Wenige Tage später erreichte ihn die gute Nachricht zusätzlich per Post vom Ministerium. 132 Betriebe aus 55 Innungen hatten sich in diesem Jahr für den Staatsehrenpreis qualifiziert. Grundlage für die Auszeichnung sind die Ergebnisse der Bäcker bei den jährlichen Brotprüfungen. Sie müssen mindestens fünf Jahre daran teilgenommen und mindestens fünf verschiedene Brotsorten angeboten haben. Darunter müssen drei gleichbleibende Brote dabei sein.

Auf den Geschmack kommt es an

Hedrich nimmt seit über 20 Jahren an den Brotprüfungen teil. Mehrmals bekam sein Brot auch dieses Jahr das Prädikat "sehr gut". Für Hedrich kommt es neben dem Aussehen und der Struktur des Brots vor allem auf den Geschmack an: "Das Brot muss eine bissige Säure haben. Da muss man lang genug kauen, dass man die auch schmecken kann." Die Rezepte, mit denen er seine Brote backt, verwendet er schon seit Jahrzehnten. "Ich variiere aber immer wieder mal ein bisschen, gerade was die Teigknetung und die Teigruhe angeht."

Auch sein Bäcker-Kollege Walter Emmert aus Hammelburg erhielt den Staatsehrenpreis. Mit ihm ist Hedrich gestern nach München gefahren, um den Preis persönlich entgegenzunehmen. Lange verweilen konnten die beiden Bäcker jedoch nicht. Schließlich mussten sie pünktlich zur Nachtschicht wieder zurück sein.