Staatsbad und Kissinger Sommer kooperieren
Autor: Thomas Ahnert
Bad Kissingen, Mittwoch, 05. Dezember 2012
Die Kultur- und Veranstaltungsabteilung der Staatsbad GmbH und das Büro Kissinger Sommer werden enger zusammenarbeiten. Geplant war das schon einmal 1999. Profitieren werden vom Zusammenschluss die Gäste.
Ein kleiner Schritt für einen einzelnen Menschen, aber ein großer Schritt für das Kultur- und Veranstaltungsleben in Bad Kissingen: Das - städtische - Festivalbüro Kissinger Sommer und die Kultur- und Veranstaltungsabteilung der Staatsbad GmbH haben begonnen, sich organisatorisch und räumlich näher zu kommen. Thomas Lutz und Bruno Heynen, die beiden Abteilungsleiter, erläuterten vor dem Ausschuss für Wirtschaft, Tourismus und Kultur.
Damit beginnt ein Prozess, der eigentlich schon um die Jahrtausendwende geplant worden war. 1999 war die Bayerische Staatsbad Bad Kissingen GmbH gegründet worden mit den beiden Gesellschaftern Freistaat (60 Prozent) und Stadt Bad Kissingen (40 Prozent). Damals wurde Andreas Dobmeier als Kulturmanager eingestellt, der seine Arbeitskraft und -zeit nach diesem Prozentschlüssel, entsprechend auch seiner Bezahlung, auf die beiden Partner verteilen sollte.
Jetzt wird ein neuer Anlauf gestartet: "Es war den Gästen und Kunden nicht mehr zu vermitteln, dass sie zum Beispiel Karten für den Kissinger Sommer nicht in der Tourist-Information der Staatsbad GmbH kaufen konnten, sondern nur im Rathaus und im Kissinger-Sommer-Büro", meinte Thomas Lutz. Die Organisationsstrukturen seien für Außenstehende nicht zu durchschauen gewesen.
Büros bleiben eigenständig
Das wird sich auch nicht wesentlich ändern, denn die beiden Büros behalten ihre Eigenständigkeit. Aber die Besucher bekommen künftig alle Karten an allen Vorverkaufsstellen - egal, wer der Veranstalter ist. Eine neue Ticketing-Software, die dieses Verfahren auch abrechnungstechnisch ermöglicht, ist bereits ausgeschrieben. Sie soll so bald wie möglich zum Einsatz kommen.
Dann wird es auch möglich sein, im Internet Karten zu bestellen und sich anhand der Saalpläne seine Wunschplätze selbst per Mausklick zu reservieren. "Das muss bei unseren überschaubaren Sälen möglich sein", meinte Oberbürgermeister Kay Blankenburg (SPD), und niemand kann sich dann beschweren, wenn ihm der Platz nicht passt. Außerdem wollen beide Seiten künftig ein gemeinsames Call-Center nutzen.
Allerdings ist das nur ein Aspekt: Denn die beiden Abteilungen wollen sich auch räumlich näher kommen, um auf kurzem Wege Abstimmungen zu erleichtern und Dopplungen oder Überschneidungen zu vermeiden. So existieren schon für den Großen Saal drei verschiedene Verkaufspläne. Und ähnlich ist die Situation bei den anderen Sälen. Oder es lassen sich Tagungen während des Kissinger Sommers wesentlich leichter organisieren. Lutz: "wir sparen viel Arbeitszeit, weil die Abstimmung effektiver wird."
Zusammenarbeit klappt problemlos
Das Problem ist nicht die Zusammenarbeit. Dass Thomas Lutz und Bruno Heynen miteinander können, haben sie schon bei ihrer gemeinsamen Organisation des diesjährigen Rakoczy-Festes gezeigt. "Und es besteht auch nicht die Gefahr, dass der eine demnächst in Frührente geht und der andere in Altersteilzeit", meinte Blankenburg.
Sondern das Problem ist die Frage des Umzuges des Kissinger-Sommer-Büros. Eigentlich würde Thomas Lutz mit seinem Team und dem Mobiliar im April 2013 in das 2. Obergeschoss der Staatsbad GmbH am Kurgarten ziehen. Dann wären die dort befindlichen Arztpraxen frei, und die Verkabelung wäre kein Problem, weil die Staatsbad GmbH auf dem Stockwerk auch schon vertreten ist.
Was aber fehlt, ist eine Erklärung des Steigenberger-Hotelentwicklers Feuring, wann mit dem Abriss dieses Gebäudetraktes begonnen wird. "Wenn Feuring uns erklärt, dass im Oktober die Bagger anrollen, dann lohnt sich der Umzug für uns nicht mehr", stellte Blankenburg fest. Dann würde das Büro noch im Feserhaus am Rathausplatz bleiben, bis auch die Kultur- und Veranstaltungsabteilung der Staatsbad GmbH in ihr Ausweichquartier geht. Ob das im Regentenbau oder im Telekomgebäude am Berliner Platz sein wird, ist noch nicht geklärt. Das Luitpoldbad als endgültiges Domizil steht jedenfalls dann noch nicht zur Verfügung. Der Ticketverkauf, so Lutz, wandert während der Steigenberger-Bauzeit unter Umständen in den Lesesaalbereich im Arkadenbau.
Eine erste, auch für Gäste erkennbare Zusammenarbeit hat es bereits gegeben: Die beiden Büros haben ihre insgesamt 23.000 Kundenadressen zusammengelegt und bereits gemeinsame Aussendungen zu Kissinger Sommer und Winterzauber gemacht. Das wäre früher nicht möglich gewesen. Thomas Lutz: "Wir haben den Auftrag, ein Team zu werden."