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Springt der Brunnen 2015?


Autor: Thomas Mäuser

Bad Kissingen, Dienstag, 04. November 2014

Die Wasserspiele im Rosengarten sind total abgewirtschaftet. Für dieses Jahr gab es noch einmal eine Ausnahmegenehmigung. Der Neubau beginnt frühestens im Herbst 2015.
Der Springbrunnen im Rosengarten ist abgewirtschaftet und muss einem Neubau weichen. Fotos: Thomas Mäuser


Müssen Bürger und Gäste im kommenden Jahr auf eines der Wahrzeichen Bad Kissingens verzichten? Im schlimmsten Falle ja. Der Springbrunnen im Rosengarten ist seit vielen Jahren abgewirtschaftet. "Wenn keine neue Zulassung kommt, geht er von meiner Seite aus 2015 nicht in Betrieb", sagt Hubert Kirchner, technischer Leiter bei der Staatsbad GmbH.

Betreiber der Wasserspiele ist seit 1999 die GmbH.

Schon damals war allerdings klar, dass der Brunnen in schlechtem Zustand ist. Eigentümer und Baulastträger ist nach wie vor die Stadt. Und die wird um einen kompletten Neubau nicht herumkommen.


Heute im Bauausschuss

Am heutigen Mittwoch wird sich der Bauausschuss über die Gestaltung eines neuen Brunnens unterhalten. Baubeginn wird frühestens im Herbst 2015 sein, obwohl das im Januar dieses Jahres noch anders kommuniziert wurde.

Schon zur Saison 2011 stand die Inbetriebnahme der Wasserspiele auf der Kippe, nachdem die Beleuchtung bereits 2009 hatte entfernt werden müssen. Der TÜV hatte damals festgestellt, dass die Elektrotechnik des Brunnens dringend überholungsbedürftig sei. Sogar die Möglichkeit eines Strom-Überschlags am Schaltkasten wurde nicht ausgeschlossen.

Die Elektrotechnik erhielt schließlich im Herbst 2011 eine Auffrischung. Das änderte jedoch nichts daran, dass der Brunnen am Ende seiner Lebenszeit angekommen ist.


Der Beton bröselt

Laut Hubert Kirchner lösen sich Teile des Beckenbodens, auch die Abdichtung aus Bitumen verabschiedet sich. Darauf hatte im Januar dieses Jahres auch der Leiter der städtischen Tiefbauabteilung, Thomas Hornung, hingewiesen. Er informierte den Bauausschuss einmal mehr über den desolaten Zustand des Brunnens und sprach von schadhaften Abdichtungen, sich auflösendem Beton, versickerndem Wasser und von Jahr zu Jahr steigenden Unterhaltskosten. Gutachter Jürgen Fiedler vom Ingenieurbüro für Wassertechnik (Berlin) wies auf das Gefahrenpotenzial hin, das vom Springbrunnen ausgehe.

Im Januar hieß es noch, dass der Springbrunnen wohl schon im Herbst 2014 saniert werden soll. Der Pressesprecher der Stadt, Thomas Hack, betonte gestern, dass das nicht der Fall sein wird. Er verwies auf das kommende Jahr, so sei es auch im Haushalt vorgesehen.

Im Januar waren sich die Stadträte einig, dass ein neuer Brunnen das gewohnte Bild bieten und wieder eine Effekt-Beleuchtung bekommen sollte. Damit entsprachen sie einem Vorschlag von Oberbürgermeister Kay Blankenburg, der betont hatte: "Wir wollen den Springbrunnen wieder so herrichten, wie er ist."
Das dies nicht billig werden wird, hatte der Gutachter bereits Anfang des Jahres klargelegt. Fiedler prognostizierte Kosten zwischen 606 000 und 628 000 Euro. Und diese Summe muss die Stadt alleine stemmen. Zuschüsse gibt es nicht.

Ob der Brunnen 2015 noch einmal laufen wird, ist noch offen, die Ausnahmegenehmigung gilt nur für dieses Jahr. Doch Thomas Hack ist zuversichtlich. Im Frühjahr werde die Technik gecheckt, dann werde man sehen. Bisher habe man es immer geschafft, den Brunnen wieder in Betrieb zu setzen.